Coach Keller nennt seine Schalker "arrogant und überheblich"
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Karlsruhe. Obwohl der FC Schalke 04 nach einem 2:0-Sieg gegen den FC Nöttingen die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht hat, können die “Knappen“ alles andere als zufrieden über ihre Vorstellung sein. Trainer Jens Keller wertete den Auftritt als „richtigen Schuss vor den Bug.“ Gegen den Hamburger SV am kommenden Wochenende muss man sich steigern.
Die wackeren Amateur-Kicker des FC Nöttingen wurden nach dem Abpfiff von ihren Fans fast wie Pokal-Helden gefeiert, und eigentlich waren sie das auch: Denn der Oberligist durfte am Montagabend bis in die Nachspielzeit an einer Pokal-Sensation gegen Schalke 04 schnuppern – erst dann machte Leon Goretzka mit seinem Tor zum 2:0-Endstand alles klar für den Bundesligisten. Schalkes Trainer Jens Keller musste sich aber dennoch den Schweiß aus dem Gesicht wischen und schimpfte: „Wir sind von Beginn an extrem arrogant und überheblich aufgetreten. Wir können froh sein, dass wir weitergekommen sind – das ist das einzig Positive.“
Schalke hatte sogar in doppelter Hinsicht Glück, denn in der 83. Minute kam Nationalspieler Julian Draxler nach einem Schubser gegen einen Nöttinger Spieler mit der Gelben Karte davon – Schiedsrichter Christian Dietz hätte da wohl auch Rot zeigen können. Draxler wollte sich nach dem Spiel nicht dazu äußern; er schlich wortlos in den Bus. Keller gab an, die fragliche Szene nicht gesehen zu haben.
Doch nach den Tumulten auf dem Platz wechselte er Draxler sicherheitshalber sofort aus und brachte Goretzka – den späteren Torschützen zum 2:0. Die Schalker 1:0-Führung hatte in der 31. Minute Klaas-Jan Huntelaar erzielt. Doch irgendwie bezeichnend: Nöttingen hatte vor der Schalker Führung schon zweimal durch Mario Bilger (5.) und Holger Fuchs (16.) die Latte des S04-Tores getroffen. „In der ersten Halbzeit haben wir uns vorführen lassen“, gab Benedikt Höwedes zu – der Kapitän war der einzige Spieler, der voll konzentriert bei der Sache zu sein schien.
Keller wertete den Auftritt als „richtigen Schuss vor den Bug mit dem richtigen Ergebnis“: Nach der bislang so reibungslos verlaufenen Saison-Vorbereitung könne das vielleicht nicht schaden. Deswegen wollte er mit der Mannschaft auch nicht zu hart ins Gericht gehen: „Vielleicht haben einige heute gedacht, es geht auch mit einem Schritt weniger.“ Immerhin: Es besteht nun durchaus die Möglichkeit, dass sich die Mannschaft bis zum ersten Bundesliga-Spiel am Sonntag gegen den Hamburger SV steigern wird. Ist aber auch bitter nötig.
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