Gelsenkirchen. Am Sonntag trifft Schalke 04 auf Hannover 96 - und Trainer Jens Keller hat in der Abwehr die Qual der Wahl: Rechtsverteidiger Atsuto Uchida kehrt nach abgesessener Gelbsperre ins Aufgebot zurück. Doch muss dafür Kapitän Benedikt Höwedes auf die Bank?

Die Null stand zwar nicht ganz - und doch ist die Bilanz beeindruckend: In den vergangenen vier Bundesligaspielen musste Schalke-Torwart Ralf Fährmann nur ein Gegentor hinnehmen. Die Innenverteidigung in dieser erfolgreichen Zeit bildeten Joel Matip und Felipe Santana. Für Kapitän Benedikt Höwedes, vor der Winterpause verletzt, blieb nur beim 2:1 gegen Wolfsburg am vergangenen Sonntag ein Platz im Team, und dann auch noch auf der ungeliebten rechten Seite - prompt sah Höwedes beim Gegentor nicht gut aus. Am Sonntag hat der etatmäßige Rechtsverteidiger Atsuto Uchida seine Gelbsperre abgesessen. Muss Höwedes deshalb auf die Bank?

Trainer Jens Keller will keine Diskussion um den Kapitän. "Wenn Bene fit ist, wird er auch spielen", sagt Keller. Das Wort "fit" betonte Keller, weil Höwedes am Donnerstag mit dem Training aussetzen musste. "Das wird schwierig für Sonntag", erklärt Keller. Sollte Höwedes fit werden, muss Uchida wohl weichen. In der Innenverteidigung harmonieren Matip und Santana gut - und auf der rechten Seite kann sich Höwedes ohnehin eher für einen Platz im WM-Kader der deutschen Nationalmannschaft empfehlen.

Das wird im Spiel gegen Hannover nicht so leicht. Denn nicht nur die Schalker haben die ersten beiden Bundesligaspiele in diesem Jahr gewonnen. Das gilt auch für Hannover. Jens Keller hat die Spielweise der Niedersachsen genau studiert: "Sie bilden zwei Viererketten, die eng gestaffelt stehen. Sie lauern auf Konter und gehen dann mit extremem Tempo nach vorn." Auf Ballbesitz setzt der neue Trainer Tayfun Korkut dabei nicht unbedingt. Beim 3:1 in Wolfsburg kam 96 auf 34 Prozent Ballbesitz, beim 3:1 gegen Mönchengladbach auf gerade einmal 38 - und das in einem Heimspiel.

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Schalke wird also das Spiel machen müssen - gerade der Aufbau muss diesmal besonders sauber sein. "Wir dürfen Hannover keine Räume zum Kontern geben", sagt Keller - und auch Manager Horst Heldt betont: "Die sind super aus den Startöchern gekommen - und kommen mit einer gewissen Euphorie." Etwas überraschend für Heldt, denn der Manager konnte mit dem neuen Trainer Tayfun Korkut wenig anfangen, als der in Hannover vorgestellt wurde. "Der Name war mir nicht geläufig, das muss ich zugeben", sagte Heldt.

Korkut kann seine Mannschaft gut auf die Schalker Offensive vorbereiten. Denn Jens Keller wird vorn nichts ändern. Im Mittelfeld sortieren Roman Neustädter und Kevin-Prince Boateng das Spiel, in der vorderen Mittelfeld-Reihe verteilen Max Meyer, Jefferson Farfan und wohl erneut Chinedu Obasi den Ball - im Sturm-Zentrum soll Klaas-Jan Huntelaar die Pässe und Flanken verwerten.

Draxler kehrt in der kommenden Woche ins Schalke-Training zurück

Julian Draxler ist erst für das kommende Auswärtsspiel in Leverkusen (Samstag, 15. Februar, 18.30 Uhr, live in unserem Ticker) ein Thema. "Julian", verrät Keller, "trainiert individuell, am Freitag erstmals mit Ball. Mitte nächster Woche wird er ins Mannschaftstraining einsteigen, wenn alles so weiterläuft wie bisher."

So könnte Schalke spielen:

  • Fährmann - Höwedes (Uchida), Matip, Santana, Kolasinac - Neustädter, Boateng - Farfan, Meyer, Obasi - Huntelaar.