Berlin. Schalke 04 erarbeitet sich in Berlin drei wahre big points: Die Elf von Trainer Jens Keller überholte durch den 2:0-Auswärtserfolg Hertha BSC in der Tabelle. Während Rückkehrer Kevin-Prince Boateng blass blieb, wusste nicht nur die königsblaue Defensive zu überzeugen. Die Einzelkritik.

Die Schalker Schlagzeilen gehörten im Vorfeld wieder einmal Kevin-Prince Boateng. Gegen seinen Ex-Klub Hertha konnte der Mittelfeldstar jedoch nicht den gewohnten Glanz versprühen.

Stattdessen setzten sich beim 2:0-Auswärtserfolg in Berlin andere Knappen in Szene: Neben Torhüter Timo Hildebrand gaben auch Bendiket Höwedes und Joel Matip eine gute Figur ab.

Offensiv machten vor allem Julian Draxler, Max Meyer und "Goldköpfchen" Adam Szalai auf sich aufmerksam.

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Die Schalker Spieler in der Einzelkritik 

Timo Hildebrand: Na bitte, es geht doch: Lenkte in der 51. Minute den Kopfball von Ramos gegen die Latte und rettete Schalke so den Sieg. Insgesamt sehr konzentriert. Offenbar gab ihm die klasse Parade gegen Ben-Hatira in der 13. Minute früh die nötige Sicherheit. Auch bei Ronnys Freistoß in der Nachspielzeit auf dem Posten. Note 1,5

Atsuto Uchida: Gewohnt emsig und einsatzfreudig, aber nicht frei von Fehlern. Mit zunehmender Spieldauer fast nur noch in der Defensive gebunden. Note 3,5

Benedikt Höwedes: In der zweiten Halbzeit wie eine Wand: An ihm prallten die Hertha-Angriffe immer wieder ab. Kämpferisch ein absolutes Vorbild. Und in den Duellen mit dem körperlich robusten Adrian Ramos hatte er wirklich so manche harte Nuss zu knacken. Note 2.

Joel Matip: Ähnlich konsequent wie Höwedes. Erlaubte sich auch keine Flüchtigkeitsfehler. Das war eine starke Schalker Innenverteidigung. Note 3

Christian Fuchs: Nachdem er im Derby die linke Offensivseite beackerte, rückte er nun wieder auf seine Stammposition hinten links. Sorgte mit einem Stellungsfehler gegen Ben-Hatira einmal für eine Schrecksekunde, ansonsten aber ordentlich. Note 3,5

Roman Neustädter (bis 80.): Insgesamt hat er sich wieder gefangen und seine Leistungen nach monatelangem Tief stabilisiert. Wenn er nun auch noch seine alte Passsicherheit wiederfinden würde, wäre das in Ordnung. Note 3,5

Dennis Aogo: Er scheint nach dem Ausfall von Höger momentan die beste Lösung als Sechser – und diese Vielseitigkeit macht ihn enorm wertvoll. Ihm unterlaufen auch im Mittelfeld nur ganz wenige Fehler. Bereitete mit einer Ecke das 0:1 vor. Note 3

Kevin-Prince Boateng: (bis 88.): Er hängt derzeit etwas durch, und das muss nicht nur an seiner Kniegeschichte liegen. Hatte im rechten Mittelfeld nicht wirklich Bindung zum Spiel – und selbst wenn er am Ball war, wirkte er irgendwie außen vor. Note 4

Max Meyer (bis 78.): Mensch, Meyer: Sein herrlicher Lattenschuss in der 64. Minute wäre ein Tor wert gewesen. Hatte vor allem in der ersten Halbzeit enorm viele Ballkontakte, und auch wenn er nicht immer eine Lösung zum Abspiel fand, so war er in jedem Fall ein Aktivposten. Note 2,5

Julian Draxler: Erlöste Schalke in der Nachspielzeit mit dem Tor zum entscheidenden 0:2. Ihm merkte man an, dass er sich sehr viel vorgenommen hatte: Er klebte nicht nur an der Außenlinie, sondern er holte sich überall auf dem Platz die Bälle. Und allein in der ersten Halbzeit hatte er drei Torschüsse. Note 2

Adam Szalai: Wurde mit seinem Tor in der 26. Minute zum Goldköpfchen, als er Krafts Fehler ausnutzte. Dabei war Szalai Sekunden vorher noch aus drei Metern an dem Hertha-Torwart gescheitert. Auch kämpferisch eine starke Partie. Note 2,5

Christian Clemens (ab 78. für Meyer): Kam für Meyer. Ohne Note.

Jermaine Jones (ab 80. für Neustädter): Kam für Neustädter. Ohne Note.

Felipe Santana (ab 88. für Boateng): Kam für Boateng. Ohne Note.