Gelsenkirchen. Nach der 0:3-Niederlage gegen Chelsea lobt Schalkes Trainer Jens Keller seine Mannschaft und baut sie für das Revierderby am Samstag auf. Allerdings: Es hakt bei den Königsblauen. In der Spieleröffnung, im Spielaufbau und im Abschluss. Überall.

Auf einmal war er spurlos verschwunden. Beleidigt, weil er seinen Platz in der Innenverteidigung wieder an Joel Matip verloren hatte? Als Felipe Santana dann wieder da war, strahlte er – an diesem Abend als einziger Spieler des FC Schalke 04 nach der 0:3-Pleite in der Champions League gegen den FC Chelsea. Und wo war er nun? „Ich war in der anderen Kabine“, sagte der 27-Jährige. Dort hatte er gleich vier Landsleute aus Brasilien getroffen: David Luiz, Ramires, Oscar und Willian. Diese kurze Zusammenkunft mit Gleichgesinnten schien gut für die Seele Felipe Santanas gewesen zu sein.

Vier Tage vor dem nächsten Höhepunkt der Saison hat der FC Schalke 04 seine Außenseiter-Rolle für das Revierderby gegen Dortmund jedenfalls untermauert. Angst? Bange? Nicht bei Felipe Santana. Er wirkt so kurz vor dem Wiedersehen mit den ehemaligen Weggefährten überhaupt nicht angespannt. „Jetzt bin ich auf der blau-weißen Seite“, sagte er. „Wenn ich die Chance bekomme zu spielen, werde ich alles geben.“ Bei diesem Satz lachte er aber nicht mehr.

Schalke unterliegt Chelsea

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Dennoch ein gutes Stichwort: alles! Nach dem 0:1-Rückstand – Jens Keller ärgerte sich, weil dieses Tor nach einer Standard-Situation gefallen war – hatte der Trainer gegen Chelsea eine Schalker Mannschaft gesehen, „die alles gegeben und eine tolle Moral gezeigt hat“. Die aber das Tor nicht getroffen und zum zweiten Mal in dieser Spielzeit gegen einen renommierten Gegner verloren hat, und zwar klar. Am 21. September hatte es ein 0:4 gegen Bayern München gegeben. Danach hatten die Schalker keine Partie mehr abgegeben – bis der FC Chelsea nach Gelsenkirchen kam.

Für die Topteams in Europa und in Deutschland, also auch für Borussia Dortmund, reicht es also nicht? Das ist Jens Keller zu einfach. Er will den Vorwurf gar nicht hören, sein Team sei nur Bundesliga-Durchschnitt. Er erhebt auch gleich Einspruch. Zunächst erwähnt er die allseits bekannten eigenen Gesetze dieses Revierderbys, das die Königsblauen in der vergangenen Saison zweimal mit 2:1 für sich entschieden haben, und dann erinnert der 42-Jährige daran, dass wir „die Leverkusener mit 2:0 geschlagen haben“. Und? „Die gehören zu den Top-Klubs der Liga.“

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Dennoch: Es hapert. Gewaltig sogar. In der Spieleröffnung, im Spielaufbau und im Abschluss. Überall. Trotz der zwischenzeitlich druckvollen Phase zum Ende der ersten Halbzeit, als sich der FC Chelsea auf etwas verlassen konnte, das der FC Schalke 04 momentan nicht besitzt: auf einen hervorragenden Torwart, auf den 31-jährigen Petr Cech. Obwohl Trainer José Mourinho dessen Leistung nicht mit sehr gut, sondern lediglich mit gut bewerten wollte. Die herausragenden Akteure waren für den Portugiesen die beiden Männer vor der Viererkette. „Ramires und Frank Lampard haben uns eine phantastische Stabilität gegeben“, sagte er.

Der Tipp von Max Meyer

Eine solche Stabilität fehlt dem FC Schalke 04 – wen immer Jens Keller auch aufbietet. Aber die Fans der Königsblauen schluckten die Chelsea-Pille schon während des Spiels. Mit Blick auf den Samstag. „Wer nicht hüpft, der ist Borusse!“, sangen sie. Ausgerechnet der Jüngste hat auch einen Tipp, der gar nicht so schlecht ist. „Gegen Dortmund“, sagte Max Meyer, „müssen wir vor dem Tor konsequenter agieren.“

So wie der FC Chelsea, der aus vier Torschüssen drei Treffer gemacht hatte. „Dann bin ich auch guter Dinge, dass es gegen den BVB anders aussehen kann“, sagte der 18-Jährige. „Wir müssen und werden auf jeden Fall wieder da sein und hochmotiviert in die Partie gehen.“ Gepaart mit ein bisschen mehr fußballerischer Klasse – das wäre hilfreich.