Gelsenkirchen. Am Sonntag tritt Schalke im ersten Rückrundenspiel beim Hamburger SV an. Die Königsblauen wollen HSV-Leihgabe Dennis Aogo behalten. Ob noch in dieser Transferperiode Spieler nach Gelsenkirchen kommen, hängt vor allem davon ab, ob Schalke den abwanderungswilligen Jermaine Jones tatsächlich abgibt.

Unter Huub Stevens feierte Jermaine Jones vor knapp zwei Jahren ein triumphales Comeback beim FC Schalke 04 - und beinahe hätte der Jahrhunderttrainer der Königsblauen Jones vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien Spielpraxis ermöglicht. Stevens' neuer Klub PAOK Saloniki wollte den auf Schalke in Ungnade gefallenen US-Nationalspieler verpflichten - doch es gab nur Gespräche, mehr nicht. "Die haben nicht zusammengefunden", erklärte Schalke-Manager Horst Heldt am Freitag.

Es bleibt dabei: Jones wird bis zum Saisonende kein Spiel mehr für den FC Schalke 04 bestreiten. "Jermaine hat die Möglichkeit, bis zum 31. Januar zu wechseln - und in anderen Ländern sogar noch darüber hinaus", sagte Heldt. Sollte Jones, der bis zum Vertragsende Ende Juni noch knapp zwei Millionen Euro verdient, aber keinen neuen Klub finden, gibt es keinen Weg zurück ins Profiteam. Der Ausweg wäre die Schalker U23. Über die detaillierten Gründe der Contra-Jones-Entscheidung schweigt Heldt immer noch: "Wer der Urheber gewesen ist, ist zweitrangig."

Keine Gespräche mit dem HSV am Wochenende

Gerade auf Jones' Position im defensiven Mittelfeld hat Schalke große Probleme. Marco Höger, Dennis Aogo (beide Kreuzbandriss) und Jan Kirchhoff (Bänderriss) sind verletzt. Kirchhoff und Höger stehen auch in der kommenden Saison noch beim FC Schalke 04 unter Vertrag, Aogo nicht. Der Kontrakt der HSV-Leihgabe endet am 30. Juni. Dass die Königsblauen den Defensiv-Allrounder behalten möchten, haben sie den Hamburgern schon mitgeteilt, die Gespräche laufen. Ein Treffen am Rande des Schalker Auftritts in der Hansestadt am Sonntag (17.30 Uhr, live in unserem Ticker) wird es nicht geben. "Die Hamburger haben im Moment jede Menge andere Sachen abzuarbeiten", erklärte Heldt auf Anfrage dieser Zeitung. Der Manager kann eine vereinbarte Kaufoption ziehen, will den Preis für Aogo aber drücken.

Ob Schalke bis zum Ende der Transferperiode am 31. Januar noch Spieler holt, die sofort helfen können, ist offen. "Natürlich wünscht sich das Trainerteam Verstärkungen", sagte Heldt, "und die nächste Woche wird spannend. Aber man kann das Geld nur einmal ausgeben." Viel hängt davon ab, ob Großverdiener Jones geht. Einen Spieler ist Heldt schon losgeworden: Der dritte Torwart Lars Unnerstall wechselt für ein halbes Jahr nach Aarau.