Sie sehen sich als dritte Kraft in Deutschland, die Fußballer des Bundesligisten FC Schalke 04. Doch im DFB-Pokal scheiterten sie in der ersten Runde beim Drittligisten Dynamo Dresden. Bei allen Erklärungsversuchen: Das durfte nicht passieren.
Natürlich war das Pokalspiel bei Dynamo Dresden am Montagabend das erste Pflichtspiel dieser Saison für den FC Schalke 04, während sich die Gastgeber bereits seit einigen Wochen im Spielbetrieb ihrer Klasse befinden.
Natürlich verlief auch die Vorbereitung der Königsblauen nicht optimal. Es gibt langzeitverletzte Spieler, es gab einige kürzere Ausfälle. Mit Benedikt Höwedes, Julian Draxler und Klaas-Jan Huntelaar stießen drei Leistungsträger erst spät zur Truppe, weil sie die Weltmeisterschaft komplett absolvierten und anschließend ihren verdienten Urlaub genossen.
Natürlich. Es gibt Erklärungsversuche für diese Pleite in der ersten Runde des DFB-Pokals. Aber bei allen Versuchen steht eins fest: Ein Bundesligist wie der FC Schalke 04, Tabellendritter der vergangenen Saison, ein Klub, der in der Gruppenphase der Champions League steht und den Anspruch hat, in der europäischen Königsklasse zu überwintern, darf bei einem Drittligisten wie Dynamo Dresden einer ist, nicht verdient verlieren. Bei allem Respekt vor der Leistung der Gastgeber.
Auf Schalke werden nun traditionell wieder unruhige Tage anbrechen. Zumal es der Start in die Bundesliga-Saison ebenfalls in sich hat. Das Auswärtsspiel in Hannover am kommenden Samstag - und bereits am zweiten Spieltag gastiert der FC Bayern München in der Arena.
In den Mittelpunkt der Kritik wird Trainer Jens Keller rücken. Ihm hat Manager Horst Heldt mit seinen forschen Sprüchen, Schalke und kein anderer Klub müsse in der Meisterschaft da sein, wenn die Bayern an der Tabellenspitze schwächelten, bereits jetzt einen Bärendienst erwiesen. Keller steht schneller unter Erfolgsdruck als erwartet. Dass andere Bundesligisten ebenfalls patzten, ist für Schalke ein äußerst schwacher Trost.