Gelsenkirchen. Jens Keller überraschte vor Anpfiff, als er Kevin-Prince Boateng als einzigen Stürmer gegen Chelsea aufstellte. Dort müsse er nicht so weite Wege gehen, sagte der Schalke-Trainer im Vorfeld. Der neue Leitwolf der Königsblauen biss auf die Zähne, doch blieb gegen die “Blues“ ohne Wirkung.

Traurig geht Kevin-Prince Boateng über den Rasen. Die Trainingsjacke hoch verschlossen. Umsonst, sein unermüdlicher Einsatz wird nicht belohnt. Mit 0:3 (0:1) verliert der Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 gegen den FC Chelsea – die erste Niederlage der Königsblauen in der Gruppenphase der Champions League nach zuvor zwei Siegen.

Zwölf Minuten erst. So wenig Spielzeit ist verstrichen, als selbst ein oberflächlicher Blick auf Kevin-Prince Boateng verrät: Er quält sich, er beißt die Zähne aufeinander. Das linke Knie, sein linkes Knie schmerzt. Der 26-Jährige zieht sein lädiertes Bein merklich nach.

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Aber aufgeben? Das kommt für einen Kämpfer wie Boateng nicht in Frage. Nicht, nachdem der Millionen-Transfer bereits am vergangenen Spieltag der Bundesliga aussetzen musste, und erst recht nicht an so einem Abend. Einem Abend im Rampenlicht der Königsklasse, auf der europäischen Bühne, auf der sich Boateng so oft auszeichnete.

Außerdem liegt seine Mannschaft bereits seit der 5. Minute mit 0:1 zurück. Nach einer Ecke steht Fernando Torres frei am langen Pfosten, und weil es scheint, als habe die Schalker Defensive ihn während der Zuteilung schlicht übersehen, köpft der Stürmer mühelos zur Führung der Engländer ein.

Schalke unterliegt Chelsea

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In dieser Situation ist Kevin-Prince Boateng besonders gefordert. Er, der vom Raubein zum fast smarten Führungsspieler gereifte gebürtige Berliner. Kurz vor dem Ende der Transferperiode im Sommer verpflichtete Schalkes Manager Horst Heldt ihn – um einer verunsicherten Mannschaft mehr Stabilität zu verleihen.

Als Leader im Derby gefordert

Bislang ging das Vorhaben auf. Und auch gegen die Gäste aus London, die ihre Führung über weite Teile der Partie lediglich verwalten, übernimmt der Chef das Kommando. Lädiertes Knie hin oder her. Manchmal jedoch will er zuviel, will sich im Mittelfeld Bälle holen, obwohl ihn seine Kollegen wie geplant auf der zentralen Sturmposition vermuten.

In die erste echte Bewährungsprobe zwingt ebenfalls Kevin-Prince Boateng Chelseas Torwart Petr Cech. Mit Wucht, vermutlich auch mit Wut drischt er den Ball in der 39. Minute aus gut 20 Metern in Richtung Tor – Cech faustet reaktionsschnell.

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Das Signal zur Aufholjagd? Ja und nein. Schalke kombiniert zwar gefällig, nutzt die Chancen aber nicht. Als Torres in Folge eines Missverständnisses zwischen Julian Draxler und Max Meyer das 2:0 für Chelsea erzielt (68.), geht Boatengs Dienstabend schnell zu Ende. Er macht Platz für Adam Szalai, einen gelernten Stürmer. Außerdem: Trainer Jens Keller benötigt seinen Star in den kommenden Wochen noch. Trotz dessen angeschlagenen Knies.