Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 muss am Samstag im Bundesliga-Topspiel gegen den FC Bayern München auf Kevin-Prince Boateng verzichten. Den Mittelfeldspieler plagt eine Entzündung im Sprunggelenk. Die harte Kritik an Boateng wies Keller ungewöhnlich scharf zurück.

Bei der 1:2-Pokal-Blamage beim Drittligisten Dynamo Dresden spielte Kevin-Prince Boateng schon schwach, beim verpatzten Bundesliga-Auftakt in Hannover verschuldete der Mittelfeldspieler des FC Schalke 04 sogar ein Gegentor. Im Topspiel am Samstag gegen den FC Bayern (18.30 Uhr, live in unserem Ticker) fehlt Boateng. "Es ist definitiv so, dass er sich nicht verpisst hat und wir ihn einfach nur verletzt melden", sagte S04-Trainer Jens Keller in einem ungewöhnlich scharfen Tonfall. Die harte Kritik an Boateng passt Keller nicht.

Schon vor den Spielen in Dresden und Hannover fühlte sich Boateng nicht fit. Ihn plagt eine schmerzhafte Entzündung im Sprunggelenk. Zweimal meldete er sich trotzdem fit. "Wenn ein so erfahrener Spieler wie Kevin sagt, dass er spielen kann", erklärte Keller, "dann spielt er auch. Wenn er das vor dem Spiel gegen Bayern gesagt hätte, hätte er auch gegen die Bayern gespielt."

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Dass sich die Kritiker nach dem Fehlstart vor allem auf Boateng stürzten, geht Keller mächtig gegen den Strich: "Kevin ist mit seiner Leistung auch nicht zufrieden. Wir schlachten aber niemanden. Kevin war in der vergangenen Saison wichtig für uns, er ist es immer noch wird es bleiben."

Kein "Machtkampf" zwischen Keller und Boateng

Dass sogar von einem Machtkampf zwischen Keller und Boateng die Rede ist, wies der Coach am Freitagmittag ebenfalls energisch zurück: "Den gibt es nicht. Wir arbeiten zusammen an einem Ziel, haben einen guten Austausch." Nur eine kleine Spitze gönnte sich Keller dann doch: "In der Kabine habe ich es aber schon noch in der Hand."

Auch das wurde zuletzt angezweifelt. In der vergangenen Saison hatte Boateng nach dem 0:0 gegen Mainz im Februar auffällig den Mainzer Trainer Thomas Tuchel gelobt, zudem nach dem 1:5 in München leise Kritik an der Taktik geäußert und im Auswärtsspiel bei Werder Bremen (1:1) im April selbst auf dem Platz die Taktik korrigiert.

Noch eine Woche wird Boateng im Training fehlen. Dann soll er langsam wieder ans Mannschaftstraining herangeführt werden. In den wichtigen Auswärtsspielen bei Borussia Mönchengladbach (13. September) und dem FC Chelsea (16. September) steht er wohl wieder zur Verfügung.