Gelsenkirchen. Drittes Spiel, dritter Sieg: Nach dem Derbysieg gegen den BVB und dem 2:0 in der Champions League gegen Arsenal London hat der FC Schalke 04 auch das Bundesligaduell gegen den 1. FC Nürnberg gewonnen. Die Königsblauen siegten dank einem Treffer von Farfan mit 1:0 (0:0) - und sind nun Zweiter.

Die Helden waren müde: Drei Tage nach dem Triumph in der Champions League beim FC Arsenal mühte sich Schalke in der Bundesliga zu einem knappen, aber vollauf verdienten 1:0-Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg. Das Goldene Tor erzielte Jefferson Farfan in der 77. Minute. Schalke vergoldete damit eine traumhafte Woche: Erst der Derby-Sieg, dann der Erfolg in der Champions League, und nun der Pflichtsieg gegen Nürnberg. Der Himmel über Schalke – er strahlt weiter königsblau.

StimmenDie Umstellung auf den grauen Liga-Alltag fiel den Blauen sichtlich schwer. Drei Tage nach dem Triumph von London wirkten die Spieler nicht so frisch und konzentriert wie gewohnt – eine typische Reaktion, wie sie nach Europapokal-Spielen immer wieder mal vorkommt, nicht nur auf Schalke. Die Fans in der Arena zeigten auf jeden Fall Verständnis: Selbst nach einer ersten Halbzeit, die einfach nur zum Vergessen war, verzichteten sie auf ein Pfeifkonzert zur Pause.

S04-Trainer Huub Stevens vertraute fast komplett seiner Erfolgself

Die Höhepunkte des ersten Durchgangs waren an den Fingern einer Hand abzuzählen. Nürnberg setzte nach 20 Sekunden (!) das erste Ausrufezeichen, als Kiyotake frei zum Schuss kam, Lars Unnerstall den Ball jedoch zur Ecke abwehren konnte. Schalkes klarste Chance hatte Jermaine Jones nach 14 Minuten: Seinen Kopfball nach einer Flanke von Uchida bekam Nürnbergs Torwart Patrick Rakovsky, der in der Schalker Jugend ausgebildet wurde, so gerade eben noch vor dem Überschreiten der Linie zu fassen. Dass den Schalkern beim allem Ballbesitz vor allem ein gutes Stück Konzentration im Abschluss fehlte, zeigte sich noch zweimal kurz vor der Pause. Zunächst versprang Klaas-Jan Huntelaar in eigentlich glänzender Position ein Pass von Roman Neustädter (36.), dann schoss Ibrahim Afellay den Nürnberger Markus Feulner an, so dass der Ball nicht den Weg ins Tor fand (37.).

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Schalkes Trainer Huub Stevens hatte fast die gleiche Start-Elf wie in London auf den Platz geschickt: Lediglich Jermaine Jones bekam den Vorzug vor Marco Höger. Und auch zur Halbzeitpause reagierte Stevens nicht mit Auswechslungen, sondern hoffte, dass die Spieler fortan mit mehr Zug zum Tor agieren würden. Und tatsächlich gab Afellay nach 47 Minuten eine Kostprobe seiner Schusskraft ab, scheiterte aber am aufmerksamen Rakovsky. Doch als das Spiel nach einer von Huntelaar vergebenen Kopfballchance (53.) erneut einzuschlafen drohte, besann sich auch Stevens darauf, dass er noch einige Hochkaräter zur Spielbelebung auf der Bank sitzen hatte. Er brachte Julian Draxler für den überspielt wirkenden Lewis Holtby: Für Draxler war es sein erster Einsatz nach seinem Unterarmbruch. Ibrahim Afellay rückte für Holtby auf die Spielmacher-Position, wurde zehn Minuten später aber hier von Tranquillo Barnetta abgelöst (69.).

Jefferson Farfan erlöste Schalke nach 77 Minuten mit dem Führungstreffer

Schalke musste sich den Sieg gegen den 1. FC Nürnberg hart erkämpfen.
Schalke musste sich den Sieg gegen den 1. FC Nürnberg hart erkämpfen. © Ap

Schalke drohte so langsam, die Zeit wegzulaufen. Die Nürnberger spürten auf einmal, dass für sie hier eine Überraschung drin wäre und wurden etwas mutiger in ihren Offensivbemühungen – und genau in dieser wackeligen Phase schlug Schalke zu. Christian Fuchs war am linken Flügel freigespielt worden und flankte flach vors Tor, wo Jefferson Farfan den Ball direkt nahm und ihn genau ins untere Eck beförderte – das erlösende 1:0 für Schalke in der 77. Minute. Farfan war schon bis dahin einer der Aktivposten gewesen, vier Minuten später durfte der Peruaner unter großem Applaus der 61673 Zuschauer vom Feld.

Schalke hätte durch Huntelaar und Draxler sogar noch das zweite Tor nachlegen können, doch auch so hatten die Fans nach dem Abpfiff richtig Grund zum feiern.