Gelsenkirchen. Das Revierderby zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund gehört für Schalke-Manager Horst Heldt zu den “Top 3 aller Derbys in Europa“. Beide Mannschaften sind schleppend aus den Startlöchern gekommen und kämpfen mit Personalsorgen.
Zum 145. Mal stehen sich am Samstag (15.30 Uhr/live in unserem Ticker) der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund in einem Pflichtspiel gegenüber. Nichts lassen die Verantwortlichen der Königsblauen unversucht, um die Emotionalität des Spiels zu steigern - ohne den Gegner zu provozieren. "Das ist die Mutter aller Derbys in Deutschland", sagt Trainer Jens Keller beispielsweise. Manager Horst Heldt betont sogar: "Dieses Spiel gehört zu den Top 3 aller Derbys in Europa." Der Mann muss es wissen, als Aktiver erlebte er mit dem 1. FC Köln das Niederrhein-Derby gegen Borussia Mönchengladbach - und mit 1860 München das Derby gegen den FC Bayern.
Am Samstag begegnen sich zwei Mannschaften, die in der Bundesliga nur schleppend aus den Startlöchern gekommen sind. Beide Teams haben von den ersten fünf Bundesligaspielen zwei verloren, der BVB steht auf Platz acht, Schalke auf Rang 13. "Beide Mannschaften kämpfen mit den gleichen Problemen", sagt Trainer Jens Keller. Damit meint der Coach nicht nur die Tabellensituation, sondern auch die Personalsorgen. Doch die lässt Keller nicht als Ausrede gelten. "Im Derby werden das beide Mannschaften irgendwie wegstecken. Dieses Spiel ist etwas Besonderes", sagte Keller. Das sieht auch Heldt so: "Die Ergebnisse davor sind egal. Beide werden hochmotiviert sein. Es gibt keinen Favoriten." Einen sehr kleinen Seitenhieb erlaubte sich Heldt dennoch: "Unsere Verletztenliste ist länger als die des BVB. Bei uns wird Jefferson Farfan gar nicht mehr aufgeführt..."
Heldt rechnet nicht mit erneuten Ausschreitungen
Dass es - wie beim letzten Derby in Gelsenkirchen - erneut zu Gewalt in der Gästekurve kommt, kann sich Heldt nicht vorstellen. "Wir gehen davon aus, dass es ein friedliches Derby wird, dass die Emotionen ausschließlich auf dem Platz ausgetragen werden. Klar gab es bei unserem letzten Heimspiel gegen Dortmund hässliche Szenen. Darauf haben wir reagiert. Beide Fanlager haben im letzten Derby in Dortmund gezeigt, dass sie sich ausschließlich auf den Support der Mannschaft fokussiert haben."
Ein paar Vorsichtsmaßnahmen trafen die Schalker trotzdem. Das Kontingent an Gästekarten reduzierten sie von zehn auf acht Prozent. Genau 4629 BVB-Fans erwarten die Königsblauen in der Arena. Die ist ausverkauft - aber eben nicht wie sonst mit 61.973 Zuschauern. Diesmal schauen sich 61.153 Fans das Derby an.