Gelsenkirchen. . Drei Spiele, drei Siege und nur ein Gegentor: Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 ist wie ausgewechselt aus der Winterpause gekommen. Dabei ist das Personal bei den Blau-Weißen kaum verändert worden. Fans und Medien rätseln über das Geheimrezept, Schalke glaubt die Gründe für den Wandel zu kennen.

Immer wieder war dieselbe Frage zu hören. Medienvertreter stellten sie zwangsläufig, das gehört zu ihrem Job. Fans stellten sie aber auch, weil sich die Frage einfach aufdrängt und zudem besten Diskussionsstoff liefert.

Wie ausgewechselt sind die Blau-Weißen aus der Winterpause gekommen, dabei ist das Personal kaum verändert worden. Die Mannschaft arbeitet sich nicht mehr schwerfällig zu ihren Siegen, sie verdient sich ihre Erfolge mit Spielkunst, einem erkennbaren Konzept und vorbildlicher Einsatzbereitschaft.

Sie knickt auch nicht mehr bei leichtem Gegenwind ein. Und sie erhält sich ihre Stabilität, obwohl die Verletzungsseuche nach wie vor nicht ausgerottet ist und sich Woche für Woche weitere Leistungsträger in den Krankenstand abmelden.

Der ganze Verein hat aus der Hinrunde gelernt

Nach dem beeindruckenden 2:0 gegen Hannover 96, mit dem die weiterhin auf Platz vier stehenden Königsblauen die unmittelbaren Verfolger Mönchengladbach und Wolfsburg über vier Punkte auf Distanz hielten, versuchten sich Trainer, Manager und Spieler an Erklärungen.

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Sie trugen dabei einiges zusammen, und einig waren sich alle in diesem Punkt: Sie versichern, sie seien enger zusammengerückt während der Winterpause. Das klingt dann zwar unterschiedlich, aber im Kern doch immer gleich: Alle haben eingesehen, dass es so holprig wie in der Hinrunde nicht weitergehend durfte.

„Wir laufen jetzt viel mehr“, sagt der junge Max Meyer. „Wir waren ja zum Teil die lauffaulste Mannschaft der Liga, das ist erheblich besser geworden.“ Ralf Fährmann, der formidable Torhüter, hat erkannt: „Wir übernehmen alle Verantwortung, das ist der Schlüssel.“

So sieht es auch Jens Keller. „Wir haben im Trainingslager sehr viel gesprochen und hart gearbeitet“, berichtet der Trainer, und das zeige sich jetzt auf dem Platz.

Fast perfekter Rückrunden-Start

Drei Rückrundenspiele, drei Siege, neun Punkte. Natürlich sitzt damit nun auch Keller fester im Sattel. Neben einem bewundernswert dicken Fell ist ihm zu attestieren, dass er es ohne großes Gejammer schafft, trotz der vielen Verletzten ein Team aufs Grün zu schicken, das sich durch Ausfälle nicht schockieren lässt.

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Keller vertraut dem Nachwuchs, er macht aus der Not eine Jugend. Unter seiner Regie stiegen Max Meyer und Sead Kolasinac zu Stammspielern auf, und als am Sonntag nach einer halben Stunde Roman Neustädter als bereits vierter „Sechser“ ausfiel, traute sich Keller, den unerfahrenen Kaan Ayhan nachzuschieben – mit erkennbarem Erfolg.

„Es ist wirklich ein insgesamt guter Lauf“, bilanzierte Horst Heldt zufrieden. Aber mit Blick auf das schwere Spiel am Samstag in Leverkusen forderte der Manager auch Vernunft ein: „Wir sollten jetzt nicht verrückt spielen!“