Bochum. . Freude, aber wohl dosiert, strahlten die Akteure des VfL Bochum aus nach ihrem ersten Heimsieg der Saison. Das 4:0 über Aalen hatte vor allem in der ersten Halbzeit ein paar Schönheitsfehler, die Verteidiger Patrick Fabian auch klar ansprach: “Das war gar nix.“ Die Stimmen zum Spiel.
VfL-Kapitän Andreas Luthe zur Bedeutung des Siegs: "Wir haben ein gutes Spiel gezeigt. Man hat nach dem 2:0 gesehen, wir gut wir spielen können, wenn das Selbstvertrauen stimmt. Es war ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit alle zusammen defensiv sehr, sehr gut gearbeitet. Das nehmen wir sicher mit in die nächsten Wochen. Aber wir brauchen auch noch ein paar Erfolgserlebnisse."
... zur schwächeren ersten Hälfte: "Wir haben heute viel zugelassen. Gerade in der ersten Halbzeit war das teilweise sehr wild, was wir gespielt haben. Wir wollten sehr viel Druck machen, haben dadurch aber auch viele Räume offen gelassen. Wir haben es zur Halbzeit aber umgestellt, haben etwas tiefer gestanden, so war das Spielfeld kleiner und auch einfacher zu verteidigen."
VfL-Verteidiger Patrick Fabian...
... zum Spielverlauf: "Der Ausgang des Spiels, das Ergebnis ist okay, aber ansonsten bin ich nicht zufrieden. Besonders mit der ersten Halbzeit - das war gar nix. Wir spielen teilweise abenteuerlich, gerade in der Rückwärtsbewegung. Wir laufen in einen Konter nach dem anderen. Mit ein bisschen Pech in der ein oder anderen Situation kann's da auch klingeln, das darf nicht passieren. Wir haben es in der zweiten Halbzeit dann deutlich besser gemacht. Wir haben den Gegner das Spiel machen lassen, schließlich ist Fußball ein Ergebnissport, und wenn wir 1:0 führen, muss der Gegner erst mal kommen. Dann hatten wir die Räume, und dann sind wir auch stark. Nach dem zweiten Tor sind wir sicherer geworden. Da hat man gesehen, dass wir mit Selbstbewusstsein sehr gut Fußball spielen können."
Bochum gewinnt 4:0
... zum Ausblick auf das Spiel in Ingolstadt: "Man darf nicht vergessen: Aalen kommt als Tabellenletzter her. Ohne Selbstvertrauen. Da ist das in Ingolstadt schon eine andere Nummer. Es wird wichtig sein, einen Mix zu finden aus dem Spiel in Kaiserslautern, wo wir über weite Strecken sehr gut verteidigt haben, und aus der zweiten Halbzeit heute, dann können wir gegen jede Mannschaft in der Liga gewinnen. Aber wir sollten heute nicht in große Euphorie ausbrechen, nur weil wir hier 4:0 gewonnen haben."
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VfL-Torschütze Marco Terrazzino...
... über seine Rolle beim VfL: "Ich habe in den letzten Wochen einen großen Schritt nah vorne gemacht mit meiner Fitness. Endlich konnte ich mich mal belohnen. Ich bin überglücklich. In Kaiserslautern, in der Nähe meiner Heimat, nicht mitzuspielen, war noch mal ein Anreiz, noch mehr Gas zu geben. Ich denke, ich bin jetzt schon sehr weit. Mir fehlt halt noch Spielpraxis. Ich habe in den letzten zwei Jahren kaum gespielt. Ich fühle mich jetzt aber sehr gut, bin schmerzfrei. Jetzt hoffe ich auf noch mehr Einsätze."
... über die Perspektive der Mannschaft: "Man sieht, vor allem an der zweiten Halbzeit heute, dass wir schnell nach vorne spielen können, mit wenig Kontakten. Und auch wenn wir heute ein bisschen Glück hatten, ist es gut für die Psyche, dass wir heute die Null gehalten haben. Das sind gute Voraussetzungen, um auswärts ein gutes Spiel zu machen, vor allem auch in der Defensivarbeit. Und wer weiß, warum sollten wir da nicht auch gewinnen?"
Neururer mit Sonderlob für Andi Luthe - die Trainerstimmen
VfL-Trainer Peter Neururer: "Das Ergebnis stellt aber nicht die Abläufe in diesem Spiel dar. Wir müssen uns zum Beispiel bei großartigen Leistungen von Andi Luthe bedanken. Das Zustandekommen des 1:0 war kurios, aber im Endeffekt Konsequenz dessen, was wir uns vorgenommen haben, das Pressing. Danach waren wir unruhig, am Ball und im Passspiel. Wir sind in die Pause also mit einer glücklichen Führung gekommen und haben dann unsere Spielweise umgestellt. Wir wollten tiefer stehen, sind dann auch besser in die Zweikämpfe gekommen und konnten dann auch mehrere Chancen kreieren. Wir sind wahnsinnig froh über diesen Sieg, wir haben acht Anläufe gebraucht, um uns hier einmal zu belohnen."
VfR-Coach Stefan Ruthenbeck: "Heute war es ein sehr bitteres Spiel. Wir gehen sehr, sehr unglücklich in Rückstand durch ein Missverständnis. Das passt zu unserer Situation. Danach hat die Mannschaft vieles richtig gemacht, hat sehr engagiert nach vorne gespielt, aber wir machen einfach nicht die Kiste. In der ersten Halbzeit wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. In der zweiten Halbzeit hat man gemerkt, dass Bochum noch mehr wollte. Ich habe dann einen Fehler gemacht, weil ich wollte, dass wir weiter so euphorisch nach vorne spielen. Bochum hat dann auch sehr gut gekontert. Der Unterschied war, dass Bochum die Qualität hat, seine Chancen zu nutzen. Ich muss das auf meine Kappe nehmen."