London. Schalke 04 erlebt eine große Woche: Nach dem 2:1-Erfolg bei Borussia Dortmund feierten die Königsblauen einen völlig verdienten 2:0-Sieg beim favorisierten FC Arsenal. Mit sieben Punkten hat das Team von Trainer Huub Stevens prächtige Aussichten auf das Achtelfinale der Champions League.

So ein Derbysieg beflügelt doch. Schalke 04 erlebt eine große Woche: Die Königsblauen veredelten den 2:1-Erfolg bei Borussia Dortmund durch einen hochverdienten 2:0-Sieg im dritten Gruppenspiel der Champions League beim favorisierten FC Arsenal. Mit nun sieben Punkten haben die Schalker prächtige Aussichten auf das Achtelfinale.

Huub Stevens schickte die Elf aufs Feld, die ihm am Samstag so viel Freude bereitet hatte. Arsenals Trainer Arsene Wenger musste viele verletzte Stars ersetzen, darunter Tomas Rosicky und Theo Walcott. Auf der Bank aber hockten immerhin noch Klasse-Angreifer wie der Franzose Olivier Giroud und der Russe Andrej Arschawin.

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Schalkes Rechtsaußen Jefferson Farfan war von den Abwehrspielern des FC Arsenal kaum zu stoppen.
Von Peter Müller und Andreas Ernst

Schalke spielte mutig und versteckte sich nicht. Die 3500 mitgereisten Fans unterstützten ihr Team lautstark und dauerhaft. Von den Arsenal-Anhängern war vergleichsweise nur wenig zu hören – der englische Fußball hat seine einzigartige Atmosphäre den hohen Eintrittspreisen geopfert.

In der 14. Minute wäre Schalke beinahe in Führung gegangen. Marco Höger eroberte den Ball kampfstark im Mittelfeld, Jefferson Farfan raste in Richtung Tor und bediente Ibrahim Afellay, der den Ball an Torhüter Vito Mannone vorbeispitzelte und voreilig absprang, ehe der Keeper ihn durch einen Griff ans Bein zu Fall brachte. Eine äußerst strittige Szene. Der schwedische Schiedsrichter Jonas Eriksson entschied nicht auf Elfmeter, er hielt Schalkes niederländischem Angreifer den gelben Tadelsbeweis unter die Nase.

Die Königsblauen ergriffen die Initiative

Auf der anderen Seite löste zweimal Lukas Podolski Alarm im Schalker Strafraum aus, doch seine scharfen Hereingaben von links fanden in der Mitte keinen Abnehmer. Die Königsblauen ließen sich aber nicht beeindrucken und ergriffen selbst die Initiative. Ihre Angriffslust verführte sie allerdings auch zum Leichtsinn, denn wiederholt konnte Arsenal im eigenen Stadion kontern, weil die Schalker nach Ballverlusten die Absicherung vernachlässigt hatten.

Der Powerfußball, mit dem Arsenal in früheren Jahren den Gegnern Schwindelanfälle beschert hatte, war jedenfalls nicht zu besichtigen. Schalke hätte zur Pause führen müssen, doch zuerst zögerte Jefferson Farfan so lange, bis Per Mertesacker seinen Schuss abblockte, und dann vergab ausgerechnet Torjäger Klaas-Jan Huntelaar eine Top-Chance. Der Angriff war bis auf den Abschluss eine Kopie des 1:0 vom vergangenen Samstag in Dortmund: Roman Neustädter schickte mit einem perfekten Pass Atsuto Uchida über die rechte Außenbahn, doch nach dessen Vorarbeit schoss Huntelaar vorbei.

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Schalke mit großem Selbstbewusstsein

Nach der Halbzeit ging es ähnlich weiter: Jefferson Farfan legte clever zurück auf den in die Spitze gestoßenen Benedikt Höwedes, doch der drosch den Ball in Rücklage über das Gestänge. Erstaunlich, wie selbstbewusst die Schalker auftrumpften. Stevens, der bereits zur Pause Jermaine Jones für den mit einer Gelben Karte belasteten Marco Höger eingewechselt hatte, versuchte es zudem mit einem neuen Impuls: Er brachte Tranquillo Barnetta und holte Lewis Holtby vom Feld, der in der Heimat seines Vaters ganz groß aufspielen wollte, jedoch vor allem läuferisch und selten spielerisch auffiel.

Die starken Schalker verpassten es zwar, sich frühzeitig zu belohnen, in der 76. Minute aber schlugen sie dann doch entscheidend zu: Nach einer Kopfballvorbereitung von Ibrahim Afellay vollstreckte Klaas-Jan Huntelaar in bester Mittelstürmer-Manier. Und es kam noch schöner: Vier Minuten vor Schluss versenkte Ibrahim Afellay eine der vielen guten Vorlagen von Jefferson Farfan zum 2:0. In Scharen verließen die Arsenal-Fans vorzeitig das Stadion.