Bochum. Die Leistung beim 3:3 gegen St. Pauli schönreden wollte niemand vom VfL Bochum. Neben vielen selbstkritischen Stimmen gab's aber auch Optimismus zu hören - vor allem vom Bochumer Sportvorstand.
VfL-Trainer Peter Neururer: Wir haben heute sehr, sehr schlecht gespielt. Trotzdem hat die Mannschaft das gezeigt, was wir in der letzten Woche angesprochen haben, nämlich Einstellung und Charakter. Dass wir besser spielen müssen, wissen wir auch.
VfL-Kapitän Andreas Luthe: Wir sind dreimal zurückgekommen nach Rückständen, das macht nicht jede Mannschaft einfach so. Wir haben heute viel zugelassen, aber die Jungs haben sich reingekämpft. Wir schöpfen daraus was Positives. Daran sieht man, dass wir einen Riesenteamgeist haben und dass wir intakt sind. Da wurde ja zuletzt was anderes reininterpretiert. Wir waren vor dem Spieltag Zehnter, aber es hat sich in der Öffentlichkeit teilweise so angehört wie letztes Jahr, als wir wirklich mit dem Arsch zur Wand standen. Da fehlt mir die Relation.
VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter: Die erste Halbzeit war sehr zerfahren. Man hat gesehen, dass die Mannschaft wollte, teilweise, fand ich, war auch Übereifer dabei, deswegen haben wir auch einige Fehler im Spielaufbau gemacht. Wir haben auch zwei-, dreimal die entscheidenden Zweikämpfe verloren. Aber am Ende haben wir dreimal einen Rückstand aufgeholt. Das muss man positiv sehen. Natürlich haben auf der einen Seite Aalen und Sandhausen gewonnen, aber dabei muss man auch sehen, dass Heidenheim und Düsseldorf verloren haben. Deswegen wüsste ich nicht, warum ich nach unten gucken sollte. Die Liga ist verdammt eng. Ich gucke immer nach oben.
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VfL-Torschütze Tobias Weis: Ich denke, wir haben heute nicht zum ersten Mal guten Charakter gezeigt. Wir haben oft hinten gelegen, sind aber nie auseinander gefallen. Da war vielleicht ein Spiel in Heidenheim, das nicht okay war. Aber ansonsten sind wir intakt. Was wir spielerisch bieten, ist natürlich kein Gaumenschmaus. Wir müssen jetzt bis zur Winterpause so viele Punkte wie möglich mitnehmen und in der Rückrunde neu angreifen. Wir sind im Moment im Niemandsland, aber man kann mit einer kleinen Serie schnell nach oben oder nach unten rutschen. Wir müssten mal eine Serie starten mit sechs oder neun Punkten, dann hätten wir auch wieder Ruhe im Haus.
Pauli-Coach Thomas Meggle: Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment aussprechen. Nach den ganzen Nackenschlägen, die sie einstecken musste, hat sie sich heute gut berappelt, hat als Team geackert und hat sich reingebissen. Am Ende ist es für uns aber trotzdem bitter, dass man drei Tore schießt und nur einen Punkt mitnimmt. Wir hatten Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden, haben sie aber nicht genutzt. Dazu kommt das permanente Umstellen von Viererketten. Es wird im Moment nicht gut mit uns gemeint. Aber das Entscheidende ist, wie die Mannschaft damit umgeht, und das ist sehr positiv.