Gelsenkirchen. Der letzte Spieltag der Bundesliga-Hinrunde am kommenden Samstag gegen den SC Freiburg steht im Zeichen der Schalke hilft!-Aktion. Der Mainzer Trainer Thomas Tuchel findet die Spekulationen um seine Person bedenklich: „Die Leichtfertigkeit, mit der eine solche Lawine ins Rollen gebracht wird, ist keine gute Entwicklung.“
Die Bundesliga-Hinrunde neigt sich unweigerlich am Wochenende dem Ende zu, beim FC Schalke 04 abgeschlossen am Samstag im Abendspiel gegen den SC Freiburg (18.30 Uhr/live im DerWesten-Ticker). Und dieses letzte Heimspiel wird ganz im Zeichen der Schalke-hilft!-Stiftung stehen, deren Logo den Ärmel jedes Spielers zieren wird. Einmal pro Spielzeit gewährt die DFL ihren Vereinen diesen öffenlichkeitswirksamen Sonderauftritt, und die Königsblauen nutzen diese Chance, um auf ihre eigenen sozialen Projekte aufmerksam zu machen.
Eine schöne noble Geste, so kurz vor Weihnachten, aber sie löst nicht den bohrenden Schmerz in jeder blau-weißen Seele: Wer oder was hilft Schalke?
Schalke droht das Niemandsland
Nun, ein Sieg gegen die Freiburger – eine der, wenn nicht gar die Überraschungsmannschaft bislang in der Saison – wäre auf jeden Fall ein Anfang. Der Blick auf die Tabelle kann nur die Optimisten beruhigen. Die werden natürlich darauf hinweisen, dass sich durch die parallelen Niederlagen der Konkurrenz (Leverkusen, BVB) im Gerangel um die Champions-League-Plätze keine größere Kluft aufgetan hat. Aber die Pessimisten – oder sind es die Realisten? – haben längst bemerkt, dass die Falltür zum Mittelfeld der Liga, und damit zum Niemandsland, spätestens seit dem letzten Spieltag sperrangelweit aufsteht. Bei einer Heimniederlage gegen die Breisgauer könnte es für die Mannschaft von Trainer Huub Stevens ein unbequemes Überwintern im zweistelligen Tabellenbereich geben; eine Momentaufnahme, die der Champions-League-Achtelfinalist kaum besinnlich ertragen könnte.
Darum tut Hilfe von allen erdenklichen Seiten gut, notfalls auch von der Konkurrenz. Löblich jedenfalls, dass Mainz-Coach Thomas Tuchel seinem Kollegen beisteht und Spekulationen eines möglichen Wechsels ins Ruhrgebiet zurückweist. Er halte es für respektlos gegenüber Stevens, meinte der 39-jährige Fußballlehrer und führte aus: „Es ist bedenklich, wenn so etwas Thema ist. Die Leichtfertigkeit, mit der eine solche Lawine ins Rollen gebracht wird, ist keine gute Entwicklung.“ Aller Ehren wert, diese Erklärung, aber ein klares Dementi klingt dann doch anders. Da hilft auch nicht der Verweis von Manager Christian Heidel auf Tuchels Vertragsende im Juni 2015 und seine zur Schau gestellte Selbsicherheit, dass der Trainer den Vertrag auch erfüllen werde. Was im Wechselfall mit solchen Papieren geschieht, riecht durchaus unangenehm.
Farfan könnte Stevens etwas zurückgeben
Nein, Schalke wird sich selbst helfen müssen, und da wäre es von Vorteil, wenn Stürmer Jefferson Farfan am Samstag nach seiner Sprunggelenk-Verletzung wieder mitwirken könnte. Er könnte seinem Trainer etwas zurückgeben für den Bonus, den ihm der Holländer gewährte, als der Peruaner in der Magath-Ära die Lust am Fußball auf Schalke verloren hatte.
Ein Gewinner der Partie steht bereits fest: „Jedes einzelne Trikot wird durch das Logo zu einem absoluten Unikat“, freut sich Schalke-hilft!-Geschäftsführer Moritz Beckers-Schwarz, „deshalb werden wir die Trikots nach dem Spiel versteigern.“ Der Erlös wird den von der Stiftung unterstützten Projekten in Gelsenkirchen zugutekommen. Da ist das Fest gesichert.