Gelsenkirchen. Schalke-Manager Horst Heldt kann die Pfiffe einiger Fans gegen Torwart Lars Unnerstall nicht nachvollziehen. „Dass er als Sündenbock auserkoren wird, empfinde ich nicht so. Das hat er bei weitem nicht verdient“, sagte Heldt am Donnerstag.

Es war die zweite Halbzeit im Spiel gegen den FSV Mainz 05, 1:0 hieß es noch, als sich Schalke-Torwart Lars Unnerstall Pfiffe anhören musste. Schon zuvor waren ihm in einem mauen Spiel einige Pässe missglückt - und dann führte Unnerstall nach einem Rückpass den Ball am Fuß. Nach Meinung mancher Fans etwas zu lang. Sie pfiffen laut, deshalb wütete Trainer Huub Stevens - und am Donnerstag legte Manager Horst Heldt nach.

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Nach der Pressekonferenz vor dem Spiel beim Aufsteiger Fortuna Düsseldorf (Freitag, 20.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) sagte Heldt: „Dass er als Sündenbock auserkoren wird, empfinde ich nicht so. Das hat er bei weitem nicht verdient. Er hat seinen Kasten saubergehalten. Er bringt den Ball nicht immer zum Mann - aber er hat sich verbessert." Im Mainz-Spiel handelte Unnerstall nach Heldts Meinung sogar korrekt. „Er hat in dem Moment", sagt Heldt, „versucht, das Beste für sich und die Mannschaft zu machen. Da hat er nichts falsch gemacht. Außerdem hat er einen anderen Blickwinkel als wir von Reihe 10, 11 und 12. Sicherheit geht vor."

Hildebrand absolviert schon wieder Einzeltraining

Unnerstall ist im Moment Schalkes klare Nummer 1 - auch am Freitag in Düsseldorf. Doch wie lange noch? Timo Hildebrand, der sich in der Saisonvorbereitung gegen Unnerstall durchgesetzt hatte, absolviert schon Einzeltraining und könnte nach der Länderspielpause ausgerechnet im Derby bei Borussia Dortmund (20. Oktober, 15.30 Uhr) wieder im Schalker Tor stehen.