Gelsenkirchen. Nach dem 3:0-Erfolg über den VfB Stuttgart lobte Schalke-Trainer Jens Keller seinen Mittelfeld-Kämpfer Jermaine Jones. “Er hat ein Riesenspiel gemacht“, sagte Keller. Kevin-Prince Boateng schenkte den Sieg dem schwer verletzten Dennis Aogo. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.
Jens Keller (Trainer FC Schalke 04): "Diese souveräne Mannschaftsleistung war so nicht zu erwarten. Wir hatten am Dienstag ein schweres Champions-League-Spiel in Bukarest, dann gab es noch gestern einen schweren Schicksalsschlag mit der Verletzung von Dennis Aogo. Wenn man die erste Minute wegnimmt, haben wir dann aber 89 Minuten das umgesetzt, was wir wollten. Das war beeindruckend. Ich möchte heute Jermaine Jones herausheben, der ein Riesenspiel gemacht hat. Er von uns und von außen zuletzt sehr viel auf die Ohren bekommen."
Kevin-Prince Boateng (FC Schalke 04): "Wir hatten ein paar Spieler wieder dabei, zum Beispiel Jefferson Farfan und Julian Draxler - das hat man gesehen. Die Sicherheit war da, wir haben sehr gut gestanden, hatten Spielwitz, viele Positionswechsel – und dann gewinnt man das Spiel. Wir wussten, dass das Spiel im Mittelfeld sehr wichtig ist. Jermaine und auch Neustädter haben das überragend gemacht, viele zweite Bälle geholt. Sie sind beide über zwölf Kilometer gelaufen. Wenn die Sechser fighten, haben wir vorn mehr Freiraum."
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Boateng über seine Knieprobleme: "Jedes Mal diese Frage, jedes Mal die gleiche Antwort. Ich habe wieder 90 Minuten gespielt und mir geht es gut."
Boateng über Dennis Aogo: "Den Sieg schenken wir natürlich ihm. Es ist sehr bitter, dass so etwas im Abschlusstraining passiert, wo man nicht mehr viel macht. Die Diagnose ist sehr, sehr schlimm. Aber das ist Fußball, Verletzungen gehören dazu."
Boateng über den Pokalgegner 1899 Hoffenheim: "Die mögen Tore schießen, konzentrieren sich aber vielleicht zu viel darauf. Das wird wieder ein witziges Spiel..."
Benedikt Höwedes (Kapitän FC Schalke 04): "Dieser Sieg ist auch für Dennis Aogo! Wenn wir gut arbeiten, taktisch gut und diszipliniert stehen und wenn jeder für den anderen da ist, dann sind wir stark. Das müssen wir Woche für Woche abrufen. Dass es manchmal weniger gut klappt, ist menschlich. Aber wir versuchen uns zu stabilisieren.
Höwedes über Jefferson Farfan: "Jeff ist ein ganz wichtiger Spieler. Er ist unheimlich dynamisch, zweikampfstark, kann fantastische Flanken schlagen, ist immer für ein Tor gut. Er muss natürlich auch sehr mannschaftsdienlich spielen – und das hat er heute hervorragend gemacht."
Jermaine Jones (FC Schalke 04): "Wir hatten heute etwas gutzumachen. Wir haben vor einer Woche in Frankfurt eine klare Führung verspielt, mussten uns mit einem Punkt zufrieden geben. Auch in Bukarest haben wir nicht gut gespielt. Wir haben begriffen, wie es gehen muss. Jetzt wird der Trainer die richtigen Worte finden. Wir spielen gegen Hoffenheim am Dienstag wieder zu Hause und können mit einer breiten Brust auftreten, weil wir heute ein gutes Spiel gezeigt haben."
Jones über seine Leistung: "Die ersten 15 Minuten von mir waren nicht gut. Ich hätte fast ein Tor für Stuttgart eingeleitet und kann froh sein, dass Werner den Ball am Tor vorbeischiebt. Ich habe dann versucht, die Mannschaft mit meinen Stärken nach vorn zu pushen."
Jones über seinen Torjubel - er formte mit seinen Händen ein Herz und rannte Richtung Nordkurve: "Der Torjubel war für meine Frau. Ich bin in die Richtung gelaufen, weil da die Kamera stand. Also ein Herzchen für meine Frau, das Tor für die Mannschaft und den Verein."
Jones über den Pokalgegner Hoffenheim: "Das ist eine junge Mannschaft, die gute Fußballer hat. Das hat sie gegen uns unter Beweis gestellt. Wir müssen vorsichtig sein. Wenn aber jeder so wie heute seine Leistung bringt, wird es für Hoffenheim schwer, uns zu schlagen."
Ralf Fährmann (FC Schalke 04): "Ich muss mich bei der Mannschaft bedanken, denn das waren sehr spezielle Augenblicke für mich. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich zwei Jahre lang auf diese Situation hingearbeitet habe. Jetzt ist sie da, ich komme zurück, wir gewinnen 3:0 - da spielen wahnsinnig viele Emotionen mit. Wir haben genau das gemacht, was wir uns vorgenommen haben. Die Mannschaft hat sehr, sehr gut verteidigt.
Fährmann über Timo Hildebrand: "Mit Timo habe ich persönlich nicht gesprochen. Für ihn ist es eine schwere Situation. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das weh tut. Aber Timo hat uns die Daumen gedrückt – und das hat auch geholfen.
Julian Draxler (FC Schalke 04): "Wir waren heute sehr lauf- und spielfreudig, aggressiv im Zweikampf. Ich freue mich, dass wir gewonnen und zum zweiten Mal hintereinander zu Null gespielt haben. Wir müssen noch einige Spiele dieser Art zeigen."
Schalke schlägt Stuttgart
So analysieren die Stuttgarter das Spiel auf Schalke
Thomas Schneider (Trainer VfB Stuttgart): "Wir haben insbesondere in der ersten Halbzeit ein ordentliches Spiel gemacht, hatten durch Timo Werner eine große Chance. Das 1:0 für Schalke war nicht herausgespielt, sondern ein Zufallsprodukt, ein Pressschlag im Mittelfeld. In der Pause haben wir uns viel vorgenommen, hatten auch ein gutes Gefühl, aber dann hatten wir den Moment nicht auf unserer Seite."
Fredi Bobic (Sportvorstand VfB Stuttgart): "Am Nachmittag sind schon sehr viele Elfmeter in der Bundesliga gepfiffen worden, wie ich in der Konferenz gesehen habe. Deshalb habe ich mich über den Elfmeterpfiff gegen uns nicht gewundert – obwohl es vorher eine Abseitsstellung gab. Nach dem 2:0 haben wir versucht, das Spiel zu machen, hatten zwei, drei gute Situationen dabei. Aber Schalke hatte ein ganz anderes aggressives Verhalten. Nun sind wir ein paar Punkte hintendran und müssen im Hinblick auf die Rückrunde sehr viel arbeiten. Der Weg ist nicht einfach, aber wir werden ihn weitergehen, wie hoch auch immer den Anspruch ist.“
Christian Gentner (VfB Stuttgart) über den Elfmeter: "Der Kontakt ist da, doch Draxler macht es auch clever, weil er gar nicht richtig in Ballbesitz ist.