Bukarest. Ohne Torhüter Hildebrand ist Schalke am Montag nach Bukarest gereist. Dort kann der Club das Achtelfinale der Königsklasse erreichen. Dafür ist aber ein Sieg bei Steaua vonnöten, Chelsea müsste in Basel gewinnen. Fährmann fiebert seiner Bewährungsprobe entgegen.

Ein Endspiel um den Achtelfinal-Einzug gegen den FC Basel am letzten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase ist für Horst Heldt eine unangenehme Vorstellung. "Das sollten wir vermeiden und dafür brauchen wir einen Sieg in Bukarest", sagte der Manager des FC Schalke 04 vor der Partie an diesem Dienstag (20.45 Uhr im Liveticker) bei Meister Steaua. Nach dem Flug "AB 1004" von Düsseldorf landete der Schalker Tross am Montagnachmittag mit gemischten Gefühlen in der rumänischen Hauptstadt. Jens Keller ist aber grundsätzlich optimistisch. "Wir werden hier ein gutes Spiel zeigen und wollen punkten", sagte der Schalker Trainer.

Auch der Ausfall von Timo Hildebrand dürfte nicht so schwer wiegen. Der Stammtorhüter fehlt wegen einer beim 3:3 in Frankfurt erlittenen Hüftprellung aus. Dafür soll Ralf Fährmann sein Champions-League-Debüt in dieser Saison feiern. Der 25-Jährige trägt zwar die "Nr. 1" auf dem Trikot, spielte aber bisher nur beim Bundesliga-Spiel in Braunschweig (3:2) am 19. Oktober. Während Lars Unnerstall auf der Bank Platz nehmen wird, bereitet sich Fährmann auf einen heißen Tanz in der 55 634 Zuschauer fassenden National Arena vor und fiebert seiner Bewährungschance auf internationaler Bühne entgegen.

Fährmann "ist positiv gestimmt"

"Ich freue mich riesig auf das Spiel und bin sehr positiv gestimmt. Ich sehe das als Chance, die ich versuche zu nutzen", sagte Fährmann vor dem Abschlusstraining in der National Arena. Als "Notnagel" sieht er sich "auf keinen Fall", will aber natürlich öfter auflaufen. "Das ist doch klar. Jeder will immer gerne spielen. Das wird sicher eine super Partie auf der größten Bühne Europas. Und da werde ich mein Bestes gegen."

Nach der Achterbahnfahrt beim Remis in Frankfurt machen zumindest das 3:0 im Hinspiel gegen Bukarest und die gute Auswärtsbilanz in der Königsklasse Mut für die schwierige Mission. Erst am 4. Spieltag kassierte die Elf von Keller beim Tabellenführer FC Chelsea (0:3) die erste Pleite nach zuvor sechs Spielen in der Fremde ohne Niederlage (vier Siege, zwei Remis). An diese Leistungen will man nun anknüpfen.

Den zwei Auftaktsiegen gegen Steaua (3:0) und in Basel (1:0) folgten zwei 0:3-Niederlagen gegen den englischen Spitzenclub FC Chelsea, der mit neun Punkten die Tabelle der Gruppe E souverän anführt. Dahinter haben es die Königsblauen mit sechs Zählern selbst in der Hand, den FC Basel (5) und Bukarest (2) abzuhängen. Sollte Schalke beim rumänischen Rekordmeister und Tabellenführer gewinnen und Chelsea gleichzeitig in Basel erfolgreich Revanche für das peinliche 1:2 in London nehmen, stünde der Revierclub schon vor dem abschließenden Heimspiel am 12. Dezember gegen die Schweizer zum vierten Mal in der Clubgeschichte als K.o.-Runden-Teilnehmer fest.

Fragezeichen hinter Draxler

Ein sportlich wie finanziell reizvolles und anspruchsvolles Ziel, zumal der Ärger über das unnötige 3:3 bei der Eintracht noch nicht verraucht ist. Insbesondere bei Benedikt Höwedes saß der Stachel tief: "Es ist vielleicht ganz gut, dass wir so eine Begegnung direkt abhaken und nach vorne schauen können", sagte der Schalker Kapitän zum harten Programm mit noch sieben Spielen bis Weihnachten. Es geht Schlag auf Schlag. "Jetzt wollen wir erstmal in Bukarest gewinnen." Heldt ergänzte aber skeptisch. "Wenn wir wieder solche Schwächen zeigen wie am Samstag, brauchen wir gar nicht dort anzutreten."

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Unabhängig vom Torwart-Wechsel wird Trainer Jens Keller die Elf von Frankfurt, die dort bereits nach 18 Minuten mit 2:0 führte, ehe die Eintracht das Spiel zwischenzeitlich komplett drehte, ohnehin leicht verändern. Dennis Aogo wird wohl wieder in die Abwehrkette rücken, Roman Neustädter eine neue Chance im Mittelfeld erhalten. Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter Julian Draxler, der über einen grippalen Infekt klagt.

Zumindest eine andere Einstellung im Vergleich zum Frankfurt-Spiel sollte die Revierelf gegen das Team des ehemaligen Bundesliga-Profis Laurentiu Reghecampf über 90 Minuten an den Tag legen. Immerhin konnte sich Steaua am Wochenende auch kein Selbstvertrauen holen, im Auswärtsspiel bei Pandurii Targu Jiu kam das Team nicht über ein 1:1 hinaus. (dpa)