Niederlage des VfL Bochum ist überflüssig und ärgerlich
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Bochum. Diese Niederlage, das 1:2 bei Union Berlin, tat besonders weh für den VfL Bochum - weil sie eben nicht das Ergebnis einer spielerischen, athletischen oder strukturellen Unterlegenheit war.
„Es ist doch klar, dass man hier auch mal unter Druck gerät.“ Felix Bastians hatte, ohne den Gedanken zu Ende zu führen, den Nagel auf den Kopf getroffen. Denn als Union Berlin am Samstag nach dem Treffer von Selim Gündüz in Rückstand geraten war, genügte den bis dahin sehr schwachen, fast ängstlichen Hausherren nur ein wenig mehr Offensivgeist, um auf der anderen Seite die entscheidenden Fehler zu provozieren. Am Ende - nach den Toren von Kobylanski und Kreilach - verließ der VfL Bochum mit leeren Händen die Alte Försterei.
Es gibt Niederlagen, da fragt man sich hinterher, wie das bloß passieren konnte. In diesem Fall hatte der VfL das Spiel eine Halbzeit lang nahezu komplett im Griff. Und wäre Piotr Cwielong, was er leider nicht ist und wohl auch nicht mehr wird, so richtig abgezockt vor dem gegnerischen Tor, dann hätte es kurz nach Wiederanpfiff sogar 2:0 gestanden für den VfL Bochum. Die gut gestimmte Kulisse hätte einen herben Dämpfer verpasst bekommen, es wäre wohl für eine Zeitlang Ruhe eingekehrt in der Berliner Wuhlheide. Aber auch ohne zweites Tor standen die Siegchancen gut.
„Hätten wir die ersten fünfzehn Minuten nach dem Seitenwechsel die Kontrolle behalten, dann hätten wir wohl auch hier gewonnen“, sagte Sportvorstand Christian Hochstätter.
Bochumer Schnarchanfall beim Einwurf
Doch zu Cwielongs Fehlschuss gesellte sich in dieser Phase auch noch das Gegentor durch Martin Kobylanski, eingeleitet durch einen Bochumer Schnarchanfall beim Einwurf. Die VfL-Abwehr, die anfangs so hoch und offensiv verteidigt hatte, stand dabei viel zu tief. Überflüssig wie ein Kropf, aber eben passiert. Selbst wenn das große Ganze stimmen mag, lautet daraus die Erkenntnis, können Kleinigkeiten den Erfolg gefährden.
Dass im weiteren Spielverlauf Schiedsrichter Michael Weiner nach einem Foul etwas zu schnell pfiff und damit dem eingewechselten und davoneilenden Marco Terrazzino den Vorteil raubte (Hochstätter: „Der Schiri pfeift eine hundertprozentige Chance ab“), brachte die Bochumer Verantwortlichen auf die Palme, kann aber nur als ein Puzzlestück von vielen durchgehen bei der Bewertung einer Niederlage, die besonders weh tut - weil sie eben nicht das Ergebnis einer spielerischen, athletischen oder strukturellen Unterlegenheit war, auch wenn Christian Hochstätter konstatierte: „Wir haben verloren, weil wir nicht gut gespielt haben in der zweiten Halbzeit. Wir haben uns zu viele Abspielfehler geleistet.“
Starker Bastians patzt vor dem 1:2
Dennoch freundete man sich gerade mit einem weiteren Unentschieden der Remiskönige an, als der nächste Fehler einen Strich durch diese Rechnung machte. Ausgerechnet Felix Bastians, der es als Innenverteidiger auf fast 120 Ballkontakte brachte und der insgesamt eine starke Partie ablieferte, machte aus dem Ball einen Boomerang. Damir Kreilach ließ dem guten Michael Esser im Tor keine Chance.
Vielleicht sollten wir uns an Selim Gündüz orientieren, der nach vorne schaute: „Wir haben gezeigt, dass wir gut spielen können. Das müssen wir am Freitag gegen Braunschweig wiederholen.“
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