Dortmund. Weil der FC Schalke 04 nach ausgiebigen Überlegungen nicht dazu bereit war, vor dem nächsten Revierderby die Gästefans auszusperren, ist Borussia Dortmund verstimmt. Doch Vorwürfe bringen nichts, Vorsorge ist sinnvoller. Ein Kommentar.

Borussia Dortmund hat sich mit einer Erklärung zu dem Beschluss, trotz erheblicher Bedenken Gästefans zum Revierderby am 25. März zuzulassen, einen Tag länger Zeit gelassen als Schalke 04. In dieser Erklärung betont der BVB, dass der sowohl von ihm als auch von der Polizei unterstütze Vorschlag der Aussperrung von Gästefans für die nächsten beiden Derbys „letztlich nicht den zu einer Durchsetzung aus unserer Sicht erforderlichen Konsens“ gefunden habe. Hinter dieser gequälten Formulierung verbirgt sich ein handfester Vorwurf: Schalke hat nicht mitgespielt – das will der verärgerte BVB damit sagen.

Problemfans werden letzte Chance wohl nicht als solche begreifen

Auf diese Weise wird zudem suggeriert, dass die Schalker nun auch mehr Verantwortung zu tragen hätten. Damit aber machen es sich die Borussen etwas zu leicht: Sie hätten als Heimverein das entscheidende Veto einlegen können. Indem sie, wenn auch zähneknirschend, den Schalker Vorschlag akzeptierten, sitzen sie mit im schwankenden Boot.

Es gibt gute Gründe, daran zu zweifeln, dass die Problemfans aus beiden Lagern die ihnen gewährte letzte Chance tatsächlich als solche begreifen werden. Doch jetzt steht die Entscheidung, und deshalb ist gemeinsame Vorsorge weiterhin wichtig. Die vom BVB beantragte frühere Anstoßzeit gehört dazu.