Gelsenkirchen. Nach dem 5:4-Spektakel am Freitagabend gegen Hannover 96 fand Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes lobende Worte für Trainer Jens Keller. “Er hat das absolute Vertrauen der Mannschaft“, sagte Höwedes. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.

Jens Keller (Trainer FC Schalke 04): „Das war ein Wahnsinnsspiel, bei dem alles dabei war. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir gut gegen den Ball gearbeitet, aber den Mut nach vorne vermissen lassen. Nach dem 2:0 dachte ich, dass es gut läuft, doch plötzlich stand es 2:2. Nach dem 4:2 dachte ich wieder, dass das Spiel entschieden ist und dann kam das 4:3. In so einer Situation sitzt man als Trainer draußen und weiß nicht, wie man das alles bewerten soll. Insgesamt haben wir gezeigt, dass wir gut gearbeitet haben.“

Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): „Die erste Halbzeit begann schleppend, das ist normal bei einem ersten Spiel nach einer Pause. Danach war es eine Achterbahnfahrt.“

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Benedikt Höwedes (FC Schalke 04): „Von Anfang an hat man gespürt, dass wir das Spiel gewinnen wollten. Wir waren unglaublich gallig, sehr engagiert, haben füreinander gefightet, uns Torchancen herausgespielt und sind absolut verdient 2:0 in Führung gegangen. Dann haben wir zwei Gegentore bekommen. Obwohl wir den Ausgleich zum 2:2 kassiert haben, haben wir uns nicht beirren lassen. Wir haben im Gegenzug wieder zwei Tore gemacht. Das spricht für den Charakter und den Willen der Mannschaft. Doch wir standen über die linke Abwehrseite zu offen und Hannover hatte mit jedem Schuss einen Treffer – auch noch ein Fallrückzieher-Tor. Unglaublich.“

Höwedes über Trainer Jens Keller: „Es gibt gar keine Diskussion in der Mannschaft über den Trainer und über die schlechte Vorbereitung. Natürlich haben wir ein größtenteils schlechtes Spiel gegen die Bayern gemacht, aber wir lassen uns nicht alles schlecht reden. Der Trainer hat absolutes Vertrauen aus der Mannschaft.“

Lewis Holtby (FC Schalke 04):Das war ein verrücktes Spiel. Schwuppdiwupp kriegten wir immer wieder ein Gegentor, das war was für die Geschichtsbücher. Unsere Fans, die einen Herzschrittmacher haben, tun mir leid. Nach so viel Prügel war es wichtig, dass wir die drei Punkte behalten. Die Unterstützung der Fans war, auch nach den Gegentoren, sehr gut."

Ciprian Marica (FC Schalke 04): „Es war ein Wahnsinnsspiel, so etwas habe ich noch nie erlebt. Auch für mich persönlich war es ein guter Tag, denn ich habe ein Tor geschossen. Wir haben als Mannschaft fünf tolle Tore gemacht, aber wir müssen noch viel arbeiten. Natürlich ist ein guter Anfang wichtig – und den haben wir uns gewünscht und geschafft."

Marica über die Schalker Taktik, wenn Klaas-Jan Huntelaar zurückkehrt: „Mal schauen. Der Trainer entscheidet. Der Hunter und ich haben auch schon zusammengespielt. Ich werde darum kämpfen, in der Mannschaft zu bleiben.“

Timo Hildebrand (FC Schalke 04): „Natürlich wünsche ich mir, dass wir weniger Gegentore bekommen. Nach dem 2:0 habe ich gedacht, dass es ein sicherer Sieg wird, aber auf einmal – fünf Minuten später – steht es 2:2. Das zeigt, dass wir uns alles hart erarbeiten müssen, dass nichts von alleine geht. Die ersten zwei Gegentore haben wir einfach so hergeschenkt. Jetzt sind wir aber gut gestartet, und haben Gegner, gegen die wir Punkte holen können. Das gibt trotz der vier Gegentore Selbstvertrauen.“

Julian Draxler (FC Schalke 04): „Die vier Gegentore waren nicht so glücklich, wir werden da einiges zu besprechen haben. Wir sind froh, dass wir unter Beweis gestellt haben, dass wir siegen können. Die Umschaltbewegung von Defensive auf Offensive war ganz stark, so haben wir das eine oder andere Tor gemacht. Was uns nicht passieren darf, ist die Rückwärtsbewegung. Daran müssen wir klar arbeiten.“

Draxler über Raffael: „Raffael bedeutet eine Option mehr. Er ist ein guter Spieler, der uns immer weiterhelfen kann, ob als Einwechselspieler oder als Stammkraft. Ein guter Spieler mehr im Kader kann nicht schaden.“

Draxler über seine Torquote: „Ich bin jetzt schon bei vier Toren, zwei mehr als in der letzten Saison. Aber da dürfte schon das eine oder andere Tor noch hinzukommen.“

So analysiert Hannovers Trainer Mirko Slomka das Spiel

Mirko Slomka (Trainer Hannover 96): „Die Rückrunde hat mit diesem Spiel spektakulär begonnen. Acht Tore allein in einer Halbzeit sind für einen neutralen Zuschauer sensationell. Für einen Trainer ist so etwas Wahnsinn. Wenn man vier Tore auf Schalke schießt, sollte man eigentlich mit mindestens einem Punkt nach Hause fahren. Aber wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht.“

Jan Schlaudraff (Hannover 96): „Wenn wir uns so zurückkämpfen, müssen wir auch eine gewisse Stabilität in unserem Spiel haben.“

Sergio da Silva Pinto (Hannover 96): „Wenn man auf Schalke vier Tore macht und nichts mitnimmt, dann ist das einfach nur traurig.“