Fürth. . Tabellarisch bedeutet die Nullnummer in Fürth aber einen Schritt zurück. Ein Lob gab es für VfL-Torwart Michael Esser, der Andreas Luthe vertrat.
Normalerweise, sagte Innenverteidiger Patrick Fabian nach 90 umkämpften, aber selten ansehnlichen Minuten in Fürth, findet er Unentschieden „zum Kotzen”. Diesmal aber „müssen wir am Ende mit dem Punkt glücklich sein”. Auch im zweiten Spiel unter Interimstrainer Frank Heinemann kassierte der VfL kein Gegentor und erzielte selbst keinen Treffer. Das letztlich gerechte 0:0 bei der ebenfalls stark verunsicherten Spielvereinigung Greuther Fürth bedeutet unter dem Strich mehr defensive Stabilität, aber keinen Schritt nach vorn - tabellarisch sogar einen zurück. Bochum ist nur noch Elfter, Union Berlin ist vorbeigezogen.
Der VfL begann wie erwartet mit dem zuletzt in Sandhausen defensiv bewährten 4-1-4-1-System. Als Sechser agierte der gute Adnan Zahirovic in seinem ersten Startelf-Einsatz in dieser Saison, Anthony Losilla rückte in die Viererreihe vor, Danny Latza fehlte ja gesperrt. Zudem ersetzte Timo Perthel Onur Bulut und Michael Esser den verletzten Torwart Andreas Luthe.
Nach verhaltenem Beginn zeigten die Fürther, warum sie derzeit nur Mittelmaß sind. Nach einem gekonnten Spielzug verzog der für Przybylko in die Startelf gerückte Johannes Wurtz aus fünf Metern kläglich (6.). Wurtz sorgte oft für Gefahr - und scheiterte beständig.
Bochum gewann Zeit, sich zu ordnen, der VfL erwartete die harmlosen Fürther ab der Mittellinie. Dass die Franken kaum Lücken fanden, lag auch an der guten Staffelung der neun Bochumer Verteidiger vor Esser, ganz vorne rackerte sich nur Simon Terodde ab. Bochum stand bis auf wenige Szenen stabil und bekam gegen Ende der ersten Halbzeit Oberwasser. Losilla köpfte vorbei, Terodde hatte bei seinem Volleyschuss und Lupfer kein Glück, und dann hätte erneut Losilla die Führung machen müssen. Nach einer der seltenen sehenswerten Kombinationen über Fabian, Losilla, Terodde und Sestak fehlte dem Franzosen freistehend aus sechs Metern die Konsequenz - der Ball kullerte links vorbei, Big Point vergeben (43.). Auf der anderen Seite schoss Wurtz aus ähnlicher Position drüber. Das leuchtend orangene Trikot von Keeper Esser war ohne Flecken an diesem feucht-trüben Abend - noch. Denn das änderte sich nach der Pause, so dass Sportvorstand Christian Hochstätter hinterher schwärmte: „Bruno hat ein fantastisches Spiel gemacht.”
Sensationeller Blitzreflex von VfL-Torwart Esser in der 64. Minute
In der zweiten Halbzeit nahm die Partie mit einem Freistoß von Fürths Stiepermann und einer ersten Parade von Esser Fahrt auf (56.). Zunächst vergab Sestak an seinem 32. Geburtstag gleich zweimal. Kaum eine Minute später hätte sich das schon fast gerächt: Schröck tanzte den diesmal schwachen Perthel aus, der wenig später angeschlagen vom Platz musste, doch Patrick Fabian rettete auf der Linie. Die Gastgeber legten nach, drückten, drängten jetzt. Nach einem Getümmel im Fünfmeterraum des VfL klärte mit einem sensationellen Blitzreflex der längst vollbeschäftigte Esser zur Ecke (64.). „Zu viel Hektik”, monierte Trainer Heinemann in dieser Phase, ehe sich der VfL wieder berappelte, das Spiel sich beruhigte. Heinemanns Fazit fiel dann ähnlich aus wie nach dem 0:0 in Sandhausen: „Mit der ersten Halbzeit bin ich zufrieden, mit der zweiten teilweise nicht.”
Esser rettet Bochum 0:0
