Schalke lässt es richtig krachen - Heldt mit Meister-Plan
•
Lesezeit: 4 Minuten
Freiburg/Gelsenkirchen. . Der FC Schalke 04 verlängerte die Verträge mit Ralf Fährmann, Norbert Elgert und Arena-Sponsor Veltins - und nach dem 2:0-Sieg beim SC Freiburg ist die Champions League zum Greifen nah. Da ließ sich Manager Horst Heldt bei der Hauptversammlung zu einer mutigen Aussage hinreißen.
Dass Schalke 04 bei der Jahreshauptversammlung am Sonntag in der Arena so richtig einheizen wollte, war schon vorher klar: Die Kult-Rocker von Status Quo spielten ihren Hit „Whatever you want“. Dass aber auch Manager Horst Heldt verbal auf die Pauke haute, stand nicht auf dem Programm. Am Tag, nachdem Schalke durch das 2:0 in Freiburg einen Riesenschritt in Richtung Champions League gemacht hatte, stand der Manager vor den Fans und rief: „Wir wollen die Voraussetzungen schaffen für eine neuerliche Deutsche Meisterschaft.“
Die Königsblauen in der Arena raunten und staunten. Und Heldt grinste wie ein Honigkuchenpferd: „Ihr seid alle geschockt – ich auch.“
Schalke ließ es am Sonntag der Reihe nach krachen. Erst wurde der Vertrag mit Veltins als Namenssponsor der Arena um vier Jahre bis 2019 verlängert. Dann verkündete Heldt, dass A-Jugend-Trainer Norbert Elgert dem Klub als Talentschmied bis 2018 erhalten bleibt. Und schließlich erzählte er launig von der Vertragsverlängerung mit Torwart Ralf Fährmann bis 2019. „Das waren die kürzesten Vertragsgespräche“, sagte Heldt, denn am Verhandlungstisch sei es ganz einfach zugegangen: „Du, Ralf, hast Du Bock, weiter auf Schalke Fußball zu spielen?“ – „Ja, wo soll ich unterschreiben!?“
Schon als die Spieler und Trainer Jens Keller um 13.28 Uhr zur Versammlung kamen, wurden sie mit Ovationen begrüßt. Schließlich ist die Champions League nach dem 2:0-Sieg in Freiburg zum Greifen nah. Beim letzten Heimspiel am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg (15.30 Uhr, live in unserem Ticker) reicht schon ein Punkt: Dann steht Schalke zum dritten Mal in Folge in der Königsklasse – das haben die Königsblauen noch nie geschafft.
Den vierten Tabellenplatz und damit die Teilnahme an den Playoffs zur Champions League hat Schalke bereits sicher. „Wenn mir das im Winter jemand garantiert hätte, hätte ich es angenommen“, sagte Heldt: „Aber jetzt wollen wir den dritten Platz behalten.“ Dafür hat das Team gegen Nürnberg nun einen Matchball – muss diesen aber mit einem Handicap verwandeln, weil der als unersetzlich geltende Torjäger Klaas-Jan Huntelaar dann wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt ist.
Die Sperre von Huntelaar war das Einzige, was dieses königsblaue Wochenende trübte – vor allem, weil sie selbst verschuldet war. Nach seinem Tor zum erlösenden 2:0 in Freiburg (das 1:0 hatte Kaan Ayhan erzielt) kletterte der „Hunter“ beim Jubeln auf den Zaun vor den Fans – ein glatter Blackout, weil es dafür nun einmal die Gelbe Karte gibt. Dabei wusste Huntelaar, dass er von einer Sperre bedroht war, in den Zweikämpfen habe er sogar extra den Fuß zurückgezogen, um nichts zu riskieren. Doch beim Torjubel, erzählte er treuherzig, könne man nicht mehr denken: „Da kommt was Verrücktes in den Kopf.“
Heldt zeigt Verständnis für Huntelaars Blackout - Keller nicht
Während Heldt sogar Verständnis für Huntelaars Blackout hatte („das ist nicht gut, aber menschlich“), mochte Keller nicht so einfach den Papa Gnädig geben: „Wenn man als 30-Jähriger Weltklassestürmer schon vier Gelbe Karten hat und dann auf den Zaun klettert, kann man sich als Trainer schon mal ärgern.“ Nun muss gegen Nürnberg Adam Szalai ran – mit dem Ungarn im Sturm kassierte Schalke vor einer Woche gegen Mönchengladbach eine Heimniederlage.
Vor dem Spiel in Freiburg hatte Keller der Mannschaft zur Motivation übrigens einen Film mit Sprint-Star Usain Bolt gezeigt – das sollte den Spielern die Lockerheit zurückgeben. Keller kopierte damit seine eigene Idee vom Vorjahr, als er vor dem letzten Spiel in Freiburg genau das gleiche Video vorführen ließ und Schalke anschließend mit einem 2:1-Sieg den vierten Tabellenplatz klar gemacht hatte. Nun freute er sich diebisch, „dass wir die Geschichte vom letzten Jahr ein bisschen wiederholen konnten“. Die Königsklasse ist nah, und am Sonntag spielte Status Quo am Ende: „Rockin all over the world“...
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.