Leverkusen. Mit einer Kontertaktik wollte der FC Schalke 04 in Leverkusen zum Erfolg kommen. Diese Strategie ging schief, weil Bayer-Spielmacher Hakan Calhanoglu einen Freistoß zum 1:0 (0:0)-Sieg für Bayer verwandelte. Vorher hatte Torwart Ralf Fährmann viele Calhanoglu-Schüsse abgewehrt. Die Einzelkritik.
In Leverkusen kassierte Roberto Di Matteo seine erste Niederlage als Schalke-Trainer.
Bei Bayer unterlagen die "Knappen" mit 0:1. Hakan Calhanoglu erzielte per Freistoß das Siegtor für die "Werkself", die beinahe über die gesamte Distanz das spielbestimmende Team war. Mit Anstand bester Schalker war Torwart Ralf Fährmann, der sich die Note 2,5 verdiente, während Chindeu Obasi und Sidney Sam enttäuschten - beide bekommen die Note 5.
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Leverkusen - Schalke in der Einzelkritik
Ralf Fährmann: Für eine Defensivstrategie ist ein besonnener und sicherer Torwart besonders wichtig. Und all seine Ruhe und Stärke zeigte der Schalke-Keeper in Leverkusen. Er ließ sich von keiner Flanke aus der Ruhe bringen und rettete auch nach riskanten Rückpässen. Noch in der 70. Minute hatte er die meisten Ballkontakte aller Schalker. Das Privatduell gegen Hakan Calhanoglu verlor der Torwart aber. Immer wieder versuchte es Calhanoglu aus der Distanz - in der 53. Minute traf der Leverkusener mit einem sehenswerten Freistoß. Note: 2,5
Atsuto Uchida: Der Rechtsverteidiger bereitete mit einem langen Verlegenheitspass die beste Schalker Chance in der ersten Hälfte vor - doch Klaas-Jan Huntelaar konnte seine Vorlage nicht verarbeiten (35.). Sonst blieb er in der gegnerischen Hälfte wirkungslos. Rund um den eigenen Strafraum verteidigte er ordentlich. Er hatte die meisten Ballkontakte der Schalker, schoss den Ball aber zu oft blind nach vorn. In Überzahl sah er für ein taktisches Foul Gelb, nachdem er zuvor den Ball verloren hatte (86.). Note: 3,5
Kaan Ayhan: Ihm schien diese Abwehrschlacht in der ersten Hälfte zu gefallen. Er bekam bei langen Leverkusener Pässen meist seinen Kopf dazwischen, hatte ein hervorragendes Stellungsspiel. Nach der Pause allerdings verursachte er unnötige Freistöße - einen verwandelte Hakan Calhanoglu zum 1:0 für Bayer (53.). Note: 4
Benedikt Höwedes: Der Kapitän organisierte seine Abwehr selbstbewusst und laut. Er zeigte in der ersten Hälfte erneut eine herausragende Leistung. Nach der Pause, als Leverkusen den Druck erhöhte, verlor auch der Weltmeister ab und an die Übersicht. Note: 3
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Dennis Aogo: In der Schalker Viererkette war der Linksverteidiger der Unsicherheitsfaktor. Der begann sehr nervös, verursachte dabei unnötig ein Foul an der eigenen Eckfahne (3.). In der 43. Minute brachte er Torwart Ralf Fährmann mit einem zu kurzen Rückpass in Bedrängnis. Seine Ecken und Flanken hätten besser kommen können. Note: 4
Roman Neustädter (bis 70.): 37 Ballkontakte in 70 Minuten sind nicht viel für einen Sechser, eine Laufdistanz von 8,4 Kilometern in dieser Zeit ist hingegen gut. Das zeigt, dass er überwiegend damit beschäftigt war, entstandene Lücken in der Schalker Defensivorganisation zu schließen, was oft, aber nicht immer gelang, da Leverkusens Spielmacher Hakan Calhanoglu zu vielen Torschüssen kam. In der gegnerischen Hälfte blieb er wirkungslos. Note: 4
Marco Höger (bis 89.): Er musste sich in den Zweikämpfen schon früh zurückhalten. In der 18. Minute hatte er Stefan Reinartz mit dem Ellenbogen abgeräumt - dafür gab's zurecht die Gelbe Karte. Er lief viel, kam aber ähnlich wie Roman Neustädter nur selten an den Ball. Note: 4
Chinedu Obasi (bis 56.): Nach seiner starken Vorstellung im Champions-League-Spiel gegen Benfica Lissabon bekam der Rechtsaußen eine weitere Chance in der Startelf. Er leitete Julian Draxlers Chance mit einer starken Balleroberung an der Mittellinie ein (39.). Das war aber sein einziger Höhepunkt in der Offensive. Deshalb endete das Spiel für ihn schon in der 56. Minute. Note: 5
Eric Maxim Choupo-Moting: Er ersetzte den verletzten Kevin-Prince Boateng und begann auf der Zehn - als vierter Schalker nach Boateng, Julian Draxler und Max Meyer. Nach einer unauffälligen ersten Hälfte, in der ihm allenfalls ein paar Dribblings glückten, bekam er erst mehr Platz, nachdem Leverkusen in Führung gegangen war. Nicht immer fand er den richtigen Zeitpunkt für den Pass in die Tiefe - zweimal aber schon. Doch Julian Draxler (65.) und Klaas-Jan Huntelaar (68.) konnten das nicht nutzen. Note: 4
Julian Draxler: In der ersten Hälfte war er an der einzigen gefährlichen Torszene beteiligt - allerdings hatte die nicht Schalke, sondern Leverkusens Heung-Min Son (32.). Der kam nach einem bösen Ballverlust des Weltmeisters in eine gute Schussposition, vergab jedoch. Draxler war meist der Zielspieler bei Ralf Fährmanns Abstößen - das führte zu vielen gewonnenen Kopfballduellen. Er arbeitete meist solide in der Defensive, vorn vergab er allerdings seine Schusschancen (39./66.). Note: 4
Klaas-Jan Huntelaar: Der Torjäger war sich nicht zu schade, in der eigenen Defensive entstandene Lücken zu schließen. In der Nähe des Leverkusener Tores fehlten ihm dann aber Kraft und Effektivität - zum Beispiel in der 35. Minute, als er nach Atsuto Uchidas Pass zu lange zögerte. In der 68. Minute wurde sein Schuss nach einem Pass von Eric Maxim Choupo-Moting noch abgefälscht. Note: 4,5
Sidney Sam (ab 56.): Die Bayer-Fans begleiteten jeden Ballkontakt des ehemaligen Leverkuseners mit einem Pfeifkonzert. Der ließ sich davon verunsichern, denn ihm gelang fast nichts. Note: 5
Jan Kirchhoff (ab 70.): Er kam für Roman Neustädter. Ohne Note
Max Meyer (ab 89.): Er kam für Marco Höger. Ohne Note