Elgert in Schalker Ehrenkabine - Denkzettel für SFCV
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Gelsenkirchen. Bei der Jahreshauptversammlung des FC Schalke 04 nahmen sich die Mitglieder der Königsblauen viel Zeit für die Wahlen zum Wahlausschuss. Auffällig: Die Kandidaten des Fanclub-Verbandes (SFCV) hatten es schwer. In unseren Splittern geht es zudem um Ehrungen und viel, viel mehr.
Direkt der zweite Punkt auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlungdes FC Schalke 04 sorgte für die interessantesten Redebeiträge - es ging um die sieben Plätze im Wahlausschuss. Dieses Gremium prüft die Anwärter für den Aufsichtsrat. Alle 16 Kandidaten bekamen fünf Minuten Zeit, um für sich zu werben. Gewählt wurden Stefan Schorlemmer (2971 Stimmen), Günther Reipen (2531), Michael Zylka (2418), Stefan Barta (2281), Maik Deinert (2053), Dr. Stephan Kleier (1968) und Thorsten Altfeld (1780).
Auffällig: Die prominentesten Kandidaten des Schalker Fanclub-Verbandes, der Vorsitzende Frank Arndt (1604), Vorstand Arthur Saager (1294) und der Aufsichtsrats-Vorsitzende Rainer Vollmer (1375) erhielten keinen Platz im Wahlausschuss. Gerade dem SFCV war im Vorfeld der Versammlung mangelnde Unabhängigkeit vorgeworfen worden, weil er von Schalke finanziell unterstützt werde. Das betonten am Ende gewählte Kandidaten wie Altfeld. "Ein Frank Arndt hat @schalke im Mailkopf stehen. Das ist einer, der für mich nicht wählbar ist", sagte Altfeld. "Wahlsieger" Schorlemmer punktete mit einer Kritik an der Kandidatenfindung: "Ich habe das Gefühl, es wäre leichter gewesen, in den Aufsichtsrat zu kommen als in den Wahlausschuss. Haben wir sie noch alle? Ich möchte so ein Affentheater in Zukunft nicht mehr erleben."
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Pfiffe gab es fast gar nicht am Sonntag in der Arena. Nur als Finanzvorstand Peter Peters über den Polizeieinsatz nach dem Champions-League-Spiel gegen Saloniki im August 2013 sprach, raunte die Menge ab und an. "Ich halte den Einsatz noch heute für falsch. Wir haben unsere inhaltliche Kritik daran nicht zurückgenommen - lediglich die öffentliche Form des Protestes. Der Blick muss nach vorn gehen. Spätestens zur neuen Saison sollten wir die Geschehnisse auf- und abgearbeitet haben", sagte Peters.
Vor einem Jahr, als es um den Sponsorendeal mit Viagogo ging, hatte sich Marketingvorstand Alexander Jobst so einiges anhören müssen - unter anderem Sprechchöre wie "Wir sind Schalker - und du nicht!" Diesmal gab es viel Applaus für Jobst - und von Frank Zellin, einem Organisator der Gruppe "ViaNOgo", sogar ein Geschenk. "Alex", sagte Zellin, "vor einem Jahr hast Du so richtig Lack bekommen. Zurecht. Aber jeder macht Fehler."
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Jobst kündigte in seiner Rede einen Sponsorendeal mit einem "asiatischen Weltkonzern" an. "Wir müssen die ganze Welt im Blick haben. Wir machen 90 Prozent unserer Merchandising-Umsätze in Deutschland. Das zeigt, welche Potenziale wir noch im Ausland haben", sagte Jobst.
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Langhorst und Hefer im Aufsichtsrat
In den Aufsichtsrat der Schalker wurden Armin Langhorst (2582 Stimmen) und Axel Hefer (2211) gewählt. Heinz-Werner Voß (1978) und Peter Wagner (482) gingen leer aus.
Finanzvorstand Peter Peters stellte die wichtigsten Zahlen vor. Die Reparatur des Arena-Daches verschlang in den vergangenen drei Jahren 18 Millionen Euro. "Der Gewinn von 500.000 Euro ist deshalb gemessen am Umsatz zu gering - ohne Dach hätten wir einen Gewinn von acht Millionen Euro erzielt", sagte Peters. Der Umsatz betrug 206,8 Millionen Euro.
Am Ende der fast sechseinhalbstündigen Veranstaltung wählten die noch anwesenden Mitglieder U19-Trainer Norbert Elgert und Meisterspieler Willi Koslowski in die Ehrenkabine. "Du bist für mich der beste Trainer der Welt", sagte Olaf Thon in seiner Laudatio über Elgert. Der Geehrte bedankte sich sichtlich gerührt: "Nach so viel Lob und Anerkennung verschlägt es mir fast die Sprache - und das passiert nicht oft. Wir werden gemeinsam alles geben und unglaublich hart arbeiten, um das zu wiederholen, was wir geschafft haben."
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Ob auch zukünftig Jahr für Jahr zwei Schalker in die Ehrenkabine berufen werden, ist noch offen. Damit die Schalker zukünftig nicht nach ehrenvollen Spielern suchen müssen, ist im Gespräch, nur noch alle drei Jahre Spieler zu nominieren.
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Rudi Assauer sitzt nicht nur in der Ehrenkabine, sondern ist seit Sonntag auch Ehrenmitglied.
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