Bochum. Patrick Fabian trainierte am Mittwoch lange mit Maske - und am Ende ohne den Schutz im Gesicht, nachdem er sich einen Nasenbeinbruch zugezogen hatte. Spielen, sagt der Innenverteidiger des VfL Bochum, will er am Freitag auf jeden Fall.
„Der hat wohl gerne Schmerzen“, scherzt ein treuer Fan am Trainingszaun. Patrick Fabian, der Innenverteidiger des VfL Bochum, der drei Kreuzbandrisse überstand und erst danach zum Stammspieler und Kapitän des VfL Bochum aufstieg, hat seine Maske abgelegt. Nachdem der 27-Jährige die Maske bei den Übungen der Zwei-Stunden-Schicht am Nachmittag - Abschlüsse, Spielzüge, Spielformen standen auf dem Intensiv-Programm von Gertjan Verbeek - zum Schutz seiner gebrochenen Nase und der „bunten“ Schwellungen drumherum getragen hat, legt er sie nun leicht genervt beiseite. Das Abschluss-Spiel bestreitet er sechs Tage, nachdem er sich im Training den glatten Bruch zugezogen hatte, ohne den Schutz.
Bereits am Dienstag hatte der Innenverteidiger, der deshalb ja die Partie bei Union Berlin ausfallen lassen musste, das Training mit Maske geprobt. Beim Atmen, sagte er gestern, habe er keine Probleme, doch mitunter fehle ihm ein wenig der Durchblick. Manche Situationen seien eine Sekunde, vielleicht auch nur eine halbe Sekunde später zu erkennen durch die Augenlöcher der Maske, ungewohnt ist dieses „Gerät“ im Gesicht ohnehin. Fabian ließ die Maske bereits einmal neu anpassen, auch von gestern auf heute sollte noch einmal Hand angelegt werden. Stimmt die Form nicht hundertprozentig, lässt er die Maske im Schrank.
Fabian entscheidet selbst über Einsatz
Fabian will die nächste Einheit noch abwarten, Trainer Gertjan Verbeek sagt: „Das entscheidet er selbst.“ Eines aber steht für ihn fest: „Spielen“, sagt Fabian, „kann ich auf jeden Fall.“
Und das dürfte viel Wert sein am Freitag gegen die Eintracht aus Braunschweig, die mit dem 0:2 gegen Kaiserslautern zwar einen Dämpfer erhielt, aber weiter im Rennen ist im Aufstiegskampf. Malcolm Cacutalua, der junge Vertreter Fabians, hatte bei Union Berlin nicht seinen besten Tag erwischt. Mit Fabian an der Seite des in Berlin bis auf einen - dummerweise entscheidenden - Fehler überzeugenden Felix Bastians dürfte die Innenverteidigung an Stabilität gewinnen. Und das Team an Führungskraft.
Bulut und Butscher kehren wohl zurück
Fehlen werden ja ohnehin noch genug potenzielle Startelf-Spieler, wie berichtet fallen auch Michael Gregoritsch, Yusuke Tasaka, Piotr Cwielong allesamt noch mindestens zwei, drei Wochen aus. Onur Bulut und Heiko Butscher indes konnten auch am Mittwoch das volle Pensum absolvieren, kehren wohl in den Kader zurück.
Aber sie sind naturgemäß keine Option für den linken Flügel. Nach den Trainingseindrücken dürfte Thomas Eisfeld den in Berlin gestarteten Cwielong ersetzen. Der Neuzugang spielte in den letzten beiden Tagen stets an derSeite von Danny Latza und Anthony Losilla und im Abschluss-Spiel auf der linken offensiven Bahn - und zwar im A-Team. Neben der Rückkehr von Fabian gab es dort gestern eine dritte Änderung: Marco Terrazzino übernahm die Rolle von Stanislav Sestak, der im B-Team mitwirkte, im zentralen offensiven Mittelfeld. Als Flügelspieler - dort kam „Terra“ unter Peter Neururer häufiger zum Einsatz - sieht Verbeek Terrazzino jedenfalls nicht, sondern als Zehner oder sogar (hängende) Spitze.