Bochum. Für die Bayern wird es bald ernst: Der Test beim VfL Bochum am Freitag im ausverkauften Stadion ist die Generalprobe vor dem Liga-Start in Wolfsburg.
Die Bayern kommen am Freitag, Anpfiff 18 Uhr. Und was sagte Gertjan Verbeek, der Trainer des VfL Bochum, vor diesem Fußballgenuss in aller Freundschaft in der sportlich oft faden Welt des VfL der letzten Jahre? Dass dies für die Vorbereitung seiner Mannschaft keine „seriöse“ Partie sein könne, dieses Match gegen den Rekordmeister. Zu groß, zu stark, zu übermächtig wirken die deutschen Branchenriesen. Verbeek wollte damit ja nicht die Partie zur Bedeutungslosigkeit erklären oder gar die Bayern schlecht reden.
Verbeek ist aber ein Typ, der penibel, teilweise versessen wirkend auf ein Ziel hinarbeitet: den Zweitliga-Auftakt gegen Union Berlin am 7. Februar. Bis dahin soll sein Team eine offensiv ausgerichtete Taktik mit Pressing und hoch stehenden Verteidigern so verinnerlicht haben, dass dies zum Erfolg führt an der Alten Försterei. Gegen die Bayern aber, das sollte selbst Laien klar sein, würde dem VfL eine übelste Lektion drohen bei dieser Taktik.
Spiel gegen FC Bayern ist Leckerbissen für die Fans
Verbeek hatte daher Wert auf einen weiteren Gegner gelegt, auf Rot-Weiß Erfurt, den Drittligisten, gegen den sein Team am Dienstag mit 3:1 gewann. Dass das Spiel gegen die Champions-League-Sieger wie Arjen Robben oder Weltmeister wie Manuel Neuer, Jerome Boateng, Thomas Müller und Mario Götze aber ein Leckerbissen ist für Fans und Profis des VfL, ist auch klar. Simon Terodde etwa, Bochums bester Torjäger seit Jahren, ist heiß auf sein erstes Duell mit dem FCB überhaupt: „Natürlich freue ich mich darauf, auch wenn die Partie in Berlin wichtiger ist“, sagt der intelligente Stürmer.
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Und der Trainer weiß natürlich auch um die Kraft, die man aus einer guten Leistung gegen den FCB ziehen kann - und um die Wirkung. Immerhin ist das Stadion mit rund 29.000 Zuschauern seit Wochen ausverkauft, Sport1 überträgt die Partie zudem live.
Richtiger Härtetest folgt für VfL erst in Fürth
Es ist ja auch die Generalprobe für das Überteam der Bundesliga, die eine Woche eher beginnt als Liga zwei. Bayern muss gleich zum Jahresauftakt am Freitag, 30. Januar, beim Zweiten VfL Wolfsburg ran. Coach Pep Guardiola nimmt da auch Bochum ernst, hat sich nach WAZ-Informationen selbst eingehend über die Art und Weise des neuen VfL-Spiels informiert. Abgesehen von den Langzeitverletzten Philipp Lahm, Javi Martínez und Thiago stehen ihm laut Verein alle Spieler zur Verfügung.
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Gertjan Verbeek ist Guardiola in dieser Beziehung, in punkto Einsatz und Vorbereitung, wohl ähnlich. Für ihn ist das Testspiel des VfL in Fürth in der Woche darauf die wichtige Generalprobe vor dem Liga-Start in Berlin. Erst dann, so viel verriet der Holländer bereits, will er seine potentielle Startelf durchchecken für den Ernstfall. Für das Spektakel gegen die Bayern, für diese (hoffentlich) „gute Unterhaltung der Zuschauer“, hält er sich die Option offen, einige Spieler mehr einzuwechseln als gemeinhin üblich und erlaubt. Und sicherlich die zu schonen, die nicht ganz bei Kräften sind.
Finanziell kommt Bayern dem VfL Bochum entgegen
Für den VfL ist das Spiel in erster Linie finanziell von Bedeutung. Der Großteil der Einnahmen bleibt nach WAZ-Informationen in der Kasse des VfL.
„Die Bayern kommmen uns finanziell entgegen“, sagte Aufsichtsrats-Chef Hans-Peter Villis. Und: „Es gibt eine lange Fan-Freundschaft, man kennt sich persönlich.“