Gelsenkirchen. Schalke 04 muss Metalist Charkiw in zwei Play-off-Spielen bezwingen, um die Gruppenphase der Champions League zu erreichen. Manager Horst Heldt hält Charkiw für den “stärksten Gegner, den wir hätten ziehen können.“ Aus dem Alptraum- könnte aber auch noch ein Traumlos werden.

Jörg Seveneick schüttelte mit dem Kopf und brüllte laut: "Beschissener geht's nicht!" Eigentlich ist er der Moderator von Schalke-TV und ein Diplomat mit königsblauer Brille - doch mit Blick auf den Fernseher, auf dem er die Auslosung verfolgte, verlor er die Contenance. "Erst zu Hause - und dann auch noch in die Ukraine..." Es ging um den Gegner in den Play-offs zur Champions-League-Gruppenphase. Schalke trifft auf Metalist Charkiw, den ukrainischen Vizemeister. Gespielt wird am 20./21. August in Gelsenkirchen - und eine Woche später in der Ukraine, 2300 Kilometer entfernt an der Grenze zu Russland.

So richtig begeistert ist kein Schalker. "Aus unserer Sicht ist das der stärkste Gegner, den man hätte ziehen können", erklärte Manager Horst Heldt und ergänzte: "Das ist eine Mannschaft, die schwer einzuordnen ist. Sie hat den Vorteil, dass die Saison in der Ukraine schon läuft und schon zwei Spiele gegen Saloniki in der Qualifikation gespielt hat." Trainer Jens Keller fügte hinzu: "Da steckt viel Geld hinter, da wird eine gewisse Qualität sein."

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Schalke trifft auf eine Südamerika-Auswahl, zusammengestellt vom Hauptsponsor GasUkraina. Im Metalist-Aufgebot stehen sechs Brasilianer und sechs Argentinier, der bekannteste ist Kapitän Jose Ernesto Sosa, der schon für den FC Bayern in der Bundesliga spielte. In den beiden Spielen gegen Saloniki saßen Schalke-Scouts auf der Tribüne. Trotzdem könnte Schalke auch auf die Erfahrungen von Huub Stevens zurückgreifen, der mit Saloniki an Charkiw scheiterte. "Ich habe kein Problem mit Huub - ganz im Gegenteil. Wir müssen uns aber noch Gedanken machen, ob wir auf ihn zurückgreifen", sagte Keller.

Wahrscheinlichkeit für Charkiw-Ausschluss "gleich Null"

Trotzdem steht für alle fest: Metalist Charkiw ist kein angenehmer Gegner - diese Sicht hat Jörg Seveneick nicht exklusiv. Und doch könnte aus dem Alptraum- doch noch ein Traumlos werden. Denn Metalist droht heftiger Ärger durch den europäischen Fußballverband Uefa und sogar der Ausschluss aus den Play-offs. Sportdirektor Jewgeni Krasnikow ist in einen Manipulationsskandal verwickelt. Verhandelt wird am Dienstag.

Schalke würde bei einem Ausschluss der Ukrainer die Gruppenphase kampflos erreichen, wie Heldt bestätigte. Doch darauf spekuliert er nicht. "Die Wahrscheinlichkeit, dass Metalist ausgeschlossen wird, liegt nach meiner Info nach gleich Null."

Also doch ein Alptraumlos.

Die Ansetzungen in der Übersicht 

Dinamo Zagreb - Austria Wien

Ludogorez Rasgrad/Bulgarien - FC Basel

Viktoria Pilsen/Tschechien - NK Maribor/Slowenien

Schachtjor Karagandy/Kasachstan - Celtic Glasgow

Steaua Bukarest - Legia Waschau

Olympique Lyon - Real Sociedad San Sebastian

FC Schalke 04 - Metalist Charkow/Ukraine

FC Pacos de Ferreira/Portugal - Zenit St. Petersburg

PSV Eindhoven - AC Mailand

Fenerbahce Istanbul - FC Arsenal