Gelsenkirchen. Schalkes Rechtsaußen Jefferson Farfan entschied das Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart mit zwei Toren beim 3:0 (1:0)-Erfolg. In unserer Einzelkritik gibt es für den unverzichtbaren Peruaner die Note 1.

Der FC Schalke 04 hat sich mit dem 3:0 über den VfB Stuttgart Luft vor den wichtigen Spielen im DFB-Pokal und der Champions League verschafft.

Unzweifelhaft der beste Mann bei Königsblau war dabei Jefferson Farfan, der mit einer Top-Leistung einmal mehr belegte, wie unverzichtbar er auf der rechten Außenbahn der Schalker ist. Zwei Tore gingen auf sein Konto - für uns gibt's dafür die Note 1 in unserer Einzelkritik.

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Die Einzelkritik in Textform 

Ralf Fährmann: In seinem ersten Bundesliga-Heimspiel seit über zwei Jahren hielt er seinen Kasten sauber. So schwer war das nicht, denn die Stuttgarter erarbeiteten sich nur eine große Chance, und da schoss Tobias Werner den Ball daneben (31.). Sicher bei Flanken, nur einmal wackelte er, als er einen Rückpass von Joel Matip nicht verarbeiten konnte (58.). Note: 3

Atsuto Uchida: Der Rechtsverteidiger bekam es meist mit dem schnellen Stuttgarter Supertalent Timo Werner zu tun und stürzte sich mit viel Einsatz in jeden Zweikampf, jedes Kopfball-, jedes Laufduell. Manchmal nahm er Werner den Ball ab, manchmal nicht - so wie in der 31. Minute, als Werner allein aufs Tor zulief. Vorn hielt er sich bis auf eine Szene zurück. In der 76. Minute stürmte er in den Stuttgarter Strafraum, schien dann aber selbst überrascht zu sein und spielte einen Fehlpass. Note: 3

Benedikt Höwedes: Sehr gute Szenen in der Balleroberung und im Zweikampf, wenn er sich dann aber bemühte, das Spiel so elegant anzukurbeln wie Joel Matip, ging das häufig daneben. In der 23. Minute erlaubte er sich einen Ballverlust am eigenen Strafraum, doch die harmlosen Stuttgarter nahmen dieses Geschenk nicht an. Note: 2,5

Joel Matip: Schon nach 105 Sekunden handelte er sich für ein taktisches Foul eine Gelbe Karte ein, nachdem Christian Fuchs den Ball vertändelt hatte. Danach blieb er in der ersten Hälfte der auffälligste Schalker Abwehrspieler, der immer wieder versuchte, mit kraftvollen langen Schritten oder weiten Pässen die Spielzüge einzuleiten. In der 12. Minute hätte er beinahe getroffen, doch sein Kopfball klatschte gegen die Latte des Stuttgarter Tores. In der Defensive sah er einmal nicht so gut aus, als er im Laufduell Timo Werner den Ball nicht abluchsen konnte - so stand Werner frei vor Torwart Ralf Fährmann, nutzte diese Chance aber nicht (31.). Dass er in der 58. Minute Fährmann mit einem Rückpass in Bedrängnis brachte, hätte nicht sein müssen. Note: 3

Christian Fuchs (bis 85.): Nach etwas längerer Pause kehrte er auf seine Lieblingsposition zurück - zuletzt hatten Dennis Aogo und Sead Kolasinac den Vorzug erhalten. Er sah in der Defensive nicht immer glücklich aus. Schon in der 2. Minute verlor er den Ball in der Stuttgarter Hälfte und zwang Joel Matip zu einem taktischen Foul. Das gab Gelb für Matip. In der 15. Minute ließ er sich vom flinken Ibrahima Traoré tunneln - beide Szenen konnten die Stuttgarter nicht nutzen. Im Spiel nach vorn gelangen ihm hingegen etliche brauchbare Aktionen. Er schaltete sich oft ein, bemühte sich um gefährliche Flanken - zu einer Chance führte aber keine. Note: 3

Schalke schlägt Stuttgart

1/18

Roman Neustädter: Als das Spiel entschieden war, sammelte der Mittelfeldspieler noch einen Scorerpunkt und legte Jermaine Jones das 3:0 auf (79.). Diesmal wurde er im Mittelfeld von den einfallslosen Stuttgartern nicht besonders gefordert. Note: 3

Jermaine Jones: Er fasste sich in der 79. Minute ein Herz und traf mit einem Distanzschuss zum 3:0 für Schalke - und danach formte er mit beiden Händen ein Herz und zeigte es der Nordkurve. Schon vor dem 1:0 (34.) hatte der Mittelfeld-Kämpfer gemeinsam mit Kevin-Prince Boateng den Ball erobert. Fast hätte drei Minuten zuvor aber ein Ballverlust des Sechsers zum 0:1 geführt, doch der allein aufs Tor zulaufende Timo Werner schoss den Ball daneben (31.). Note: 2,5

Jefferson Farfan (bis 83.): Der Unverzichtbare! Der Spielentscheider! Der Doppel-Torschütze! In der 34. Minute fackelte er nach einem Querpass von Julian Draxler nicht lange und schoss den Ball zum 1:0 ins lange Eck. Das 2:0 erzielte er kurz nach dem Seitenwechsel per Elfmeter (47.). Den Angriff, der zum Strafstoß führte, leitete er selbst mit einem vorbildlichen Einsatz an der Eckfahne ein. In der Anfangsphase hatte er beinahe ein Tor vorgelegt, doch Joel Matip köpfte seine Ecke an die Latte (12.). Note: 1

Kevin-Prince Boateng: Er zeigte diesmal nicht immer spielerische Brillanz, schmiss sich aber mit aller Körperkraft in jeden Zweikampf - und das bis zum Schlusspfiff. Topfit ist er! Allein in den ersten 28 Minuten wurde er fünfmal gefoult, er langte aber auch selbst dreimal zu und sah Gelb (70.). Vor dem 1:0 (34.) eroberte er gemeinsam mit Jermaine Jones im Getümmel den Ball. Note: 3

Julian Draxler: Er tauchte auf der linken Seite auch mal unter, war aber an den besten Schalker Aktionen beteiligt und legte dabei beide Farfan-Tore vor. In der 34. Minute bediente er Farfan mit einem Querpass, kurz nach der Pause holte er den Elfmeter heraus, der zum 2:0 führte (47.). Weitere gute Flanken ließ Adam Szalai ungenutzt (17./59.). Im Abschluss war der Nationalspieler diesmal unglücklich: In der 61. Minute jagte er einen Freistoß fast aufs Arena-Dach! Note: 2

Adam Szalai (bis 76.): Ein Torjäger mit diesen Ansprüchen muss eine solche Chance wie in der 17. Minute nutzen. Nach einer Maßflanke von Julian Draxler stand er frei vor dem Stuttgarter Tor, köpfte aber Torwart Sven Ulreich an. Der Stürmer zeigte sich sehr einsatzfreudig, war aber überfordert, wenn er in schnelle Konter-Kombinationen eingebunden werden sollte. Beispiel: In der 49. Minute hätte er Ball an den freistehenden Jefferson Farfan weiterleiten müssen, spielte den Ball aber in die Beine der Stuttgarter Abwehr. Baute Schalke das Spiel in Ruhe auf, kamen seine Kurzpässe an - auch am Spielzug, der zum Elfmeter vor dem 2:0 führte (47.), war er beteiligt. Note: 4

Max Meyer (ab 76.): Er kam für Adam Szalai. Ohne Note

Tim Hoogland (ab 83.): Er kam für Jefferson Farfan. Ohne Note

Sead Kolasinac (ab 85.): Er kam für Christian Fuchs. Ohne Note