Warum die Schalker Höwedes und Matip die Seite tauschten
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Lesezeit: 3 Minuten
Mainz. Beim 1:0-Auswärtssieg in Mainz verteidigte die Mannschaft des FC Schalke 04 exzellent. Das lag auch an einem kleinen taktischen Kniff von Trainer Jens Keller. In der Innenverteidigung tauschten Benedikt Höwedes und Joel Matip wieder die Seite. Auf Anfrage von waz.de erklärte Keller seine Überlegung.
Hintereinander schlurften die Schalke-Stars aus der Kabine
Richtung Mannschaftsbus. Die meisten blieben für einen Mixed-Zone-Plausch
stehen - erst Benedikt Höwedes, dann Julian Draxler,
Kevin-Prince Boateng und Dennis Aogo, am Schluss Stürmer Adam Szalai. Nach dem 1:0-Erfolg beim FSV Mainz 05
freuten sich alle über den Sieg und fast noch
mehr über die sehr gute
Defensivleistung. Die Königsblauen gestatteten den
heimstarken Mainzern vor 34.000 Zuschauern keine hundertprozentige Torchance -
kaum zu glauben nach dem katastrophalen Saisonstart mit neun Gegentoren in drei
Spielen.
Duo Matip/Aogo funktionierte schon gegen Leverkusen
Die Schalker verteidigten in Mainz aus vielen Gründen deutlich besser. Das Offensivquartett arbeitete -
dirigiert von Zwölf-Millionen-Einkauf
Kevin-Prince Boateng - engagierter nach
hinten. Auf der Doppel-Sechs minimierten Roman Neustädter und Marco Höger ihre Fehlerquote. In der
Viererkette harmonierten Benedikt Höwedes und Joel Matip so gut
wie noch nie in dieser Saison.
Das lag auch an einem kleinen taktischen Kniff von Trainer
Jens Keller. Zu Beginn der Saison hatten Höwedes und Matip in der
Innenverteidigung der Viererkette die Seite getauscht. Matip rutschte nach
rechts, Höwedes nach links. Kellers Begründung im Juli: "Der linke Fuß von Höwedes ist besser. Das haben
wir in der kompletten Vorbereitung trainiert." Matip musste sich in den
vergangenen Jahren den Ball in der Vorwärtsbewegung immer erst vom
linken auf den rechten Fuß legen - dabei ging laut
Keller wertvolle Zeit verloren.
Von aufgezeichnet von Peter Müller und Andreas Ernst
Vor dem Spiel in Mainz hieß es nun: Kommando zurück! Höwedes und Atsuto Uchida
bildeten das Duo auf der rechten Viererketten-Seite, Matip und Dennis Aogo auf
der linken. "Im letzten Spiel gegen Leverkusen hat Joel schon neben Dennis
links gespielt. Da wollten wir die
Abwehr nicht auseinanderreißen, zumal sich Atsuto und
Benedikt aus der letzten Saison kennen", erklärte Keller auf Anfrage von waz.de. Höwedes hatte beim 2:0 gegen Leverkusen wegen einer
Gelb-Rot-Sperre gefehlt.
Matip leistete sich in Mainz nur drei Fehlpässe
In Mainz kehrte der Kapitän für den erkrankten Felipe Santana in die Startelf zurück. Er wollte die gute Leistung der Innenverteidigung (für beide gibt es die DerWesten-Note 2,5) allerdings nicht
auf die taktische Änderung schieben: "Joel
und ich haben letztes Jahr auch in dieser Konstellation gespielt. Uns ist die
Seite egal. Wichtig ist, dass wir unseren Job vernünftig machen. Außerdem darf man es nicht nur
auf die Innenverteidiger beziehen. Wenn die Vorderleute ihren Job nicht machen,
kann die Viererkette nur schlecht aussehen."
Auffällig war aber schon, dass
Matip auf seiner neuen, alten Position neben dem starken Aogo viel
konzentrierter spielte. Ihm unterliefen nur drei Fehlpässe. Das war schon anders in dieser Saison.
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