Gelsenkirchen. Besonders enttäuscht war Schalke-Manager Horst Heldt nach der 0:2-Niederlage gegen den FC Bayern München. “In verschiedenen Situation sind Leidenschaft und Mut nicht dagewesen - sowohl in der Defensive als auch in der Offensive“, sagte er.
Der FC Schalke 04 hat wieder einen Bundesliga-Gipfel verloren - 0:2 gegen den FC Bayern. Woran hat es gelegen?
Horst Heldt: Es war nichts anders als im letzten Jahr. Ich habe im Vorfeld gesagt: Wir brauchen einen perfekten Tag, jeder muss an seine Leistungsgrenze gehen, muss mutig sein. Keiner muss sich wichtiger machen, als er ist. Dann hat man eine Chance. Wenn das nicht funktioniert, ist es gegen so einen Gegner schwierig. Das haben wir dann heute erlebt. Weil in verschiedenen Situationen die Leidenschaft nicht dagewesen ist, der Mut nicht dagewesen ist - sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. Die machen vielleicht ein, zwei Fehler - wenn sie diese Fehler machen, muss man sie konsequent nutzen. Das haben wir auch nicht gemacht. Dann sind sie in der Lage, aus dem Nichts ein Tor zu machen. Man hatte zum Ende der ersten Halbzeit eine Viertelstunde das Gefühl, dass wir was machen können. Das reicht natürlich nicht, ist zu wenig.
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Woran lag das, dass Mut und Leidenschaft gefehlt haben? Einige Spieler haben während der Woche den Eindruck hinterlassen, dass sie bereit für die Bayern sind.
Heldt: Die Wahrheit liegt auf dem Platz. So ist es halt. Im Mannschaftssport ist das Kollektiv wichtig, da gibt es viele Spielszenen, die entscheiden. Wir haben zu viele Fehler gemacht, um gegen einen so starken Gegner zu funktionieren. Wir haben Dienstag die Möglichkeit, es besser zu machen - auch wenn der Gegner heute stark war, brauchen wir eine bessere Leistung, um Dienstag gegen Mainz zu gewinnen. Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft ein anderes Gesicht zeigt.
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War der nicht gut zu Ende gespielte Konter über Julian Draxler in der 50. Minute beim Stand von 0:0 eine Schlüsselszene?
Heldt: Anhand des Spielverlaufs war es eine Szene, die vielleicht eine Richtung für uns hätte vorgeben können. Es war einer der wenigen Fehler, die sich Bayern erlaubt hat. Wir haben es nicht gut zu Ende gespielt.
Sind Sie ernüchtert?
Heldt: Ich bin nicht ernüchtert. Ich habe nicht davon geredet, dass wir auf Augenhöhe mit Bayern sind. Ich habe gesagt, was passieren muss, damit wir Bayern schlagen. Heute sind mehrere Situationen nicht so eingetroffen. Teilweise war's die Leidenschaft, teilweise war's der nicht vorhandene Mut, die mannschaftliche Geschlossenheit, Abstimmung. Nicht alles auf einmal, aber immer unterschiedlich.