Braunschweig. Dank eines Last-Minute-Tors von Roman Neustädter hat Schalke 04 am Samstag einen 3:2-Sieg bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig gefeiert. Zweimal ging der Aufsteiger in Front - doch die Königsblauen schlugen immer wieder zurück.

Zum Schluss trieb Jens Keller seine Spieler die ganze Zeit nach vorne, und in der Nachspielzeit kam diese Aufforderung von der Seitenlinie endlich auch bei seinen Spielern auf dem Platz an: Denn in der 91. Minute schoss Roman Neustädter Schalke mit seinem Tor zum so wichtigen 3:2-Auswärtssieg bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig.

Keller jubelte an der Seitenlinie, denn für Schalke war es ein Sieg zur rechten Zeit vor den beiden Heimspielen gegen Chelsea und Dortmund in der kommenden Woche. Und es war der erste Bundesliga-Dreier in dieser Saison ohne den verletzt fehlenden Kevin-Prince Boateng. Braunschweig war zwar zweimal durch Ademi (20.) und Bellarabi (59.) in Führung gegangen, doch die Youngster Max Meyer (29.) und Leon Goretzka (65.) glichen jeweils aus, ehe Roman Neustädter zum etwas glücklichen Sieg traf.

Fährmann bei seiner ersten Prüfung direkt geschlagen

Man wird sich wohl langsam von dem Gedanken verabschieden können, dass Schalke in dieser Saison auch mal nur eine Halbzeit ohne gravierenden individuellen Fehler hinlegen könnte. In Braunschweig war es Kapitän Benedikt Höwedes höchstpersönlich, der den 0:1-Rückstand in der 20. Minute auf seine Kappe nehmen musste. Nachdem Eintracht-Kapitän Dogan einen langen Freistoß einfach mal in Richtung Schalker Tor gedroschen hatte, ließ sich Höwedes an der Strafraumgrenze von Orhan Ademi mit einer simplen Körpertäuschung verladen. Der Braunschweiger Stürmer hatte danach freie Bahn in Richtung Schalker Tor und vollstreckte gegen Ralf Fährmann zum 1:0. Für Fährmann, der den verletzten Timo Hildebrand vertrat, war es die erste Prüfung überhaupt, nachdem er bis dahin nur bei Rückpässen ins Spiel einbezogen worden war. Und er ließ den nicht besonders hart geschossenen Ball knapp neben seinem rechten Bein passieren.

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Schalke hatte die Ballkontrolle, aber eben nicht die Kontrolle über das ganze Spiel. Doch nach dem Rückstand verschärften die Gelsenkirchener das Tempo und kamen durch den aufgerückten Dennis Aogo auch zu ihrer ersten großen Chance: Nach einem Zuspiel von Christian Clemens tauchte Aogo aus spitzem Winkel vor Eintracht-Keeper Daniel Davari auf, schoss jedoch am langen Eck vorbei (25.).

Vier Minuten später war es dann aber soweit: Max Meyer stellte die Partie mit seinem Tor zum 1:1-Ausgleich wieder auf Anfang (29.). Nach einer Rechtsflanke von Clemens kam Adam Szalai zum Kopfball, Davari konnte noch abwehren, doch Meyer drückte die Kugel per Abstauber über die Linie (29.). Das zweite Bundesliga-Tor in der Karriere von Schalkes Jüngstem.

Auch Höger verletzt sich bei Schalke

Noch vor der Pause traf Schalke freilich der nächste Verletzungs-Rückschlag: Marco Höger musste gegen Leon Goretzka ausgewechselt werden, nachdem er sich das rechte Knie verdreht hatte. Das sah wieder gar nicht gut aus – die Knie-Seuche geht weiter.

Schalke hatte schon nach dem Ausscheiden von Höger Probleme, sich im Mittelfeld neu zu sortieren, und so ging es auch in der zweiten Halbzeit weiter. In der 59. Minute leistete sich Roman Neustädter im Zentrum einen Ballverlust, Braunschweig trieb die Kugel in den Schalker Strafraum, wo Santana die auf ihn zustürmenden Boland und Bellarabi in Unterzahl nicht stoppen konnte. Der Ex-Leverkusener Karim Bellarabi zog vorbei und traf mit einem platzierten Schuss ins lange Eck zum 2:1 für den Aufsteiger.

Die Schalker Fans waren bedient: „Wir wollen euch kämpfen sehen“, skandierten sie angesichts des Rückstands. Doch wieder ließ der Ausgleich nicht lange auf sich warten, und wieder war ein Spieler aus der Bubi-Fraktion dafür verantwortlich: Der 18 Jahre junge Leon Goretzka stocherte den Ball nach einer Ecke von Aogo aus dem Gewühl zum 2:2 ins Netz (65.). Es war das erste Bundesliga-Tor für den Ex-Bochumer, der bisher auf Schalke noch nicht so richtig in Tritt gekommen war. Vielleicht gibt ihm dieser Treffer Auftrieb.

Und am Ende durfte Schalke dann sogar noch richtig jubeln – weil Neustädter zum kaum mehr erwarteten 3:2 traf.

Schalke feiert Last-Minute-Sieg

Schalke geriet zweimal in Rückstand, kämpfte sich jedoch immer wieder in die Partie zurück.
Schalke geriet zweimal in Rückstand, kämpfte sich jedoch immer wieder in die Partie zurück. © dpa
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