Hamburg. Nach dem 3:0-Erfolg beim Hamburger SV lobte Schalke-Manager Horst Heldt die ganze Mannschaft. Nur ein Thema nervte Heldt: das angebliche Interesse des englischen Spitzenklubs FC Arsenal an Julian Draxler. Wir haben Heldt nach dem Spiel in der Mixed Zone genau zugehört.
Mit einer dicken Wollmütze verfolgte Schalke-Manager Horst Heldt den 3:0-Sieg in Hamburg. Auch nach dem Spiel nahm er die Mütze nicht ab. In der Kabine erwärmte er sich zunächst mit einem Teller Suppe, dann lobte er seine Mannschaft vor den Mikrofon. "Wir haben eine gute Partie abgeliefert", sagte Heldt. Wir haben Heldts Aussagen protokolliert.
Für Schalke ist es perfekt gelaufen: Die Konkurrenz hat gepatzt, das Spiel in Hamburg endete 3:0. Wie lautet Ihre Analyse?
Horst Heldt: Wir haben verdient gewonnen, eine gute Partie abgeliefert, waren von der ersten Minute konzentriert, haben unsere Chancen genutzt. Mit dem Doppelschlag in der zweiten Halbzeit war die Partie entschieden, dann kam kein Aufbäumen mehr vom HSV.
Durch die anderen Ergebnisse konnte Schalke einige Punkte gutmachen...
Heldt: ... aber es ist doch erst das erste Spiel der Rückrunde. Da müssen wir nicht verrückt spielen. Es war ein guter Spieltag, keine Frage, aber wir müssen auf uns schauen, das ist das Wichtigste.
Ist das Ergebnis denn als Signal an die Konkurrenz zu sehen?
Heldt: Es bleibt spannend bis zum letzten Spieltag. Für viele Mannschaften, die etwas aufzuholen haben, war es ein guter Spieltag. Jetzt haben wir zwei Heimspiele, mit Wolfsburg kommt ein direkter Konkurrent. Wir hoffen, dass Benedikt Höwedes dann wieder zurückkommt, denn Atsuto Uchida wird wegen der fünften Gelben Karte gesperrt sein. Wir haben immer noch personelle Nöte.
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Einer fehlt nicht mehr: Klaas-Jan Huntelaar kam nach fünfeinhalb Monaten Pause zurück und hat direkt getroffen. Überraschend für Sie?
Heldt: Irgendwas kann er ja. (schmunzelt) Er hat Mitte der Woche dem Trainer das Zeichen gegeben, dass er von Anfang an spielen will. Unsere Strategie war richtig. Wir haben ihn nicht ins Trainingslager mitgenommen, weil wir die Hoffnung hatten, dass es dann bei ihm schneller geht. Wie Klaas-Jan die Bälle behauptet hat, auch mal mit dem Rücken zum Tor, wie er zudem gearbeitet hat - das hilft uns ungemein.
Noch besser war Jefferson Farfan...
Heldt: Ich tue mich schwer, Leute rauszunehmen. Aber wenn Jeff ins Rollen kommt, hat er natürlich seine Qualität. Wir haben aber auch sehr gut gestanden. Joel Matip hat überragend gespielt, Ralf Fährmann den Kasten sauber gehalten. Gerade bei Standards ist der HSV sehr gefährlich.
Heldt macht sich keine Sorgen um möglichen Draxler-Wechsel
Sie suchen gerade auf der "Sechs" noch Verstärkungen. Wie hat Ihnen Kevin-Prince Boateng neben Roman Neustädter gefallen?
Heldt: Kevin hat viel Ruhe reingebracht, war präsent. Das ist die Passsicherheit, die wir brauchen.
Aus England gibt es Meldungen, dass der FC Arsenal weiter intensiv um Julian Draxler wirbt und ein festes Angebot eingereicht hat. Stimmt das?
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Heldt: Fragen Sie Herrn Wenger, rufen Sie ihn an.
Es geht offenbar um 36 Millionen Euro Ablöse. Können Sie ausschließen, dass Draxler den Verein verlässt?
Heldt: Es gibt keinen Kontakt zum FC Arsenal oder zu einem anderen Verein. Ich kann auch nicht ausschließen, dass wir Cristiano Ronaldo verpflichten...
Machen Sie sich denn Sorgen?
Heldt: Ich muss mir keine Gedanken machen. All die Themen müssen Sie in London behandeln, nicht bei uns.