Gelsenkirchen. Nach der 0:1-Niederlage des FC Schalke 04 bei Bayer Leverkusen freute sich Leverkusens Trainer Roger Schmidt zwar über die drei Punkte, aber er tadelte Schalkes Mittelfeldspieler Marco Höger für ein Foul in der ersten Hälfte. Schalke-Manager Horst Heldt kritisierte Kaan Ayhan. Wir haben die Stimmen.

Mit einem Traumtor entschied Hakan Calhanoglu das Bundesliga-Spiel zwischen Bayer Leverkusen und dem FC Schalke 04. In der 53. Minute schlenzte der Leverkusener Mittelfeld-Regisseur den Ball zum 1:0 (0:0)-Siegtreffer ins Netz. Nach dem Spiel rügte Schalke-Manager Horst Heldt Innenverteidiger Kaan Ayhan. Der hatte den Freistoß mit einem Foul an Calhanoglu verursacht. "Wir haben uns in der zweiten Halbzeit durch unnötige Fouls in brenzlige Situationen gebracht. Wir sind durch ein schönes Freistoßtor in Rückstand geraten. Dieses Foul muss man nicht machen, weil der Spieler vom Tor wegläuft und nichts machen kann. Das müssen wir schnellstmöglich abstellen, um erfolgreich zu sein."

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Über ein weiteres Foul regte sich Bayer Leverkusens Trainer Roger Schmidt auf. In der ersten Hälfte hatte der Schalker Marco Höger Bayer-Spieler Stefan Reinartz im Luftkampf mit dem Ellenbogen abgeräumt. Diagnose: Augenhöhlenbruch. Für dieses Foul sah Höger die Gelbe Karte - zu wenig, findet Schmidt.

Wir haben die Stimmen zur Schalker 0:1-Niederlage gesammelt

Roberto Di Matteo (Trainer FC Schalke 04): " Das war ein schwieriges Spiel für uns. Leverkusen ist sehr stark zu Hause, presst den Gegner sehr gut. Wenn man nicht schnell herauskommt aus dem Pressing, dann erobern sie den Ball und kreieren Chancen. Wir haben von der Organisation her nicht so viele Chancen weggegeben. Das Tor ist durch einen sehr gut ausgeführten Freistoß gefallen. Wir wollten nach vorn etwas mehr bieten, als wir geboten haben. Da können wir uns verbessern."

Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): "Wir haben es in der ersten Halbzeit bis auf wenige Ausnahmen geschafft, nicht in die Leverkusener Pressingsituationen hineinzukommen. Auf der anderen Seite haben wir es nicht geschafft, den zweiten Ball zu gewinnen, und vernünftig nach vorn zu spielen. Die freie Woche wird uns helfen, um besser zu werden."

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Benedikt Höwedes (Kapitän FC Schalke 04): "Wir haben das erste von drei Spielen verloren. Das ist ein Rückschlag. Aber wir müssen nicht alles schlecht reden. Wir gehen unseren Weg, sind gut eingestellt und bester Dinge. Wir haben es bewusst so gehalten, mit langen Bällen zu operieren, um dem Leverkusener Pressing aus dem Weg zu gehen. Das ist soweit aufgegangen. Leverkusen macht aber ein Traumtor mit einem Freistoß, der unhaltbar war. Wir haben, das müssen wir uns ankreiden, zu wenige kreative Spielzüge nach vorn gehabt, um Chancen zu kreieren. Leverkusen hat uns so unter Druck gesetzt, dass uns oftmals keine andere Möglichkeit blieb, als mit langen Bällen zu spielen. Trotzdem hatten wir ein, zwei gefährliche Momente. Das müssen wir kaltschnäuziger sein oder mit einer besseren Annahme konkret vors Tor kommen. Das ist nicht gelungen, somit verlieren wir dieses Spiel."

Klaas-Jan Huntelaar (FC Schalke 04): "Es war ein taktisches Spiel mit wenigen Chancen, das durch eine Standardsituation entschieden wurde. Wir haben selber zu wenig Torchancen herausgespielt, um zu gewinnen."

Eric Maxim Choupo-Moting (FC Schalke 04): "Es stimmt, dass die Leverkusener das bessere Spiel gemacht haben, mehr Ballbesitz hatten, insgesamt die besseren Chancen hatten, wobei die auch nicht ganz klar waren. Wir hatten uns vorgenommen, nicht viel zuzulassen. Das hat in der ersten Halbzeit auch gut geklappt. In der zweiten Halbzeit haben sie sich mehr etwas mehr herausgearbeitet. Trotzdem ist es enttäuschend, dass sie durch eine Standardsituation das Spiel gewinnen."

Choupo-Moting über die Erwartungen: "Es wird permanent viel von uns erwartet - wir sind Schalke 04!"

So analysiert Bayer Leverkusen den Sieg gegen Schalke 

Roger Schmidt (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Trotz der kurzen Pause hat man der Mannschaft Spielfreude angemerkt und den absoluten Siegeswillen. Von der ersten Minute haben wir versucht, nach vorn zu spielen, hatten aber trotzdem eine sehr gute Rest-Verteidigung. Wir hatten schon in der ersten Halbzeit einige sehr gute Möglichkeiten - da waren wir im Abschluss aber nicht konkret genug. Wir wussten, dass unsere Torchancen in der zweiten Halbzeit kommen, wenn wir weiter Druck ausüben, dass wir aber aufpassen müssen bei den Situationen, wenn Schalke nach Ballgewinn versucht umzuschalten. Das war eine Herausforderung für unsere Verteidigung. Insgesamt haben wir verdient den Führungstreffer gemacht, sehr gut weiter nach vorn verteidigt, auch mit zehn Mann versucht, das Spiel weit weg vom eigenen Tor zu halten. So haben wir keine richtige Torchance des Gegners zugelassen und aus meiner Sicht hochverdient gewonnen."

Schmidt über die Rote Karte von Jedvaj: "Das war für mich Dunkelgelb. Jan Kirchhoff wälzt sich nach dem Foul rum, dass fast der Rettungshubschrauber kommen muss. Schauen Sie sich die Szene mit Höger und Reinartz in der ersten Halbzeit an, dann wissen Sie, was eine Rote Karte ist. Unser Spieler ist gerade im Krankenhaus und wird operiert."

Stefan Kießling (Bayer Leverkusen): "Mir ist egal, ob wir 1:0 oder 5:0 gewinnen. Am Ende ist entscheidend, wie die Leistung war. Und die war hervorragend."

Heung-Min Son (Bayer Leverkusen): "Ich freue mich, dass Hakan Calhanoglu ein überragendes Tor gemacht hat. Ich wusste, dass er heute ein Tor schießt."