Mönchengladbach. Mit einem Sieg im letzten Heimspiel gegen Stuttgart kann vielleicht schon der Haken unter Platz vier gemacht werden. „Die Jungs sind alle geil auf die Champions League“, sagt Jermaine Jones nach dem 1:0-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach.

Es war ein schönes Wochenende für Schalke. Die Spieler genossen die zwei freien Tage, die ihnen Trainer Jens Keller nach dem 1:0-Sieg am Freitag in Mönchengladbach spendiert hatte, und auch Manager Horst Heldt war Samstag und Sonntag außer Dienst. Er verabschiedete sich zu einer Hochzeit – nicht ohne zu betonen, dass es nicht seine eigene sei: Heldt ist ja schon glücklich verheiratet.

Der Flachs blühte, und nicht einmal der Sieg von Verfolger Eintracht Frankfurt am Samstag gegen Düsseldorf störte die entspannte Atmosphäre. „Eigentlich muss uns das gar nicht interessieren“, sagte Roman Neustädter, „denn wenn wir am nächsten Samstag Stuttgart schlagen, haben wir unser Ziel erreicht.“ Fast jedenfalls, denn sollte Frankfurt noch seine beiden ausstehenden Spiele gewinnen, fehlen Schalke noch vier Punkte, um einen Haken unter Rang vier machen zu können. Dann kann sich Schalke im August in zwei Spielen wieder für die Königsklasse qualifizieren, und da wollen alle hin. Jermaine Jones frohlockt schon jetzt: „Die Jungs sind einfach nur geil darauf, in der nächsten Saison wieder in der Champions League zu spielen.“

Endlich folgte ein Auswärts- auf einen Heimsieg

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Der Sieg in Mönchengladbach brachte die Big Points, auf die die Königsblauen im engen Rennen um Platz vier so sehr gewartet hatten. „Endlich haben wir es mal geschafft, einen Heimsieg im nächsten Auswärtsspiel zu bestätigen“, jubelte Julian Draxler, dem in der 82. Minute der entscheidende Treffer gelungen war. Nicht ganz einig waren sich die Schalker in der Beurteilung darüber, ob der Erfolg auch den Spielanteilen entsprochen hatte. „Der Sieg geht in Ordnung, denn wir hatten die besseren Chancen“, sagte Roman Neustädter. Trainer Jens Keller dagegen hätte eine Punkteteilung für gerechter gehalten („wir sind der glückliche Sieger“), während es Manager Horst Heldt ausnahmsweise einmal ziemlich schnuppe war: „Heute ärgere ich mich nicht über das schlechte Spiel, sondern heute freue ich mich einfach über das Ergebnis.“

Schalke schlägt Gladbach

Die Königsblauen feierten in Gladbach einen 1:0-Sieg.
Die Königsblauen feierten in Gladbach einen 1:0-Sieg. © Bongarts/Getty Images
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Die Königsblauen feierten in Gladbach einen 1:0-Sieg.
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Ganz sicher hat das Team von Jens Keller schon bessere Spiele abgeliefert als nun im Borussia-Park, wo es erst in der Schlussphase den Schlüssel zu einem flüssigen Offensivspiel fand. Doch diesmal hatten die Blauen das Glück, das sie zum Beispiel vor zwei Wochen bei der 0:1-Niederlage in Frankfurt nicht hatten. In Frankfurt hatte Schalke unverdient verloren (ein Tor von Teemu Pukki wurde zu Unrecht nicht anerkannt), in Mönchengladbach dagegen etwas glücklich gewonnen: Gerecht wären eher zwei Unentschieden gewesen, die Schalke unterm Strich zwei Punkte eingebracht hätten. Doch nun sind es durch den Sieg in Gladbach sogar drei Zähler geworden aus diesen zwei Auswärtspartien, die zuvor zu den Endspielen im Kampf um Platz vier apostrophiert worden waren.

Auch Raffael macht sich bezahlt

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Die Schalker Rechnung scheint aufzugehen, und daran hat auch Raffael seinen Anteil: Das Siegtor in Mönchengladbach war zur Hälfte sein Werk, weil er Julian Draxler im Doppelpass mustergültig den Weg bahnte. So schnell kann es im Fußball gehen: Im Februar, als Raffael nur wenig Spielanteile bekam, hatte man schon hinterfragt, warum Schalke den Spielmacher von Dynamo Kiew überhaupt ausgeliehen hatte. Und nun muss sich Horst Heldt mit der Frage beschäftigen, ob der Brasilianer auch über das Saisonende hinaus bleiben soll. Doch das wird bestenfalls über eine erneute Ausleihe funktionieren, weil Raffael für einen Kauf viel zu teuer ist und außerdem langfristig die Entwicklung von Super-Talent Max Meyer blockieren könnte.