Gelsenkirchen. Immer wieder betont Julian Draxler, dass er sich im Mittelfeld-Zentrum besonders wohlfühlt - und die “10“ trägt er auch auf dem Trikot. Nach der Verpflichtung von Kevin-Prince Boateng muss Draxler auf die linke Schalker Seite ausweichen. Am Mittwoch verrieten Trainer Jens Keller und Manager Horst Heldt, warum Draxler das nicht stört.

Um 16 Uhr betraten die Spieler des FC Schalke 04 am Dienstag die Arena - zum Abschlusstraining vor dem Champions-League-Spiel gegen Steaua Bukarest (Mittwoch, 20.45 Uhr/live in unserm Ticker). Regentropfen prasselten auf das Arena-Dach - und einige Schalker trainierten in langer Hose. Es wird eben kälter. Beim Aufwärmen wirkten die Spieler trotzdem besonders gut gelaunt - auch Supertalent Julian Draxler.

Dabei steht der Nationalspieler seit der Verpflichtung von Kevin-Prince Boateng nicht mehr im Fokus. Alles konzentriert sich auf den neuen Mann, der nicht nur Draxlers Rolle als Schlagzeilen-King übernahm, sondern auch die Position im zentralen Mittelfeld. Draxler muss wieder auf die eigentlich ungeliebte linke Seite ausweichen. Doch genau das stört ihn diesmal nicht, wie Trainer Jens Keller verriet: "Julian fasst das sehr, sehr gut auf. Vielleicht sieht er da auch die Position, auf der er in der Nationalmannschaft zum Zug kommen kann." Im WM-Qualifikationsspiel auf den Färöer-Inseln (3:0) war Draxler auf der linken Seite erste Wahl. In der Nationalelf blockiert Mesut Özil (FC Arsenal) in den kommenden Jahren Draxlers Lieblingsposition - und Özils erster Vertreter ist Mario Götze (Bayern München).

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Dass sich Draxler links im Moment wohler fühlt, hat aber auch noch einen anderen Grund. "Durch die Verpflichtung von Boateng verteilt sich der Druck auf mehrere Schultern. Es ist spürbar, dass Julian das guttut", sagte Manager Heldt. Das sieht auch Keller so. Draxler äußerte sich selbst nach dem 1:0-Erfolg in Mainz - und war überhaupt nicht beleidigt. "Von Kevin kann ich noch viel lernen", sagte er selbst. Damit meinte er auch die Trainingseinheiten. Und wenn es noch so frisch ist.