Gelsenkirchen. Nach der 0:3-Klatsche im Champions-League-Spiel gegen Chelsea ärgerten sich die Königsblauen über die Höhe dieser bitteren Niederlage. Trainer Jens Keller erklärte, warum er Kevin-Prince Boateng so früh auswechselte. Manager Horst Heldt lobte die Fans. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.

Jens Keller (Trainer FC Schalke 04): "3:0 hört sich sehr deutlich an und ist auch nicht dem Spiel entsprechend. Mich ärgert sehr, dass wir früh den Gegentreffer nach einer Standardsituation kassieren. Die Mannschaft hat sich dann aufgebäumt, hat alles probiert – ihr kann ich keinen Vorwurf machen."

Keller über den angeschlagenen Kevin-Prince Boateng: "Vorher gab es die Überlegung, ihn nicht auf der Zehn spielen zu lassen, weil er dort weitere Wege hätte gehen müssen. Er hat in der Halbzeit gesagt, dass er platt ist. Später gab es dann keine andere Lösung, als ihn rauszunehmen."

Keller über die Situation in der Gruppe E: "Die Lage ist immer noch gut – wir haben sechs Punkte. Wir haben immer gesagt, dass der FC Chelsea der klare Favorit ist, vor allem die anderen Mannschaften sind unsere Gegner. Es ist trotzdem ärgerlich, denn ein Unentschieden wäre drin gewesen."

Keller über das Derby am Samstag (15.30 Uhr, live in unserem Ticker): "Wir haben gegen den FC Bayern hier verloren, aber gegen Bayer Leverkusen gewonnen – die gehören auch mit zu den großen Mannschaften. Ein Derby ist immer etwas Besonderes. Letztes Jahr war Dortmund auch dominant und wir haben trotzdem gewonnen. Wir wollen hier auch dieses Mal etwas mitnehmen."

Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): "Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, ohne dass es blöd klingt nach einer 0:3-Niederlage - aber es wäre auch ein anderes Ergebnis dringewesen. Chelsea wollte ja nichts. Die wollten vor dem 0:1 nichts, die wollten nach dem 0:1 nichts. Die haben nach dem 0:2 offensive Spieler ausgewechselt und defensive gebracht. Die haben kein Pressing gemacht, sondern einfach nur auf Fehler gewartet. Und die haben sie mit ihrer Effektivität gnadenlos ausgenutzt. Wir sind wieder einmal nach einer Standardsituation früh in Rückstand geraten. In dieser Höhe ist die Niederlage ärgerlich. Es ist einfach schwierig, wenn du deine Chancen gegen eine solche Mannschaft nicht nutzt. Chelsea hat viermal auf unser Tor geschossen und dreimal getroffen."

Heldt über den Unterschied zwischen Schalke und Chelsea: "Bei Chelsea stand viel Erfahrung auf dem Platz, das konnte man in der einen oder anderen Situation merken. Chelsea hat das Spiel verschleppt, langsam gemacht, die Spieler sind liegen geblieben, wenn sie liegen bleiben mussten. Sie waren aber effizient und schnell, wenn sie erkannt haben, dass wir Fehler machen. Da waren sie uns voraus. Wenn sie dann auch noch sehen, wer bei Chelsea auf der Tribüne gesessen hat, dann wird ihnen schlecht."

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Heldt über das Publikum: "Ein Kompliment geht ans Publikum, das in jeder Phase des Spiels die Mannschaft unterstützt hat. Das ist Leidenschaft pur. Wir haben ein sehr ehrliches Publikum. Die Fans haben gesehen, dass wir eine sehr junge Mannschaft hatten, die trotzdem versucht hat, den Ausgleich zu machen. Vielleicht haben Überzeugung und Cleverness gefehlt."

Heldt über Ausgangsposition in der Gruppe: "Wir wollen in Chelsea gern etwas mitnehmen. Chelsea wird aber nicht noch einmal leichtsinnig in ein Spiel gehen wie gegen Basel. Es wird auf die Spiele danach ankommen, wenn wir in Bukarest und eben gegen Basel spielen. Da entscheidet sich, ob wir Zweiter werden oder nicht."

Heldt über das Rückspiel: "Jetzt hat jeder mal gesehen, wie die agieren, jeder hat seinen Gegenspieler erlebt. Sie werden sicherlich in Chelsea mit einem anderen Verständnis ins Spiel gehen als heute."

Schalke unterliegt Chelsea

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So analysieren die Schalker Spieler Hildebrand, Aogo, Höwedes und Meyer das Spiel 

Timo Hildebrand (FC Schalke 04): "Chelsea hat die Dinger gemacht und dann bis aufs Messer verteidigt. Die spielen schon immer so. Wir haben es nicht geschafft, da durchzukommen. Man muss selbst die kleinste Chance nutzen. Gegen Top-Mannschaften wie Chelsea darf man keine Fehler machen. Das müssen wir lernen. Die letzten beiden Tore waren brutale Konter. So etwas passiert normalerweise in der 90. Minute - uns ist das aber schon in der 69. Minute passiert. Uns haben viele Spieler gefehlt, aber wir haben schon vorher gesagt, dass wir nicht lamentieren wollen. Wir haben das Beste gegeben."

Benedikt Höwedes (FC Schalke 04): "Wir sind alle sehr enttäuscht. Das ist ganz normal, wenn man zu Hause 0:3 verliert. Vom Spielverlauf her war es nicht ganz so eindeutig. Wir sind unglücklich in Rückstand geraten, haben dann aber in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt. Danach haben wir dann mehr riskiert. Leider sind uns ein paar blöde Fehler im Spiel nach vorne unterlaufen. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen, weil Bukarest gegen Basel noch 1:1 gespielt hat. Wir haben jetzt noch zwei Punkte Vorsprung."

Dennis Aogo (FC Schalke 04): "Ich glaube, dass wir gerade in der ersten Halbzeit nicht so schlecht gespielt haben. Wir kriegen ein dummes Tor nach einer Standardsituation - das ist genau das, was sich Chelsea auswärts wünscht. Dann können sie mit ihren schnellen Spielern vorn lauern. Wir haben nach einer Schockphase gut reagiert, haben es aber versäumt, klare Chancen herauszuspielen, weil sie unglaublich gut verteidigt haben. In der zweiten Halbzeit haben wir den Faden nicht mehr gefunden, hatten zu viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, die Chelsea ermöglicht haben zu kontern. Sie haben das am Ende eiskalt und routiniert runtergespielt. Wir hatten heute eine Mannschaft auf dem Platz, die an einem besonders guten Tag auch hier hätte bestehen können. Das hört sich blöd an nach einem 0:3."

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Julian Draxler (FC Schalke 04): "Wir werden aus der Niederlage unsere Lehren ziehen. Dortmund hat ähnliche Qualitäten wie Chelsea. Darauf sind wir vorbereitet und wollen es besser machen.

Max Meyer (FC Schalke 04): "Wir waren über weite Strecken besser als Chelsea - 0:3 hört sich am Ende deutlich an, so deutlich war es aber nicht. Chelsea hat uns spielen lassen, bis wir Fehler gemacht haben. Und dann haben sie eiskalt zugeschlagen. Wir hatten auch einige sehr gute Chancen, dann aber Pech, weil Chelsea einen überragenden Torwart hatte. Und dann verliert man so ein Spiel."

So analysiert Chelsea-Trainer Mourinho den 3:0-Erfolg auf Schalke 

José Mourinho (Trainer FC Chelsea): "Ich muss betonen, dass wir sehr gut verteidigt haben. Am Ende der ersten Halbzeit gab es eine Phase, in der Schalke sehr dominant war. Aber wir haben diese drei Punkte verdient. Nach dem ersten Spiel in der Gruppenphase war ich nicht in der Hölle, und jetzt bin ich nicht im Himmel. Wir standen sehr unter Druck und jetzt sieht es sehr gut für uns aus."

Mourinho über den zweifachen Torschützen: " Fernando Torres hat die zwei wichtigsten Tore des Spiels geschossen. Wenn er nicht gut gespielt hätte, hätte man mich gefragt, warum Eto’o nicht gespielt hat, aber ich habe ihm mein Vertrauen geschenkt und er hat es belohnt."