Bochum. Gregoritsch, Tasaka und Fabian mischen beim intensiven Training am Dienstag kräftig mit. In Düsseldorf könnte Sestak eine neue Chance erhalten.

Um 16 Uhr schon, nach nur einem Stündchen, verlassen die Profis den unteren Trainingsplatz im Dauerregen von Bochum. Und ein Anhänger nutzt die Gunst der Minute, um Gertjan Verbeek nach einem Autogramm zu fragen. „Jetzt ist Arbeit“, sagt der Niederländer so freundlich wie er kann mitten in der Arbeit, in seiner Arbeit. Aber: Nach der Einheit. In Ordnung.

Der Anhänger lächelt zufrieden. Er konnte ja nicht wissen, dass die Profis noch gar kein Feierabend haben, sondern nur umziehen: vom völlig aufgeweichten unteren zum bald auch zermatschten oberen Trainingsplatz. Nach nur einer Stunde ist jedenfalls nicht Schluss mit Schicht beim VfL Bochum. Daran hat sich nichts geändert nach nur ein paar Wochen, seit der Niederländer angetreten ist in Bochum, die Abläufe und Gewohnheiten zu ändern, ja: auf links zu drehen bei diesem Verein. In nahezu allen Bereichen.

In allererster Linie taktisch, zu sehen lange Zeit gegen den FSV Frankfurt, bei diesem spektakulären 3:3. Und hatte der Coach bisher vor allem das Problem, kaum Alternativen zu haben, so gibt es doch zumindest Hoffnung auf mehr adäquaten Ersatz. 22 Spieler und vier Torhüter durchpflügten gestern den Rasen, als es eine halbe Stunde lang auf kleinem Feld 6 gegen 6 hieß (zwei der vier Teams hatten die Freude eines Auswechselspielers).

Fabian wieder im Training

Mittendrin: Patrick Fabian, erstmals nach seinem Muskelfaserriss, der einem Nasenbeinbruch gefolgt war. Wäre das Spiel bei Fortuna Düsseldorf am Sonntag, sagte der innen verteidigende Kapitän, wäre er „optimistisch“. Das West-Duell steigt aber schon am Freitag, 18.30 Uhr. Insofern ist es fraglich, ob Verbeek das Risiko eingeht, mit Fabian einen Spieler nach nur drei Tagen im Mannschaftstraining zu bringen. Zumal sich sein junger Vertreter Malcolm Cacutalua zuletzt gesteigert und stabilisiert hat.

Auch interessant

Mittendrin auch: Michael Gregoritsch, Yusuke Tasaka. Beide waren 2014 noch gesetzt, haben 2015 aus Verletzungsgründen noch keine Zweitliga-Minute gespielt, sind nun seit längerem zurück im regulären Training. Sie sind bereit, offensichtlich. Gregoritsch saß gegen Frankfurt ja schon auf der Bank.

Mehrere Optionen für Eisfeld-Ersatz

Und eine Änderung muss Verbeek auf jeden Fall vornehmen am Freitag, da Thomas Eisfeld gesperrt ist. Der starke 22-Jährige begann gegen Braunschweig auf der linken Seite, in den letzten beiden Partien trumpfte er in seiner Lieblingsrolle im offensiven Mittelfeld-Zentrum auf. Verbeek hat mehrere Optionen - zumindest, wenn er Gregoritsch und Tasaka bereits als Vollzeitkräfte einstuft. Der zuletzt gut aufgelegte Marco Terrazzino könnte wieder, wie bei seiner starken Leistung im Heimspiel gegen Braunschweig (3:2), in die Zentrale auf Eisfelds Position rücken. Gregoritsch (oder Tasaka) könnte dann den Flügel besetzen.

Die plausibelste Lösung heißt Stanislav Sestak, dann bliebe Terrazzino auf der Außenbahn. In der Vorbereitung und in Berlin spielte der Slowake noch genau diese Rolle hinter Stürmer Terodde, die er ja ebenfalls seine Lieblingsposition nennt. Doch dann fiel der 32-Jährige, der das geforderte hohe Tempo nicht konstant halten kann, durchs Sieb - und spielte zuletzt auch bei den Einwechslungen keine führende Rolle mehr bei Verbeek.