Gelsenkirchen. . Nachts kümmern sich Kevin-Prince Boateng und Melissa Satta abwechselnd um Maddox. Zum Saisonfinale fordert der 27-Jährige drei Schalker Siege. „Wir haben viele 18-, 20-Jährige. Da ist es doch normal, dass sie mal ein schwaches Spiel machen“, blickt er auf das 1:3 in Stuttgart zurück.

Das 1:3 am vergangenen Sonntag beim VfB Stuttgart hat den Bundesliga-Fußballern des FC Schalke 04 überhaupt nicht geschmeckt. „Das war ein Niederschlag“, sagt Kevin-Prince Boateng sogar nach dem Training am Mittwochvormittag, das auch Marco Höger und Jan Kirchhoff wieder absolviert haben. „Aber vielleicht haben wir den gebraucht. Er hat gezeigt, dass ein Schritt weniger nicht reicht.“ Dieser Niederschlag hat allerdings nicht dazu geführt, dass am Ernst-Kuzorra-Weg nun gleich schlechte Laune herrscht.

Der 27-jährige Nationalspieler Ghanas, der behauptet, momentan an die Weltmeisterschaft in Brasilien null Gedanken zu verschwenden, setzt sich zur Aufgabe, voranzugehen. Das Trainerteam und die Älteren in der Mannschaft versuchten gerade den vielen jungen Spielern zu vermitteln, das Stuttgart-Erlebnis schnell abzuhaken. „Wir haben viele 18-, 20-Jährige. Da ist es doch normal, dass sie mal ein schwaches Spiel machen. Aber es ist schwierig, sie aufzurichten, weil sich die jungen Spieler damit sehr, sehr beschäftigen“, sagt er und bietet seine Hilfe an. „Ich weiß auch nicht alles, aber ich weiß vielleicht ein bisschen mehr“, meint er. „Bei mir war es früher Niko Kovac, der mich rechts und links hin- und hergeschoben hat.“

Auch interessant

Es sind Osterferien, und es ist herrliches Wetter beim Mittwoch-Training der Königsblauen. Allerdings wollen zwei Schalker Feldspieler den zahlreichen Zuschauern nicht ihre Beine zeigen. Sowohl Sead Kolasinac als auch Chinedu Obasi absolvieren alle Übungen und auch das abschließende Spielchen bei strahlendem Sonnenschein in einer langen Hose. Indes hat Kevin-Prince Boateng seine (halblange) Hose hochgekrempelt – wie so oft.

Sechs Punkte hinter Dortmund

Und er sieht dem Rest-Programm in der Bundesliga – es sind noch drei Partien – auch optimistisch entgegen. Allerdings ist er überhaupt nicht bereit, über eine konkrete Platzierung zu reden. Er mag es auch gar nicht so sehr, auf den zweiten Rang, auf Borussia Dortmund zu schauen, das sechs Punkte mehr hat (64). „Wir wissen, dass der BVB eine Su­per-Mannschaft ist“, sagt er. „Aber das sind wir auch.“

Was jedoch nicht bedeutet, dass sich bei den Schalkern schon Glückseligkeit eingestellt hat. „Wir können noch nicht zufrieden sein“, betont Kevin-Prince Boateng. „Wir sind erst zufrieden, wenn wir die nächsten drei Spiele gewonnen haben werden.“ Also gegen Borussia Mönchengladbach (Sonntag, 17.30 Uhr, live in unserem Ticker) – „da müssen wir aggressiver sein, wir sind zu Hause eine Macht“ (Boateng) – sowie am 3. Mai beim SC Freiburg und am 10. Mai gegen den 1. FC Nürnberg. Zwei Siege wären aber auch schon ausreichend, um direkt in die Champions League 2014/15 einzuziehen, weil die Schalker momentan vier Zähler vor dem Tabellenvierten Bayer Leverkusen liegen.

Auch interessant

Erster Sohn: Jermaine Prince

Davon bekommt Maddox Prince noch nichts mit, schließlich ist er erst am 15. April auf die Welt gekommen – und sorgt zusätzlich für gute Laune bei Papa Kevin-Prince. Maddox? „Der Name war meine Idee“, erklärt Schalkes Nummer 9. „Meiner Frau hat’s gefallen.“

Und die 28-jährige Melissa Satta, ein amerikanisch-italienisches Model, „ist froh, dass er raus ist, neben uns liegt und nur noch da schreit“, sagt Kevin-Prince Boateng, der bereits den fünfjährigen Jermaine Prince mit seiner ehemaligen Frau Jenny als Sohn hat. Aber ist das nicht anstrengend mit einem Säugling, gerade nachts? Kevin-Prince Boateng schmunzelt. „Der Kleine ist eigentlich ganz nett, er schläft schon ganz gut“, erzählt der gebürtige Berliner. „Ich wechsel mich mit meiner Frau ab. Wir sind ein gutes Team – auch zu Hause.“