Doha. Nach der 0:5-Pleite gegen den FC Bayern München sprach Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes Klartext: „Das waren Fehler, wie wir sie gegen Ende der Hinrunde gemacht haben. Und die müssen wir schleunigst abstellen.“ Der Handlungsbedarf bei den Königsblauen wird immer größer.
Bisher war es ein nettes Wüsten-Trainingslager für Schalke 04 in Katar, doch in den letzten verbleibenden Tagen dürfte es eher ein wüstes Beisammensein werden. Denn die Art und Weise, wie sich das Team von Trainer Jens Keller am Dienstagabend bei der 0:5-Klatsche vom FC Bayern München vorführen ließ, ging auf keine, nun ja, Kamelhaut. „Ganz klar darf man sich keine 0:5-Niederlage leisten, das darf einfach nicht passieren“, schimpfte Kapitän Benedikt Höwedes: „Das waren Fehler, wie wir sie gegen Ende der Hinrunde gemacht haben. Und die müssen wir schleunigst abstellen.“ Die Frage ist nur: wie?
Schon vor dem Spiel hatte Manager Horst Heldt angekündigt, dass Schalke nach dem längerfristigen Ausfall von Ibrahim Afellay möglichst kurzfristig noch einen Ersatz verpflichten will: „Wir werden versuchen, zu agieren“, sagte Heldt. Kandidaten hat er offenbar schon im Visier, wobei er eine Verpflichtung des bei Inter Mailand wegen finanzieller Differenzen auf dem Abstellgleis stehenden Wesley Sneijder für unrealistisch hält: „Nein, glaube ich nicht“, sagte er auf die Frage, ob er nun Kontakte zu dem Niederländer knüpfen werde.
Niederlage deckt Schwächen bei Schalke auf
Nach der blamablen Leistung gegen Bayern wird der Handlungsbedarf aber immer größer. Der Bundesliga-Tabellenführer zerlegte den Vorjahres-Dritten in alle Einzelteile und hätte noch mehr Tore schießen können, wenn er seine Bemühungen nicht nach den Treffern von Thomas Müller (10., Foulelfmeter, 20.), Mario Mandzukic (33., 42.) und Mario Gomez (63.) eingestellt hätte. Schalkes Torwart Timo Hildebrand, der über 90 Minuten spielte und damit Kellers feste Nummer eins sein dürfte, machte zwar keinen Fehler, hielt aber auch keinen einzigen schweren Ball.
Bayerns Trainer Jupp Heynckes wollte den Sieg seines brillant spielenden Teams „nicht überbewerten“, weil bei Schalke „wichtige Spieler gefehlt“ hätten. So verzichtete Keller zunächst auf die beim Rückrunden-Auftakt gesperrten Jones und Huntelaar sowie auf Farfan, Uchida und Höger (Trainingsrückstand bzw. angeschlagen). Doch so, wie sich die Mannschaft vorführen ließ, war das auch für den neuen Trainer nicht akzeptabel: „Sicher sind wir müde vom Training und haben personelle Probleme, aber ich möchte es nicht mehr sehen, dass sich die Jungs so ergeben.“