Gelsenkirchen. Die 0:4-Klatsche gegen Bayern München wirkte bei allen Schalkern nach. Nur die Fans waren ebenbürtig und erhielten ein Sonderlob von Gästecoach Pep Guardiola. „Die Deutschen müssen sehr stolz sein auf diese Liga“, sagte der Spanier. Die Schalker waren resigniert.

Bilder des Trostes waren es, die an diesem Samstagabend in der Schalker Arena hängen blieben; dort, wo eigentlich die Gastgeber an den Kräfteverhältnissen in der Fußball-Bundesliga rütteln wollten. Bezeichnend die Spielszene, in der der Schalker Kevin-Prince Boateng für einen Moment den Kopf an der Schulter seines Halbbruders Jerome ablegte, als suche er Schutz vor dieser geschwisterlichen Tracht Prügel. Oder nach dem Schlusspfiff, als Bastian Schweinsteiger, der erste Torschütze beim Münchner 4:0-Spaziergang, lange und innig Peter Herrmann umarmte, seinen Co-Trainer in der Heynckes-Ära. Als wolle er sagen: Ach, wir hatten doch auch schöne Zeiten zusammen.

Königsblaue Kapitulation nach 20 Spielminuten

Trost ist im Fußball eigentlich das Schlimmste, was man den Unterlegenen zukommen lassen kann. Von einem Klassenunterschied zu sprechen, war eigentlich noch untertrieben angesichts bajuwarischer Ballbehauptung gegenüber königsblauer Kapitalution nach 20 Spielminuten. Da war Luft für zwei Klassen.

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Und trotzdem gab es etwas, worum Bayerntrainer Pep Guardiola, dessen Deutsch immer flüssiger gerät, die Gastgeber beneidete. Mit glänzenden braunen Knopfaugen berichtete er über die Stimmung in "einem der schönsten Stadien in der Liga": „Unglaublich, selbst nach 0:4 feiern sie hier. Die Deutschen müssen sehr stolz sein auf diese Liga.“

Nun, es war wohl eine Trotzreaktion der Fans auf der Nordtribüne, die diese Packung einfach wegbrüllten. Dieselben übrigens, die Bayern-Torhüter Manuel Neuer wie üblich mit Drohgebährden empfangen hatten, als dieser in Hälfte eins auf sie zustürmte, um das Gästetor in Beschlag zu nehmen. Auch in der Saison drei nach Neuers Weggang gilt: Es nähert sich nichts mehr an, was einst zusammen gehörte. Wenn der Ex-Bueraner etwas anderes erwartet hatte, ließ er es sich hinterher jedenfalls nicht anmerken, sondern verbarg seine Gefühle hinter Professionalität: „Ich will immer gewinnen und hätte auch nichts gegen ein 5:0 oder 6:0 einzuwenden gehabt.“ Das saß.

Haarsträubende Abstimmungs-Probleme in der Schalke-Abwehr

Was durchaus im Bereich des Möglichen gewesen wäre, hätten die Bayern die Partie mit der Ernsthaftigkeit der ersten Hälfte konsequent zu Ende gespielt. Aber es reichte den Untelegenen auch so: „Das 4:0 ist eine Klatsche, so haben wir uns das nicht vorgestellt“, war Trainer Jens Keller bedient. Vor allem vom Doppelschlag in der 21. und 22. Minute, die beim ersten Treffer durch einen Kopfball (!) Bastian Schweinsteigers die Schalker Standard-Straf-Kasse wieder um eine beträchtliche Summe gefüllt haben dürfte. Die Abstimmungs-Probleme in der Abwehr vor der Ecke Riberys waren haarsträubend, ebenfalls die Zuordnung beim 0:2 durch Mario Mandzukic, der wie ein einsamer Adler bei seinem Kopfball in die Luft steigen durfte.

Was danach noch kam, fasste Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes resignierend wie folgt zusammen: „In der zweiten Halbzeit ist es uns schwer gefallen. Bayern ist eine Spitzenmannschaft, die es clever runterspielt und den Ball gut in den eigenen Reihen hält.“

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Den verzweifelten Vorwurf eines erfahrenen Beobachters auf der Pressekonferenz, die Mannschaft habe sich in der zweiten Halbzeit nicht einmal gewehrt, schluckte Trainer Jens Keller einigermaßen konsterniert. Es wäre wohl der verzweifelte Versuch gewesen, seinen eigenen Schatten einzufangen.

So blieb die bittere Erkenntnis, dass auch nach Verpflichtung der zurecht gelobten Neuzugänge auf allerhöchster Ebene noch ein Defizit im mannschaftlichen Zusammenhalt besteht. Und die beiden Luftlöcher, die Adam Szalai in beiden Halbzeiten nach passgenauer Vorarbeit von Jefferson Farfan schlug, ließ die drängenden Fragen nach der noch ungewissen Rückkehr des immer mehr vermissten Sturmkollegen Klaas-Jan Huntelaar wieder lauter werden.

Das Abschlusswort gehörte dem Münchner Boateng. Befragt nach der Befindlichkeit seines Bruders meinte er: „Ich brauche ihn nicht zu trösten. Im nächsten Spiel darf Schalke auch wieder gewinnen.“ Muss, hätte er sagen können, im DFB-Pokal bei Darmstadt 98 (Mittwoch, 20.30 Uhr, live in unserem Ticker).

Schalke kassiert 0:4-Pleite

Bayern-Verteidiger Jerome Boateng hat das Bruder-Duell gegen Schalkes Kevin-Prince für sich entschieden.
Bayern-Verteidiger Jerome Boateng hat das Bruder-Duell gegen Schalkes Kevin-Prince für sich entschieden. © dpa
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Bayern-Verteidiger Jerome Boateng hat das Bruder-Duell gegen Schalkes Kevin-Prince für sich entschieden. © Bongarts/Getty Images
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