Gelsenkirchen. . Tranquillo Barnetta ist bei der Frankfurter Eintracht wieder aufgeblüht und gegen die Schalker Mannschaft von Trainer Jens Keller besonders motiviert. Das Team von Armin Veh wartet seit nunmehr sechs Spielen vor eigenem Publikum auf einen Heimsieg.

Länderspielpausen zwischen zwei Bundesliga-Spieltagen sind auch für Horst Heldt eine der seltenen Gelegenheiten, um während der Saison mal ein wenig durchzuschnaufen. In den Tagen zwischen dem letzten Heimspiel gegen Werder Bremen und dem Auswärtsspiel am Samstag bei Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr, live in unserem Ticker) blieben die Räume des Managers in der Schalker Geschäftsstelle öfters dunkel. Ein paar Tage daheim bei der Familie in München, drei Tage in London quasi auf Fortbildung beim Länderspiel – und dazwischen wurde selbst gegen die Kugel getreten: Beim Benefizspiel für den Ex-Kollegen Olaf Bodden streifte sich Heldt noch einmal das Löwen-Trikot über. „Ich sollte eigentlich Icke Häßler den Rücken freihalten, doch dann stoppte mich eine Muskelverhärtung“, so das einstige Mittelfeld-Ass.

Dennoch, Kraft getankt für den Endspurt in diesem Jahr hat Horst Heldt, in den nächsten geballten Wochen soll die Saat für eine reiche Ernte 2014 gelegt werden. „In der Liga haben wir Mannschaften vor der Brust, die – keine Frage – über viel Qualität verfügen. Da dürfen wir den Respekt nicht verlieren. Allerdings muss es auch unser Anspruch sein, möglichst viele von den anstehenden Bundesliga-Partien zu gewinnen“, fordert der Manager beim Restprogramm Frankfurt, Mönchengladbach, Nürnberg (auswärts) sowie Stuttgart und Freiburg (daheim), wobei die Partie ge­gen die Gladbacher wohl aus dem Rahmen fällt.

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Aber auf Schalke ist man ohnehin gut beraten, erst einmal nur für die kommende Partie zu planen, außerdem wird die Aufgabe in der Frankfurter Arena schon schwierig genug. Einer freut sich besonders auf den Besuch der ehemaligen Kollegen: Tranquillo Barnetta, Schweizer Nationalspieler, noch mit einem königsblauen Vertrag bis 2015 ausgestattet, ist bis zum kommenden Sommer an die Hessen ausgeliehen. Und der 28-Jährige hat sich in den ersten Partien für die Mannschaft von Trainer Armin Veh schon in die Liste derer eingereiht, die bei anderen Vereinen wieder aufblühen, wenn sie Schalke den Rücken kehren (das andere prominente Beispiel ist Rafael bei Gladbach).

Keller: „Ein Spieler mit gewissen Qualitäten“

Barnetta hatte es auch bei Jens Keller nie über die Reservistenrolle hinausgebracht und wirkte im Schalker Trikot eher phlegmatisch. Umso erstaunlicher seine Entwicklung bei der Eintracht. Zwar habe er immer noch gute Kontakte zu vielen Schalker Spielern und Verantwortlichen, aber er macht kein Hehl daraus, dass dies ein ganz besonderes Spiel für ihn werde. Dem Fachmagazin Kicker vertraute er an: „Die Partie ist enorm wichtig für unsere Mannschaft. Aber ich gehe nicht anders als sonst ins Spiel, sonst besteht die Gefahr, übermotiviert zu sein.“ Trainer Jens Keller ist jedenfalls gewarnt: „Tranquillo Barnetta ist ein Spieler mit gewissen Qualitäten, dem es offensichtlich gut tut, regelmäßiger zu spielen.“

Die Frankfurter stehen als Tabellen-15. mit dem Rücken zur Wand, seit nunmehr sechs Partien warten die Hessen vor eigenem Publikum auf den 400. Heimsieg ihrer Bundesliga-Geschichte.

Eintracht seit sechs Partien vor eigenem Publikum ohne Sieg

Bisher hatte es das Team von Trainer Armin Veh noch nicht gut auf die Reihe bekommen, internationale Aufgaben in der Europa League, wo man gute Chancen aufs Weiterkommen hat, mit den Pflichtspielen in der Bundesliga zu kombinieren. Aber nach der Länderspielpause werden die Frankfurter sicherlich alles darum geben, noch einmal auf Neustart zu gehen.

„Die Eintracht verfügt über gute individuelle Qualität. Sie konnten jetzt etwas regenerieren, weil sie nicht so viele Nationalspieler abstellen mussten wie wir“, mahnt Horst Heldt. Was nicht als Entschuldigung gelten soll, nicht schon am Samstag mit dem Punkte-Einsammeln in der Fremde beginnen zu wollen.