Julian Draxler schlich nach Schubser wortlos in den Schalker Mannschaftsbus
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Karlsruhe. Schalke 04 besiegte den Oberligisten FC Nöttingen zwar mit 2:0 (1:0) und erreichte die zweite Runde im DFB-Pokal, doch abhaken wollte das Spiel kein Königsblauer. “Arrogant“, schimpfte Trainer Jens Keller. Und Kapitän Benedikt Höwedes ergänzte: “Wir haben uns in der ersten Halbzeit vorführen lassen.“ Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.
Die meisten wollten gar nichts sagen. Manager Horst Heldt ließ sich in der Mixed Zone des Karlsruher Wildpark-Stadions entschuldigen, Klaas-Jan Huntelaar schüttelte nur mit dem Kopf und Julian Draxler verschwand besonders schnell im Mannschaftsbus. Nach der schwachen, fast schon peinlichen Vorstellung im Pokalspiel beim Oberligisten FC Nöttingen waren die Schalker sehr enttäuscht - trotz des 2:0-Sieges. Klartext redeten Trainer Jens Keller, Kapitän Benedikt Höwedes und Torwart Timo Hildebrand.
Jens Keller (Trainer FC Schalke 04): "Großes Kompliment an den FC Nöttingen. Die Nöttinger haben ein Riesenspiel gemacht - wir haben es aber auch zugelassen. Wir sind von Beginn an extrem arrogant und überheblich aufgetreten. Wir können froh sein, dass wir weitergekommen sind. Das ist das einzig Positive. Bei uns hieß es schon, wie toll wir in der Vorbereitung wären. Vielleicht war es zur richtigen Zeit ein richtiger Schuss von den Bug mit dem richtigen Ergebnis."
Keller über den Charakter seiner Mannschaft: "Die Mannschaft hat einen guten Charakter, aber so ist es eben, wenn man gegen eine unterklassige Mannschaft spielt. In der Vorbereitung haben wir gegen drei, vier Regionalligisten gute Spiele gemacht - vielleicht haben die Spieler heute gedacht, es ginge mit einem Schritt weniger. Wenn man von Anfang an nicht mit der richtigen Einstellung reingeht, ist es schwer, den Schalter umzulegen."
Benedikt Höwedes (Kapitän FC Schalke 04): "In der ersten Halbzeit haben wir uns vorführen lassen. Da sind uns katastrophale individuelle Fehler passiert und wir haben uns deshalb selbst in Bedrängnis gebracht. Dabei hatten wir noch davor gewarnt, den Gegner zu unterschätzen. Die erste Halbzeit war schlecht, auch das Tor hat nicht die nötige Ruhe gebracht. Die zweite Halbzeit war etwas besser, insgesamt war das ein schwacher, enttäuschender Auftritt. Es war ein Warnschuss, dass es nicht von selbst läuft. Immerhin haben wir das Ziel erreicht und sind eine Runde weitergekommen."
Schalke mit Dusel weiter
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Timo Hildebrand (FC Schalke 04): "Wir haben uns nicht nur sehr schwer getan - wir hatten sogar riesiges Glück. Nöttingen hätte zweimal in Führung gehen müssen, wenn es 2:0 steht, dürfen wir uns nicht beklagen. Der Trainer hat gesagt, wir hätten arrogant gespielt - und das stimmt auch. So dürfen wir in der Bundesliga nicht auftreten."
Leon Goretzka (FC Schalke 04): "Im Pokal ist es in der ersten Runde schwer für den Favoriten. Nöttingen hatte zu Beginn gefährliche Standardsituationen, dann stehen die Fans hinter der Mannschaft - wir sind einfach nicht gut ins Spiel gekommen. Für die war es das Spiel des Lebens - wir sind alle unzufrieden."
Was FC-Trainer Wittwer über den Draxler-Schubser denkt
Michael Wittwer (FC Nöttingen): "Wenn die Tore drei Zentimeter höher gewesen wären, hätten wir 2:0 gewonnen und wären eine Runde weitergekommen. Ich bin total stolz auf die Mannschaft."
Wittwer über die Gelbe Karte für Julian Draxler: "Für mich war es eine klare Rote Karte. Ich habe die Szene genau gesehen. Aber sie war nicht mehr spielentscheidend. Schalke hätte es mit zehn Mann auch über die Runden gebracht. Es ist doch gut, wenn so ein Spieler nicht drei, vier Spiele gesperrt wird."
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