Gelsenkirchen. Nach dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt gab es beim FC Schalke 04 Gesprächsbedarf. Manager Horst Heldt lobte die Fans, die sich gegen die Pyro-Zündler wehrten. Und er verteidigte Trainer Huub Stevens gegen die Kritik, der Coach würde zu selten wechseln.

Herr Heldt, sind Sie mit dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt zufrieden?

Horst Heldt: „Die Punkteteilung geht in Ordnung, weil die Eintracht in der ersten Halbzeit präsenter gewesen ist und durchaus hätte in Führung gehen können. Allerdings haben wir in der zweiten Halbzeit ein viel besseres Bild abgegeben, die Eintracht hinten reingedrängt. Wir haben uns viele Möglichkeiten erspielt, die wir leider Gottes nicht genutzt haben. Weil wir die besseren Möglichkeiten am Schluss hatten, wäre auch ein Sieg möglich gewesen. Es war ein rassiges Spiel, beide Mannschaften haben mit offenem Visier gespielt. Beide Fanparteien werden hadern, dass sie den Sieg verdient gehabt hätten."

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Von Christian Kleber und Andreas Ernst

Obwohl Schalke sehr viele Spiele absolvieren muss, setzt Trainer Huub Stevens fast immer auf die gleiche Startelf und verzichtet - anders als der FC Bayern und der BVB - auf Rotation. Können Sie das verstehen?

Heldt: „Wenn heute alle Mann an Bord gewesen wären, weiß ich nicht, wie die Aufstellung gewesen wäre. Das entscheidet der Trainer. Man muss darauf hinweisen, dass wir bis vor kurzem zwei Rechtsverteidiger nicht zur Verfügung hatten. Heute kam Uchida zum Glück wieder zurück. Zudem stehen zwei Sechser nicht zur Verfügung - Höger und Moritz. Auch Afellay fehlt noch. Heute hat die Mannschaft alles gegeben, da war keine fehlende Frische festzustellen.“

Nach dem Derbysieg stand Schalke fünf Punkte vor dem BVB, jetzt steht Schalke einen Punkt hinter Dortmund. Das spricht für einen Durchhänger.

Heldt: „So kann ich das nicht betrachten. Wir haben gegen den Tabellendritten gespielt, Dortmund gegen den Tabellensechsten, -siebten, -achten. Die spielen nächste Woche gegen Bayern. Wir können davon ausgehen, dass Bayern schwer einzuholen ist. Wir haben uns berechtigerweise immer gegen so eine Jagd gewehrt.“

Am Freitag zündelten die Fans des Hamburger SV in Düsseldorf, nun Schalker sogar in der Nordkurve. Was denken Sie über die gezündelten Bengalos?

Heldt: „Unsere Fans haben mit ihren Rufen danach (Anmerkung der Redaktion: "Wir sind Schalker und ihr nicht") die richtige Antwort geliefert. Dem kann ich mich im Prinzip nur anschließen. Pyrotechnik ist nicht duldbar. Selbstverständlich ist das nicht harmlos. Wenn man 1000 Grad in der Hand hält, ist das lebensgefährlich für sich und andere."

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Huub Stevens und Armin Veh haben den Rasen in der Arena kritisiert. Können Sie das verstehen?

Heldt: „Der Rasen ist ramponiert. Das hat seine Gründe. Man hat viele Spiele darauf und wir bewegen uns in einer Phase, in der die Sonne nicht mehr so scheint. Wir werden versuchen, das zu verbessern und den Rasen zum richtigen Zeitpunkt austauschen. Die Jahreszeit, um zu wechseln, ist aber nicht die beste.“

Am Mittwoch hat Erik Meijer bei Sky behauptet, Klaas-Jan Huntelaar würde schon im Winter den FC Schalke 04 verlassen. Sie haben vehement widersprochen. Hatten Sie danach Kontakt zu Erik Meijer?

Heldt: „Nein, hatte ich nicht. Vielleicht hat er versucht, mich anzurufen. Ich weiß es nicht, weil ich eigentlich nur ans Telefon gehe, wenn ich die Nummer kenne. Er muss sich nicht rechtfertigen. Er kann das selbstverständlich jederzeit behaupten, ich kann aber auch jederzeit sagen, dass ich das für Schwachsinn halte."