Berlin. Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 hat nach zwei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge einen wichtigen Sieg für das Selbstbewusstsein errungen. Vor dem Champions-League-Rückspiel gegen Chelsea siegten die Königsblauen dank Szalai und Draxler mit 2:0 bei Aufsteiger Hertha BSC Berlin.

Was beim FC Schalke 04 in diesen Tagen zählt, sind Ergebnisse. Und das Resultat im Bundesliga-Spiel am Samstagnachmittag im Berliner Olympiastadion stimmte. Die Mannschaft von Trainer Jens Keller setzte sich vor 69277 Zuschauern mit 2:0 (1:0) bei Hertha BSC durch. Adam Szalai und in der Nachspielzeit Julian Draxler treffen.

Julian Draxler hatte sich offensichtlich viel vorgenommen

Zunächst einmal hatte es den Anschein, als wollte Hertha BSC beim FC Schalke 04 Verunsicherung ausgemacht haben und diese nutzen. Und so fand sich die Mannschaft von Trainer Jens Keller, der den 18-jährigen Max Meyer – anders als beim 1:3 gegen Borussia Dortmund – wieder in die Startelf beordert hatte, häufig in der Defensive. Zumal die Berliner in der Anfangsphase spritziger wirkten.

Gefährlich wurde es zum ersten Mal in der zwölften Minute: Nachdem Atsuto Uchida nicht zum einzigen Mal einen Zweikampf gegen Nico Schulz verloren hatte, kam Änis Ben-Hatira zu einem 17-Meter-Schuss. Schalkes Torwart Timo Hildebrand löste diese Aufgabe jedoch klasse und klärte zur Ecke. Ob er auch fünf Minuten später hätte klären können? Eine Flanke von Nico Schulz war über Benedikt Höwedes gesegelt, und Änis Ben-Hatira drosch den Ball volley ans Außennetz.

Nach 20 Minuten entschlossen sich die Berliner dazu, ein Päuschen einzulegen, und der FC Schalke 04 setzte nun auch mehr offensive Akzente. Dabei war Julian Draxler deutlich anzumerken, dass er sich sehr viel vorgenommen hatte. So scheiterte der 20-Jährige in der 25. Minute mit einem 21-Meter-Schuss an Thomas Kraft. Der Hertha-Keeper klärte auch in der nächsten Szene – noch in derselben Minute – gegen Adam Szalai. Nach der anschließenden Ecke aber, die Dennis Aogo wieder auf den kurzen Pfosten geschossen hatte, griff der Berliner Schlussmann daneben, kam mit der Faust nicht an den Ball, und Adam Szalai köpfte das Schalker 1:0 (26.).

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Das war auch schon der letzte Höhepunkt der ersten Halbzeit. Das Schüsschen von Berlins Per Skjelbred, das Timo Hildebrand überhaupt keine Probleme bereitete (32.), sowie die Gelbe Karte gegen Roman Neustädter, der sich im Mittelkreis ein taktisches Foul an Hajime Hosogai geleistet hatte, gehörten nicht in diese Kategorie – sollen aber nicht unerwähnt bleiben.

Hertha erhöhte den Druck auf Schalke - vergeblich

Die Berliner wollten schnell weitermachen und standen gemeinsam mit dem Unparteiischen-Gespann schon wieder auf dem Rasen, während die Schalker noch in der Kabine waren. Und die Hertha machte Druck: Zunächst scheiterte Tolga Cegerci mit seinem Freistoß an Timo Hildebrand, ehe die Gastgeber nach der anschließenden Schulz-Ecke den Torschrei schon auf den Lippen hatten. Doch nach dem Kopfball von Adrian Ramos bekam Timo Hildebrand die Finger noch so an den Ball, dass dieser an die Latte und übers Tor tickte. Nächste Ecke, getreten von Per Skjelbred. Diesmal köpfte Adrian Ramos direkt drüber (52.).

Hertha-Trainer Jos Luhukay wollte den Druck auf die Königsblauen noch mehr erhöhen und brachte den Brasilianer Ronny für Nico Schulz (62.). Eine ganz, ganz dicke Chance gab es aber nur zwei Minute später auf der anderen Seite. Max Meyer hatte Pech, als er mit seinem 14-Meter-Schuss zwar Thomas Kraft überwand, der Ball aber an der Latte landete. Und wäre Adam Szalai Schiedsrichter gewesen, hätte es in der 67. Minute einen Elfmeter für das Keller-Team gegeben. Doch Schiedsrichter Günter Perl wertete die Attacke des Hertha-Kapitäns Fabian Lustenberger auf Schalkes ungarischen Stürmer nicht als Foul.

Zwar versuchte es Per Skjelbred noch einmal vergeblich gegen Timo Hildebrand (71.), aber die Schalker mit ihrem starken Kapitän Benedikt Höwedes bekamen in der Folge mehr und mehr Kontrolle über Ball und Gegner. Zumal den Berlinern, bei denen Jos Luhukay mit Sami Allagui eine weitere Offensivkraft brachte, nur noch wenig Konzept bei ihren Angriffsbemühungen hatten. In der Nachspielzeit wurde es aber noch mal gefährlich, als Ronny einen 22-Meter-Freistoß abzog. Aber: Endstation Timo Hildebrand. Im Gegenzug machte Julian Draxler dann alles klar – 2:0. Und so hält die Serie: Von den vergangenen zehn Spielen gegen Hertha BSC haben die Schalker keines verloren: neun Siege und ein Unentschieden. Und sie haben vier Tage vor dem Champions-League-Spiel beim FC Chelsea drei wichtige Punkte zum Durchatmen geholt.