Neben dem FC Bayern München muss an diesem Pokal-Montag auch der FC Schalke 04 noch antreten, und zwar gegen den Oberligisten FC Nöttingen. Manager Dirk Steidl und der FC Nöttingen erwarten den FC Schalke 04 in Karlsruhe - ein Interview mit dem Manager.
Dirk Steidl gilt als "Reiner Calmund" des FC Nöttingen. RveierSport sprach vor dem großen Pokalhit gegen Schalke (Montag 18.30 Uhr, live im Ticker) mit dem Manager des Oberligisten.
Herr Steidl, wie heftig ist das berühmte Pokalfieber in Nöttingen so kurz vor dem großen Spiel?
Dirk Steidl: Wir sind noch relativ relaxt, weil wir uns in den letzten Tagen darauf konzentriert haben, unsere Aufgaben zu lösen. Am Montagabend wollen wir dann versuchen, das Bestmögliche abzurufen. Sowohl organisatorisch als auch sportlich.
Ist die organisatorische Herausorderung genau so groß wie die sportliche?
Steidl: Auf jeden Fall, vielleicht sogar noch mehr.
Ist der Umzug nach Karlsruhe für Ihren Verein ein Wermutstropfen?
Steidl: Wenn Schalke kommt, dann langt unser Stadion einfach nicht aus. Dass wir umziehen werden, war nach der Auslosung sofort klar.
Der Montagstermin sorgte beim FC Schalke für Ärger. Bei Ihnen ebenfalls?
Steidl: Das ist für uns eine mittlere Katastrophe, weil der Termin uns zwischen 5.000 und 8.000 Zuschauern kosten wird. Viele Leute dachten, dass das Spiel am Wochenende steigt und die werden nun nicht kommen.
Droht die Partie für den FC Nöttingen da gar zu einem Verlustgeschäft zu werden?
Steidl: Es ist schwierig, wir sind froh, wenn wir eine schwarze Null schreiben.
Ganz sicher kann der FCN aber einen großen Imagegewinn für sich verbuchen, oder?
Steidl: Auf jeden Fall. Wir freuen uns riesig auf Schalke, das ist ein Traumlos für uns, denn Schalke ist die Nummer zwei in Deutschland.
Hinter den Bayern und vor dem BVB?
Steidl: Genau. Ich will dem BVB nicht wehtun, aber ich denke, dass Schalke aufgrund der Fans, die es in ganz Deutschland gibt, bundesweit die Nummer zwei darstellt. In Dortmund sind die Fans bestimmt auch grandios, aber deutschlandweit ist für mich ganz klar Schalke die Nummer zwei.
Nöttinger Spieler freuen sich vor allem auf Schalkes Jermaine Jones
Gibt es einen Schalker, auf den sich Nöttingen besonders freut? Vielleicht auf Julian Draxler?
Steidl: Meine Spieler sprechen vor allem über Jermaine Jones, weil das für sie ein besonderer Typ ist! Ich spreche gern über Julian Draxler, der ist mir sympathisch. Ich hätte gern sein Trikot, aber das werde ich wohl nicht bekommen. Wir freuen uns aber auf alle, Schalke ist einfach die pure Tradition.
Sind im Umfeld des Vereins denn auch ein paar echte Schalke-Fans zu finden?
Steidl: Unglaublich! Wir haben gerade in der Geschäftsstelle einige brutale Schalke-Fans. Da sind auch welche dabei, die am Wochenende immer zu den Spielen nach Gelsenkirchen fahren.
Gibt es Spieler, auf die Horst Heldt besonders achten sollte? Kann er in Nöttingen vielleicht einen Torwart, Rechtsverteidiger oder Linksaußen finden?
Steidl: Naja, unsere Spieler sind gut, aber für Schalke wird es wohl nicht reichen. Ich glaube aber, dass unsere Mitarbeiter hervorgehoben werden müssen. Was die in den letzten sechs Wochen geleistet haben, hatte Champions-League-Niveau.
Wie wird Trainer Michael Wittwer die Mannschaft auf das Spiel einstellen?
Steidl: Wir werden versuchen, möglichst lang die Null zu halten. Defensiv gut zu stehen, das wird für uns entscheidend sein. Und dann irgendwie versuchen, auch mal nach vorne zu spielen. Sicherheit ist aber die oberste Devise.
Wie groß ist die Chance, dass Nöttingen tatsächlich die Sensation gelingt?
Steidl: 1 zu 99. Die Chance ist also wesentlich größer, als im Lotto zu gewinnen. Gibt es denn zum Schluss auch einen Tipp von Ihnen?
Steidl: Man muss ja auf dem Teppich bleiben. Für uns zählt, dass wir uns mit einer guten Leistung vor unseren Fans, den Zuschauern insgesamt und der Öffentlichkeit präsentieren. Wenn wir ein respektables Ergebnis erzielen und uns erhobenen Hauptes verabschieden können, ist alles in Ordnung. Aber vielleicht läuft es ja auch optimal und wir schaffen die Überraschung, sowas gibt es ja im Sport.