Gelsenkirchen. . Nationalspieler Julian Draxler kämpft mit Schalke am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach um die Champions League und um sein WM-Ticket. Ein Wechsel im Sommer ist offenbar vom Tisch, Manager Horst Heldt geht fest von Draxlers Verbleib aus.
Julian Draxler ist mittlerweile schon so lange dabei, da darf er auch ruhig mal alle an der Nase herumführen. Neulich blickte der 20-Jährige bierernst in die Runde und erzählte, Bundestrainer Joachim Löw habe ihm bereits „zu 99 Prozent ein WM-Ticket versprochen“. Und als er dann merkte, dass ihm alle hübsch auf den Leim gegangen waren, lachte Julian Draxler laut. April, April.
Natürlich hat Draxler das Ticket noch nicht in der Tasche, und er muss sich sogar sputen, dass es was wird mit der Sommerreise nach Brasilien. Denn die Saison war bisher nicht die des Offensiv-Juwels von Schalke 04, und auf keiner anderen Position in der Nationalmannschaft ist die Konkurrenz so groß wie im offensiven Mittelfeld.
Zwei Bundesliga-Spiele mit Schalke bleiben Draxler noch, um bei Joachim Löw vor der Nominierung des WM-Kaders am 8. Mai seine Bewerbung zu unterstreichen: An diesem Sonntag (17.30 Uhr, live in unserem Ticker) gegen Borussia Mönchengladbach und am 3. Mai in Freiburg. Zwei Spiele, in denen sich Schalke mit zwei Siegen vorzeitig für die Champions League qualifizieren kann. Und so kommt eines zum anderen, wenn Draxler sagt: „In erster Linie will ich mit Schalke die direkte Qualifikation für die Champions League perfekt machen. Dann will ich aber zur WM – keine Frage.“
Draxler hat sein Spiel umgestellt
Eigentlich galt der gebürtige Gladbecker, der mit seinen 20 Jahren schon 143 Pflichtspiele für Schalke absolviert hat, als sicherer Brasilien-Fahrer. In dieser Saison aber fehlen ihm in seinem Spiel oft die genialen Momente, mit denen er in seiner Karriere bislang immer sein großes Talent unterstrichen hat: In der Bundesliga hat er sogar erst ein Saisontor erzielt (plus sieben Vorlagen). Diese für ihn magere Ausbeute hängt zum einen mit einer längeren Verletzungspause im Winter zusammen, aber auch mit einer Umstellung seines Spiels. Draxler arbeitet mehr für die Defensive, hat sein Laufpensum erhöht und zieht Sprints an, selbst wenn er nicht den Ball bekommt – er hat an den Defiziten gearbeitet, die man ihm vorgehalten hat. Dass diese Umstellung derzeit noch auf Kosten der Offensivkraft geht, nimmt man auf Schalke in Kauf: „Für Julian ist das genau der richtige Weg“, glaubt Horst Heldt.
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Schalkes Manager ist sicher, dass es sich langfristig auszahlen wird – auch für seinen Klub. Denn nach dem derzeitigen Stand kann Schalke auch nächste Saison mit Draxler planen. „Ich gehe fest davon aus, dass Julian bei uns bleibt – das macht uns sehr glücklich“, sagt Heldt dieser Zeitung. Die in Draxlers Vertrag (bis 2018) festgeschriebene Ablösesumme von 45,5 Millionen gilt schließlich nicht nur in diesem Sommer, sondern auch noch in den kommenden Jahren.