Gelsenkirchen. Nach der 0:2-Niederlage gegen Bayern München will Schalke mit dem Heimspiel gegen Mainz 05 die Geschehnisse vom Wochenende verarbeiten. Die letzte Partie hat bei den Königsblauen jedoch nicht nur seelische Blessuren hinterlassen. Trainer Huub Stevens könnte zum Umbau gezwungen werden.

Schalke-Sprecher Thomas Spiegel begann die Gesprächsrunde am Montag mit einer Drei-Euro-Platitüde: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“ Damit war das Hoffnungszeichen gesetzt vor der Heimpartie des FC Schalke 04 am Dienstag gegen Mainz 05 (20 Uhr/live im DerWesten-Ticker), bei der spätestens zum Anpfiff die Geschehnisse vom Wochenende keine Rolle mehr spielen dürfen. „Natürlich war die Sache am Samstagabend nicht passé, auch am Sonntag wurde noch darüber diskutiert. Aber jetzt muss es auch abgehakt sein; gut, dass wir eine Englische Woche haben“, meinte Manager Horst Heldt, der ebenso wie Trainer Huub Stevens auch am Montag noch ziemlich angesäuert schaute, die Wermutstropfen der 0:2-Niederlage gegen Bayern wirken offensichtlich noch.

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Auch Huub Stevens war am Sonntag nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen, sondern hatte sich mit der Mannschaft zur Video-Analyse zurückgezogen, wobei die Pause-Taste des öfteren in Anspruch genommen wurde. Aber weniger, um auf Fehler eines Einzelnen hinzuweisen. „Es geht nie um eine einzelne Personen, es ist immer die ganze Mannschaft beteiligt“, betont der Chefcoach, der nicht ausschließen will, dass beim Gastspiel der Mainzer aufgrund der Vielzahl von Englischen Wochen die Rotationsmaschine angeworfen wird.

Angeworfen werden muss, vielleicht. Denn die Heimniederlage gegen die Bayern hat nicht nur seelische Blessuren hinterlassen. Ibrahim Affelay plagte sich mit einer Erkältung am Sonntag herum, Jermaine Jones hat es am Sprunggelenk erwischt und Klaas-Jan Huntelaar hat eine Prellung am Zeh davongetragen. „Da kann es sein, dass ich zum Umbau gezwungen bin“, meinte Stevens. Dass Neuzugang Affelay auch bei schneller Genesung ein Kandidat für die Anfangself wird, scheint aber noch nicht der Fall. „Er braucht Zeit, wie alle neuen Spieler, bei einem geht es schnell und beim anderen dauert es länger. Wie lange?“ Huub Stevens zieht die Schultern hoch und lässt die Mundwinkel hängen. „Aber da bin ich doch nicht der einzige Trainer, der das so handhabt“, rechtfertigt sich Stevens und dachte dabei sicherlich an den Umgang von Kollege Jupp Heynckes mit seinem 40-Millionen-Euro-Fang Javier Martinez.

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Nun also Mainz 05. Ausgerechnet am vergangenen Wochenende feierte die Elf von Thomas Tuchel ihren ersten Dreier durch einen souveränen 2:0-Erfolg über den FC Augsburg. „Die kommen sicherlich mit breiter Brust angereist, zudem denke ich, dass Mainz eine gute Mannschaft hat“, warnt Schalkes Trainer. Die eingespielte Gäste-Truppe, die in der Sommerpause auf großartige Veränderungen verzichtete, könnte in der Schalker Arena mit einem neuen Gesicht auflaufen: Ivan Klasnic, der ehemalige Bremer Top-Stürmer, wurde von Mainz 05 als Last-Minute-Schnäppchen verpflichtet, weil er zuletzt vereinslos war. Beim Heimspiel gegen Augsburg saß der 32-jährige Kroate nach einer Wadenzerrung nur auf der Bank. Im vergangenen Jahr gab es ein 1:1. Den Ausgleich nach der Mainzer Führung durch Mohamed Zidan erzielte ein gewisser Chinedu Obasi.