Bochum. Nach zuletzt zwei Nullnummern gibt es unter den Profis und Verantwortlichen beim VfL Bochum nur eine Meinung: Beim Heimspiel am Sonntag gegen Aue „muss ein Sieg her“. Esser bleibt wohl im Tor.

Michael Esser gab sich auch nach dem Spiel wieder so, wie man ihn auf dem Feld erlebt, wie man den so gemütlich daherkommenden und so kräftig zupackenden Torwart kennt. Gelassen. Bescheiden. Und doch klar in den vergleichsweise wenigen Worten, mit denen der Torwart des VfL Bochum auskommt in seinen Analysen und Ansagen.

Seine Vorderleute, gab er das auf ihn wieder einmal hereinprasselnde Lob nach dem 0:0 in Fürth weiter, „haben richtig gut gegen den Ball gearbeitet“, in der ersten Halbzeit musste er ja kaum eingreifen - anders als in der zweiten übrigens, als er allein mit seinen Reflexen bei der Doppelchance von Johannes Wurtz dem VfL wohl den Punkt rettete. „Mir ist ein 0:0 lieber als ein 4:4“, sagte er noch schmunzelnd, um dann vorauszublicken: „Darauf lässt sich aufbauen. Wir müssen jetzt zu Hause nachlegen. Gegen Aue will jeder gewinnen, da gibt es kein Wenn und Aber.“

Und „Bruno“ Esser, gelobt von Trainer Frank Heinemann, von Vorstand Christian Hochstätter, von Innenverteidiger Patrick Fabian („Bruno hat wieder sehr unaufgeregt gespielt, er war ein Faktor, dass wir zu Null gespielt haben“), hofft natürlich, „dass ich mich dann noch einmal zeigen kann“. Seine Chancen sind gut, nicht nur wegen seiner Leistung. Denn die Rückenprobleme von Kapitän Andreas Luthe, der sich zuletzt ja ebenfalls in guter Verfassung präsentiert hatte, scheinen sich noch nicht so weit gebessert zu haben, dass er ins Tor drängt am Sonntag.

Perthel und Zahirovic gegen Aue wohl dabei

Am Mittwoch konnte Luthe noch nicht trainieren, auch Fabian Holthaus (Wadenprobleme) wird weiter ausfallen. Dagegen dürften zum Jahresabschluss gegen Aue am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE bei uns im Ticker) Timo Perthel und Adnan Zahirovic wieder zur Verfügung stehen. Beide bekamen in Fürth einen Schlag ab, Perthel aufs Sprunggelenk, wobei nichts Gravierendes passiert ist, und Zahirovic humpelte nach 90 Minuten plus Nachspielzeit mit einem ausgewachsenen Bluterguss im Oberschenkel vom Feld. Bis Sonntag sollten beide regeneriert haben.

Ob Zahirovic, der seine Sache in gewohnt rustikaler Manier defensiv gut machte in Fürth, dann spielen wird, ist eher fraglich. Schließlich kehrt der weitaus spielstärkere Danny Latza nach seiner Gelb-Sperre wieder zurück - und so lobenswert die Null, die hinten steht, auch ist: Nach vorne hat der VfL in den letzten beiden Partien zu wenig zustande gebracht. Von einem „fehlenden Gleichgewicht“ sprach da Patrick Fabian: „Wenn wir drei kriegen, schießen wir drei, wenn wir kein Tor kassieren, erzielen wir auch keines. Das müssen wir ändern.“

Dafür müssen die Pässe genauer, die Abschlüsse konsequenter sein. Und dafür muss ein offensiver Schlüsselspieler wie Yusuke Tasaka, der den Unterschied ausmachen kann in dieser Liga, einfach mehr anbieten als in Sandhausen und in Fürth. Auch, um einen zu oft auf sich allein gestellten und in den letzten Wochen nicht mehr ganz so treffsicheren Simon Terodde zu füttern.

Denn nicht nur Esser und der am Dienstag formverbesserte Fabian, der als Luthes Stellvertreter die Binde trägt, wissen ja, worauf es ankommt nach erst einem Heimsieg in dieser Saison: „Gegen Aue“, sagt Fabian, „muss ein Sieg her“.