Karlsruhe. Schalke ist beim Oberligisten FC Nöttingen nur knapp an einer Pokal-Blamage vorbei geschrammt: Durch Tore von Klaas-Jan Huntelaar in der 31. Minute und Leon Goretzka in der Nachspielzeit gewannen die Königsblauen hauchdünn mit 2:0 und hatten sogar Glück, dass die Amateure zweimal nur die Latte trafen. Schalke musste fast bis zum Schluss schwitzen.
Vielleicht war es für Schalke sogar ganz gut, dass es im Karlsruher Wildparkstadion so brütend heiß war. Denn nach knapp einer halben Stunde unterbrach Schiedsrichter Christian Dietz die Partie für eine Trinkpause – und diese wurde bei den Königsblauen zur Manöverkritik auf dem Platz genutzt. Auch die Spieler wie Jermaine Jones, Benedikt Höwedes und Joel Matip steckten die Köpfe zusammen – sie wussten genau, dass sie einen Zahn zulegen müssten, um in diesem Pokalspiel nicht ihr blaues Wunder zu erleben. Und siehe da: Zwei Minuten nach der Trinkpause führte der erste vernünftige Schalker Angriff zur 1:0-Führung durch Klaas-Jan Huntelaar (31.). Adam Szalai, der mit Huntelaar eine Doppelspitze bildete, hatte den Ball nach einer Hereingabe von Christian Fuchs für seinen Torjäger-Kollegen geschickt durchgelassen.
Doch bis dahin waren die Schalker ordentlich ins Schwitzen gekommen, und das lag nicht nur daran, dass die Temperatur in Karlsruhe locker die 30-Grad-Marke überschritten hatte. Denn eigentlich hätten die Amateure aus der fünften Liga in der Anfangsphase in Führung gehen müssen, weil sie gleich zweimal die Latte des von Timo Hildebrand gehüteten Schalker Tores trafen. Erst donnerte Mario Bilger den Ball in der fünften Minute aus zwölf Metern an den Querbalken, und als ob dies für Schalke noch nicht Warnung genug gewesen wäre, durfte der Nöttinger Holger Fuchs nach 16 Minuten noch einen draufsetzen: Nach einem Eckball köpfte er die Kugel gegen die Unterkante der Latte – da hatte Schalke einen ordentlichen Dusel, dass der Stellungsfehler von Roman Neustädter keine Folgen hatte.
Fuchs auch gegen den Oberligisten mit Schwächen
Zwar hatte Trainer Jens Keller vor der Partie in seiner Ansprache noch eindringlich dazu aufgerufen, die Partie nur mit der nötigen Ernsthaftigkeit anzugehen, doch dann kam es wie so oft in solchen Pokal-Duellen zwischen David und Goliath: Schalkes Spieler gingen zu Beginn nicht die weiten Wege und brachten nicht die Konzentration auf, um den Oberligisten gleich in der Anfangsphase in die Schranken zu weisen. Nur ganz wenige waren von der ersten Minute an so engagiert bei der Sache wie etwa Benedikt Höwedes. Und Christian Fuchs konnte selbst in einem solchen Spiel seine Defensiv-Schwächen nicht kaschieren – es wäre keine Überraschung, wenn Sead Kolasinac den Österreicher über kurz oder lang wieder aus der Stammelf verdrängen würde.
Schalke mit Dusel weiter
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Schalke war mit sich selbst nicht überhaupt nicht zufrieden. Bezeichnend die Szene nach einer Stunde, als Jermaine Jones wie ein Rohrspatz schimpfte, weil Adam Szalai ihm nach einer Huntelaar-Flanke beim Torabschluss in die Quere kam. Auch Keller reagierte und brachte mit Uchida (für Höger) und Barnetta (für Szalai) zwei frische Spieler; dafür wechselte Draxler, der auf der linken Seite nahezu gar nicht zu sehen war, wieder ins Zentrum auf die Position hinter Huntelaar. Doch auch dort wollte dem Nationalspieler nichts gelingen: Erst vergab er aus kurzer Distanz die mögliche Entscheidung (75.), dann stieß er einen Gegenspieler um und kam dafür gnädigerweise mit der Gelben Karte davon – Keller wechselte ihn zur Sicherheit sofort danach aus (83.). Und der für ihn eingewechselte Leon Goretzka machte in der 93. Minute mit dem 2:0 alles klar – es war fast eine Erlösung für Schalke, das zuvor bange Minuten zu überstehen hatte.
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